Herstellerbezeichnung: Junkers J.I, ProfiPack
Hersteller: Eduard Model Accessories
Material: Spritzguss, Fotoätzteile, Decals
Preis: ca. € 14,–
Maßstab: 1:72
Artikelnummer: 7046
Produktlink: Junkers J.I
Erhältlich ab: Mai 2015
Einleitung:
Die Junkers J.I war ein zweisitziges Erdkampfflugzeug der deutschen Fliegertruppe im Ersten Weltkrieg. Der Konstrukteur Hugo Junkers hatte diesen schweren Eineinhalbdecker ursprünglich als robustes Verbindungs- und Kurierflugzeug konzipiert. Der Erstflug fand am 28. Januar 1917 statt. Die Serienmaschinen erhielten einen stärkeren Motor und hatten aerodynamisch ausgeglichene Quer-, Höhen- und Seitenruder.
Die Maschine hatte einen stabilen Flugzeugkörper aus Duraluminium und zusätzlich eine 5 mm dicke und 470 kg schwere Panzerplatte, die Besatzung und Benzintank gegen Abwehrfeuer schützen sollte. Das große Gewicht der Maschinen erforderte eine außergewöhnlich große Spannweite. Weitere Merkmale waren die kurzen Unterflügel und ein eher kurzes Fahrgestell.
Bis zum Waffenstillstand waren 189 Flugzeuge an die Einsatzverbände geliefert worden, 38 weitere noch im Bau befindliche Flugzeuge mussten nach Kriegsende für die Alliierten fertiggestellt werden. Ende 1917 gelangten die ersten Junkers J.I an die Front und wurden wegen ihrer Größe, ihres klobigen Aussehens und ihrer eher langsamen, schwerfälligen Flugeigenschaften von den Frontfliegern skeptisch „Kaffee Wellblech“, „Möbelwagen“ oder „Blechesel“ getauft.
Die J.I kamen rechtzeitig zur großen deutschen Frühjahrsoffensive 1918. Hier bewiesen sie erstmals die volle Gefechtstauglichkeit der Ganzmetallflugzeuge. Ihr Gefechtswert im Erdkampfeinsatz war deutlich höher als der der Infanterieflugzeuge Albatros J.I und AEG J.I. Gut gepanzert, damit robust und beschussfest, konnte die besser geschützte Besatzung waghalsige Tiefflugeinsätze zur Luftnahunterstützung für die Infanterie fliegen, das Vorrücken von Sturmtruppen überwachen, feindliche MG- und Geschützstellungen niederhalten, Gegenangriffe von Reserven abriegeln oder abgeschnittene Stoßtrupps mit Abwurf von Proviant und Munition versorgen. (Quelle: Wikipedia)
Box und Inhalt:
Eher unüblich für Eduard ist die Wiederauflage eines Bausatzes, ohne dabei zumindest einen neuen Decalbogen beizulegen. Bei der aktuellen Junkers J.I in 1:72 hat die tschechische Modellschmiede aber genau das gemacht. Die Spritzgussrahmen und die Fotoätzteile entsprechen zu 100 % der Ausgabe aus dem Jahr 2003.
Sogar das Deckelbild ist das gleiche – bis auf das geänderte orange-graue Outfit des ProfiPacks, das früher schwarz war. Neu sind nur die farbige Bau- und Bemalungsanleitung, sowie der Decalbogen, der zwar 2015 gedruckt wurde, aber die gleichen Markierungsoptionen wie 2003 bietet. Der Inhalt der Box umfasst folgendes:
- 3 Spritzgussrahmen in dunkelgrauem Plastik
- 1 4,5 x 4,5 cm große Fotoätzteilplatine
- 2 Decalbögen
- 12-seitige farbige Bau- und Bemalungsanleitung im Format A5
Der Bausatz:
Trotz ihres Alters dürften die Spritzgussformen noch in tadellosem Zustand sein. Jedenfalls ist die Qualität der Plastikteile absolut in Ordnung. Nur an ganz wenigen Stellen sind ein paar Gussgrate zu erkennen, der aber leicht entfernt werden können. Fischhaut, Sinkstellen oder Formversatz sind nicht zu sehen. Auch die produktionsbedingten Formtrennlinien sind leicht zu versäubern.
Die Wellenstruktur der am Original mit Duraluminiumblech beplankten Tragflächen und Leitwerke wurde hervorragend umgesetzt. Die Querruder liegen separat bei und können somit ganz leicht in ausgelenkter Stellung angebracht werden. Das Seitenleitwerk liegt in drei, das Höhenleitwerk in zwei Versionen bei. Die Ruder sind angegossen.
Die messingfarbenen Fotoätzteile unterstützen die Detaillierung des Cockpits (z.B. Sitzgurte), des Motors (Zylinderköpfe inkl. Zündkabeln), des Seiten- und Höhenleitwerks (Anlenkhebel), des MGs (z.B. Kühlmantel, Visier) und des Fahrwerks.
Der Zusammenbau dürfte aufgrund der doch ziemlich komplexen Tragflächenkonstruktion nicht ganz einfach werden.
Markierungsmöglichkeiten:
Die beiden Decalbögen sind sauber und versatzfrei von Eduard gedruckt worden. Drei der vier Markierungsoptionen sind jeweils in einer farbigen 4-Seiten-Risszeichnung abgebildet, was Unklarheiten die Lackierung oder die Anbringung der Decals betreffend ausräumen wird.
Alle Farbangaben in der Bemalungsanleitung beziehen sich auf das Sortiment von Gunze. Die farbige 4-Seiten-Risszeichnung der J.I 596/18 kann man sich von der Eduard-Homepage als pdf-Datei herunterladen und ausdrucken.
Junkers J.I, 101/17, Fliegerabteilung (A) 250, Herbst 1917
Junkers J.I, 134/17 „A“, Fliegerabteilung (A) 263
Farbprofil siehe ebenfalls pdf-Datei
Junkers J.I, 586/18, Villers la Chevres, September 1918
Junkers J.I, 596/18, 1918
Detailbilder:
Fazit:
Obwohl es sich bei Eduards Junkers J.I um eine Wiederauflage aus dem Jahr 2003 handelt, ist die Qualität der Kunststoff- und Fotoätzteile sehr gut. Der ProfiPack glänzt außerdem mit vier farbenfrohen Bemalungs- und Markierungsmöglichkeiten. Ein „Muss“ für Fans der fliegenden Kisten aus dem Ersten Weltkrieg.
Vielen Dank an die Firma für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters!
©kitchecker.de
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