Gleich vorweg: Der ProfiPack-Kit der Messerschmitt Bf 108B Taifun von Eduard im Maßstab 1:48 ist wirklich ein top Bausatz. Neben den 91 sehr sauber gespritzten und gut detaillierten Plastikteilen beinhaltet die Schachtel auch noch einen Ätzteilbogen und eine Maskierfolie zum schnellen und perfekten Abdecken der Cockpitkanzel und der Reifen. Außerdem bietet der von Cartograf in hervorragender Qualität gedruckte Decalbogen fünf verschiedene Markierungsmöglichkeiten.
Ich habe mich für die KG+EM des Sonderkommando Blaich entschieden und möchte sie gemeinsam mit Rommels Sd.Kfz. 250/3 Greif und einem 20 mm Flakvierling 38 auf einem Diorama präsentieren. Die abenteuerliche Geschichte zum Sonderkommando Blaich folgt später. Nur so viel: Theo Blaich trat freiwillig in die Wehrmacht ein und brachte gleich seine eigene private Bf 108 mit – eben jene, die ich hier vorstelle. Im Internet gibt es einige Originalfotos der Maschine zu sehen und die Decals sind sehr gut darauf abgestimmt.
Wie bei Flugzeugen üblich begann der Bau des Modells mit dem Cockpit, das durch die bereits farbig bedruckten Fotoätzteile für Sitzgurte und Instrumentenbrett gehörig aufgewertet wird. Ich verpasste der ganzen Baugruppe noch ein Washing aus stark verdünnter schwarz-brauner Ölfarbe. Das „Leder“ der Sitze habe ich mit beiger Ölfarbe etwas abgewetzt aussehen lassen. Exponierte Stellen habe ich mit Drybrushing in silber hervorgehoben und den Cockpitboden – besonders die Ecken – mit African Earth-Pigmenten von MIG eingestaubt.
Dann folgte der Motor, der gut detailliert ist, von dem später aber leider nur noch sehr wenig zu sehen ist. Lackiert habe ich die meisten Teile mit Alclad Aluminium gefolgt von einem schwarzen Washing.
Im nächsten Schritt wurden die Rumpfhälften zusammen geklebt. Durch die fehlenden Verbindungszapfen – was leider bei Eduard üblich ist – kam es besonders bei der Motorverkleidung zu Passproblemen. Hier, und auf der Unterseite beim Tragflächen-Rumpf-Übergang, musste ich etwas spachteln und schleifen. War aber schnell erledigt.
Dann folgte das Preshading der Blechstöße mit schwarzer Farbe und das Rumpfband wurde weiß lackiert, das in der Folge ebenfalls durch eine fertige Abdeckfolie maskiert wurde. Die Unterseite habe ich mit Gunze H67 RLM 65 hellbalu gespritzt und dann mit Tamiya Masking-Tape abgedeckt. Die Oberseite bekam eine Grundierung mit Gunze H66 sandgelb, die Tarnflecken wurden mit Gunze H78 olivgrün freihand lackiert. Um die beiden Farben auf der Oberseite etwas zu verblenden benutzte ich einen braunen Filter von MIG.
Nach einem Überzug mit Glanzlack wurden die Decals angebracht. Die Nassschiebebilder von Cartograf sind in punkto Druckqualität absolut überzeugend und lassen sich angenehm verarbeiten. Sie sind sehr reißfest, man kann sie längere Zeit auf der Modelloberfläche verschieben und mit etwas Weichmacher legen sie sich in jede Fuge.
Danach wurde das Modell mit farblosem Mattlack überzogen und die Alterung konnte beginnen. Nach einem leichten Washing mit stark verdünnter schwarzer Ölfarbe habe ich Lackabplatzer mit einem kleinen Schaumstoffstück, das mit Aluminiumfarbe bepinselt worden ist, dargestellt. Hier hätte ich mich ein wenig mehr zurückhalten sollen.
Auf der Unterseite wurde die Abgasfahne mit Pigmenten realisiert. Der Oberseite habe ich mit Ölfarben und dem Tamiya-Weathering-Set etwas mehr Leben eingehaucht. Zum Schluss wurde noch das Fahrwerk mit African Earth-Pigmenten behandelt. Das passt zwar momentan nicht zur Base, aber die Taifun kommt ja später auf ein Wüsten-Dio.
Fotos aus der Bauphase könnte Ihre Euch im zweiteiligen Build Log ansehen.
©Stefan Fraundorfer www.kitchecker.de
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