Herstellerbezeichnung: GAZ-03-30 Ambulance
Hersteller: MiniArt
Material: Spritzguss, Fotoätzteile, Decals
Preis: ca. € 38,–
Maßstab: 1:35
Artikelnummer: 35160
Produktlink: Ambulanz-LKW GAZ-03-30
Erhältlich ab: Januar 2016
Einleitung:
Der GAZ-03-30 war ein 17-sitziger Omnibus, der in der Sowjetunion von 1933 bis 1950 mit Unterbrechung in den Kriegsjahren gefertigt wurde. Er basierte technisch auf dem Lastwagen GAZ-AA.
Nachdem in den Jahren 1930 bis 1932 die Massenfertigung des GAZ-AA angelaufen war, begann man 1933 auf das Lastwagenfahrgestell auch Buskarossen aufzubauen. Die Methode, vom Lastwagen alles außer Fahrerhaus und Ladefläche zu übernehmen und einen Bus darauf aufzubauen, wurde auch bei den Nachfolgemodellen angewendet.
Im Jahr 1938 wurde erstmals der neue Motor des GAZ-M1 auch im Nutzfahrzeugbereich verwendet. Wesentlichster Unterschied zum Vorgängermotor war eine Leistungssteigerung um 10 PS.
In den Jahren des Zweiten Weltkriegs wurde die Busproduktion ausgesetzt. Dies war mindestens von 1942 bis 1944 der Fall, nach anderen Quellen auch von 1941 bis 1945. Nach dem Krieg wurden auch am Bus einige durch Materialknappheit bedingte Änderungen, die schon am Lastwagen durchgeführt worden waren, wirksam. Optisch sind die Nachkriegsmodelle an den eckigen Frontkotflügeln erkennbar. (Quelle: Wikipedia)
Eine spezielle Variante des GAZ-03-30 war die Verwendung als Ambulanzfahrzeug in der Roten Armee. Und genau diese Version liefert MiniArt seit Anfang 2016 aus.
Box und Inhalt:
Der ukrainische Hersteller hat 314 Teile in den praktischen Stülpkarton gepackt. Für jede Menge Bastelspaß ist also gesorgt. Hier der Inhalt der Box im Kurzüberblick:
- 23 unterschiedlich große Spritzgussrahmen in hellgrauem Kunststoff
- 2 Rahmen mit den Klarsichtteile
- 1 Fotoätzteilplatine
- 1 Decalbogen
- 16-seitige teilweise farbige Bau- und Bemalungsanleitung im Format A4
Der Bausatz:
MiniArt hat bei diesem Bausatz wieder beweisen, über welches Know-how die Firma in Sachen Formenbau verfügt. Die Qualität der Spritzgussteile ist ausgesprochen gut. Es muss nur ganz wenig Gussgrat entfernt werden. Sinkstellen, Fischhaut oder Formversatz sind nicht zu erkennen. Es sind zwar viele Auswurfstempel vorhanden, deren Platzierung ist aber gut gewählt und die meisten dürften nach dem Zusammenbau nicht mehr zu sehen sein.
Der Zusammenbau des LKW beginnt mit dem gut detaillierten Motor, dem Fahrgestell samt Getriebe und allem, was sonst noch zum Unterbau gehört. Die Motorhaube kann geschlossen oder geöffnet angebaut werden. Sehr gut – es wäre zu schade, wenn man dieses Modell im Modell nicht sehen könnte.
Der Aufbau der Räder ist typisch für MiniArt so gelöst: Der „Gummi“ wird aus insgesamt sieben Teilen schichtweise zusammengesetzt und dann auf die Felge montiert. Das hat den Vorteil, dass das Profil sehr deutlich und scharf zu sehen sein wird und die Bemalung wird vereinfacht, weil Felge und Reifen getrennt lackiert werden können. Übrigens sind auf den Außenwänden der Reifen sogar die Herstellerbezeichnung und die Dimension lesbar.
Auch der Arbeitsplatz des Fahrers wird überzeugend detailliert. Dafür sorgen diverse Pedale, Hebel, Schalter und Griffe. Leider liegen keine Decals für die Armaturen bei. Die Windschutzscheibe kann offen oder geschlossen angebracht werden, der Scheibenwischer wird durch ein PE-Teil dargestellt. Die Klarsichtteile sind gut gemacht.
Alle Türen können geöffnet angebaut werden. Gut so, denn sonst würde man von den Innenraumdetails nur wenig sehen können. Apropos Innenraum: Der Heckbereich ist mit zwei seitlich angebrachten Liegen und einer Trage eher spärlich ausgestattet. Hier bietet sich dem Modellbauer die Chance, seine eigenen Ideen einzubringen und den Bereich z.B. mit diversem Gerödel interessanter zu gestalten.
Die Bauanleitung ist überaus exakt gezeichnet und führt in 49 Schritten zum Erfolg. Leider fehlen jegliche Farbangaben zum Motor und zur Inneneinrichtung. Hier muss man sich selbst schlau machen.
Markierungsmöglichkeiten:
Der sauber gedruckte Decalbogen gestattet den Bau von vier verschiedenen Modellen. Eines davon ist ein Beutefahrzeug der Luftwaffe, die drei anderen waren bei der Roten Armee im Dienst. Von jeder Markierungsmöglichkeit ist die linke Fahrzeugseite und die Front- und Heckansicht als Farbprofil in der Bemalungsanleitung abgebildet. Von der deutschen Ambulanz wird auch noch die Oberseite gezeigt.
Die Farbangaben beziehen sich auf die Produkte von Ammo of Mig Jimenez.
GAZ-03-30, unidentifizierte Einheit der deutschen Luftwaffe, Ostfront 1942 – 1943
GAZ-03-30, unidentifizierte Einheit der Roten Armee, 1941 – 1943
GAZ-03-30, unidentifizierte Einheit der Roten Armee, Khalkhin-Gol, Sommer 1939
GAZ-03-30, unidentifizierte Einheit der Roten Armee, 1941 – 1942
Detailbilder:
Bilder von der MiniArt-Homepage eines gebauten GAZ-03-30 (Markierungsmöglichkeit 1):
Fazit:
Der GAZ-03-30 Bausatz von MiniArt ist von sehr Qualität und gut detailliert. Für die fehlenden Farbangaben für den Innenraum und den Motor ziehen wir einen halben Stern ab. Vor allem in einer Dioramenszene wird ein dementsprechend gut gealtertes Ambulanzfahrzeug ein echter Eyecatcher werden.
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