Herstellerbezeichnung: 7,62 cm FK 39(r) German field gun
Hersteller: MiniArt
Material: Spritzguss, Fotoätzteile
Preis: ca. € 20,–
Maßstab: 1:35
Artikelnummer: 35104
Produktlink: 7,62 cm Feldkanone 39(r)
Erhältlich ab: Januar 2016
Einleitung:
Ich muss ehrlich gestehen, dass mich die Bezeichnung eines Modells bzw. des Originals noch nie so verwirrt hat, wie das bei der 7,62 cm FK 39(r) der Fall ist. Diese Bezeichnung gibt es im deutschen Sprachgebrauch praktisch nicht. Auf der Suche im Internet nach Hintergrundinformationen über diese Kanone wurde meine Verwirrung von Klick zu Klick nur noch größer.
Es gibt zwar Fotos von Originalen, die genau das realisierbare Modell darstellen, aber die Bezeichnungen variieren. Von Senger und Etterlin bezeichnet die Kanone in seinem Buch „Die deutschen Geschütze 1939 – 1945“ z.B. als 7,62 cm F.K. 297(r). Im Internet taucht auch die Bezeichnung 7,62 cm FK 296(r), sowie PaK 39(r) auf.
Wie auch immer. Die Kanone basiert jedenfalls auf der russischen 76 mm Divisionskanone M1939 (nicht zu verwechseln mit der 76 mm Divisionskanone M1942 ZiS-3). Zu Beginn des Russlandfeldzuges wurden hunderte dieser Kanonen erbeutet und von der deutschen Industrie umgerüstet. Unter anderem wurde eine Mündungsbremse angebracht.
Box und Inhalt:
Der ukrainische Hersteller MiniArt liefert dieses Modell seit Januar 2016 aus. 266 Teile befinden sich im praktischen Stülpkarton. Hier der Inhalt der Box im Kurzüberblick:
- 10 unterschiedlich große Spritzgussrahmen in hellgrauem Plastik
- 1 Fotoätzteilplatine
- 12-seitige teilweise farbige Bau- und Bemalungsanleitung
Der Bausatz:
Der Spritzguss ist äußerst sauber ausgeführt. Da kann man wirklich nicht meckern. Der Detaillierungsgrad ist als sehr hoch einzustufen. Besonders die Spreizholme und der Schutzschild sind mit vielen schönen Nieten versehen. Alle Bauteile sind akkurat und scharf wiedergegeben. Auch die Kleinteile sind ausreichend detailliert.
Der Aufbau der Räder ist typisch für MiniArt so gelöst: Der „Gummi“ wird aus insgesamt fünf Teilen schichtweise zusammengesetzt und dann auf die Felge montiert. Das hat den Vorteil, dass das Profil sehr deutlich und scharf zu sehen sein wird und die Bemalung wird vereinfacht, weil Felge und Reifen getrennt lackiert werden können. Übrigens sind auf den Außenwänden der Reifen sogar die Herstellerbezeichnung und die Dimension lesbar.
Das Kanonenrohr ist zwar einteilig ausgeführt, leider ist hier etwas Formversatz festzustellen, der nachbearbeitet werden muss. Als Option liegt das Rohr auch ohne Mündungsbremse bei. Sowohl die Spreizholme als auch Kanone selbst sind beweglich.
Einige Fotoätzteile unterstützen die Detaillierung. Zwei Schutzbleche müssen aber ziemlich aufwendig gebogen werden, was nicht ganz einfach sein dürfte. Es liegen auch vier Spritzgussrahmen für den Bau von Munitionskisten bei, die eine sehr schöne Holzmaserung aufweisen. Drei verschiedene Granattypen und leere Hülsen sind auch enthalten.
Die Bauanleitung ist exakt gezeichnet und führt in 27 Schritten zum fertigen Modell. Man kann sich entscheiden, ob man die Kanone in Feuer- oder Fahrposition bauen will.
Markierungsmöglichkeiten:
Weil keine Decals beiliegen, gibt es in diesem Sinne keine Markierungsoptionen. MiniArt präsentiert aber vier Bemalungsvorschläge als farbige 3-Seiten-Risszeichnungen. Die Farbangaben beziehen sich auf die Palette von Ammo of Mig Jimenez.
Wehrmacht, Ostfront, 1943
Wehrmacht, Ostfront, Winter 1943 – 1944
Wehrmacht, Westfront, Normandie, Juni 1944
Wehrmacht, Westfront, Belgien, 1944
Detailbilder:
Bilder von der MiniArt-Homepage einer gebauten 7,62 cm FK 39(r):
Fazit:
Auch wenn die genaue Bezeichnung dieser Feldkanone bzw. PaK nicht ganz klar ist, so hat doch MiniArt mit diesem Kit eine hervorragende Ausgangsbasis für ein überzeugendes Modell geschaffen. In einem Diorama oder auf einer Vignette wird sich diese schön detaillierte Kanone gut machen.
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