Der bullige Jagdeinsitzer I-16, von der Gegenseite „Rata“ (Ratte) genannt, wurde 1934 von ihrem Konstrukteur Nikolai Polikarpow aus dem Doppeldecker I-15 entwickelt, während er in einem sowjetischen Arbeitslager interniert war.
Sie hatte einen hölzernen Rumpf, die Tragflächen waren nur teilweise mit Blech beplankt, das Leitwerk war stoffbespannt. Das Einziehfahrwerk war eine gravierende Schwachstelle der frühen I-16. Es erforderte 44 schwere Umdrehungen mit einer Handkurbel, um die Fahrwerksbeine anzuheben und beim Absenken blockierten sie häufig auf halber Strecke. Weil Trimmer zur leichteren Handhabung völlig fehlten, verlangte es großes Können, die „Rata“ zu fliegen. Bei harten Flugmanövern riss die Strömung leicht ab, und die Maschine geriet ins Trudeln.
Im Spanischen Bürgerkrieg wurde die I-16 erstmals auf Seiten der Republikanischen Armee eingesetzt, die dort „Mosca“ (Fliege) genannte wurde. Auch China importierte diese Maschine, die sie 1937/1938 gegen die japanischen Invasionstruppen einsetzte. Am Beginn des Russlandfeldzugs 1941 wurden unzählige I-16 durch die deutsche Luftwaffe am Boden zerstört oder reihenweise abgeschossen. Sie war gegen die Flugzeuge der Deutschen hoffnungslos unterlegen und veraltet. Trotzdem blieb sie bis 1943 im Fronteinsatz, weil nicht genügend moderne Jäger zur Verfügung standen.
Der Typ 24 wurde 1939 in Dienst gestellt und war die meistgebaute und leistungsstärkste Variante der I-16. Der 750 PS starke luftgekühlte Sternmotor M-62 verhalf der Maschine zu einer Höchstgeschwindigkeit von 490 km/h in 3.000 m Höhe. Die Bewaffnung bestand aus zwei 7,62-mm-MGs SchKAS und zwei 20-mm-Maschinenkanonen SchWAK.
Bei dem Modell handelt es sich um Eduards Weekend-Edition-Bausatz. Die Teile passten bis auf einen Spalt auf der Unterseite zwischen Flügel und Rumpf, der sich aber halbwegs einfach verspachteln und verschleifen ließ, recht gut zusammen. Das Modell ist bis auf die fotogeätzten Sitzgurte – die ich ihm vergönnt habe, weil man freie Sicht ins Cockpit hat – komplett aus der Schachtel gebaut.
Besonders gut gefallen mir die Oberflächendetails, die Eduard wirklich sehr sauber herausgearbeitet hat. Leider ist mir bei der Windschutzscheibe ein kleines Missgeschick passiert. Anstatt einen Spezialkleber oder Weißleim zu verwenden, habe ich das Glasteil mit normalem Plastikkleber angebracht, was zur Folge hatte, dass der untere Teil milchig weiß angelaufen ist.
Die Decals sind zwar sauber gedruckt, bei der Weekend-Edition aber recht knapp gehalten. Alle die auf dem Bogen drauf waren, habe ich auch angebracht. So wird man z. B. Wartungshinweise vergeblich suchen. Das Modell stellt die Maschine von Pilot Boris F. Safonov, 72. SAP, Nordflotte, Russland 1941, dar.
Fotos:
©Stefan Fraundorfer www.kitchecker.de
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