Herstellerbezeichnung: DH-2, ProfiPack
Hersteller: Eduard Model Accessories
Material: Spritzguss, Fotoätzteile, Abdeckmasken, Decals
Preis: ca. € 25,–
Maßstab: 1:48
Artikelnummer: 8094
Produktlink: Airco DH-2
Erhältlich ab: November 2015
Einleitung:
Die DH.2 war ein von Geoffrey de Havilland entworfener und von Airco gebauter einsitziger Jagdaufklärer mit Druckpropeller. Die Auslegung als Druckschrauber gab dem Lewis-MG ein freies Schussfeld, weil die Briten 1915 noch keinen Schussfolgeregler besaßen, mit dem man durch den Propellerkreis feuern konnte.
Damit das MG auf beiden Seiten eingesetzt werden konnte, waren anfangs links und rechts des Cockpits Lafetten angebracht. Der Pilot musste somit nicht nur schwierige Flugmanöver ausführen, sondern gleichzeitig auch das MG immer wieder von einer Seite auf die andere wuchten. Nachdem die Piloten sich die Taktik angewöhnt hatten, mit dem Flugzeug statt mit dem MG zu zielen, wurden die Waffen starr eingebaut.
Die zerbrechlich wirkende DH.2 war zwar ein interessantes, aber sicher nicht eines der besten Kampfflugzeuge des 1. Weltkriegs. Angetrieben wurde sie von einem 75 kW starken Umlaufmotor Gnome Monosoupape, der ihr zu einer Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h in Meereshöhe verhalf. Leer war sie 428 kg, voll beladen maximal 654 kg schwer. Bewaffnet war die Maschine mit einem 7,62-mm-MG Lewis.
Box und Inhalt:
Bei diesem Bausatz handelt es sich um eine unveränderte Wiederauflage eines ProfiPacks, den Eduard im Jahr 2011 aufgelegt hat. Die Gussformen stammen aus 2005.
Die Länge des fertigen Modells wird 16 cm, die Flügelspannweite 18 cm betragen. Der Inhalt des für einen ProfiPack typischen orange-grauen Stülpkartons besteht aus:
- 3 Spritzgussrahmen in dunkelgrauem Plastik
- 1 Fotoätzteilbogen
- 1 transparenter Film
- 1 Abdeckmaske
- 1 Decalbogen
- 12-seitige farbige Bau- und Bemalungsanleitung
Der Bausatz:
Die Spritzgussteile sind trotz der zehn Jahre alten Formen in perfektem Zustand. Wie man es von Eduard gewohnt ist, sind sie sehr sauber, ohne Grate, Formversatz oder Fischhaut gegossen. Auch kleinste Teile sind noch schön detailliert. Positiv ist auch, dass bei diesem Bausatz die Verbindungszapfen der Verstrebungen zwischen Ober- und Unterflügel in einer brauchbaren Größe ausgeführt sind und man dadurch eine ordentliche Klebefläche hat, die den Belastungen auch standhalten wird. Das haben wir bei Eduard auch schon anders gesehen.
Quer-, Höhen- und Seitenruder sind angegossen und müssten ausgesägt werden, will man sie in ausgelenkter Stellung anbringen.
Der Bau beginnt mit dem – im Vergleich zu moderneren Flugzeugen – recht spartanischen Cockpit. Hier gebührt dem Hersteller ein großes Lob. Bei allen, auch noch so kleinen Teilen, ist angegeben, wie sie bemalt werden müssen. Das ist bei vielen anderen Produzenten oft nicht der Fall und man kann oft nur raten oder muss sich die Informationen aus dem Internet oder Printmedien besorgen. Für die Cockpitinstrumente liegen Decals bei, die für eine saubere und schnelle Darstellung der Anzeigen sorgen.
Der Arbeitsplatz des Piloten wird auch noch durch diverse Fotoätzteile weiter detailliert, die sich auf einer messingfarbenen, 8 x 7 cm großen Platine befinden. Unter anderem wird mit den PE-Teilen der Sitz inklusive Gurten neu aufgebaut. Ätzteile unterstützen aber auch die Detaillierung des MGs, der Motorabdeckung und Teilen im Außenbereich der DH.2.
Die Abdeckmasken erleichtern die Lackierung der Räder und der metallbeplankten Propellerspitzen. Die farbige Bauanleitung ist typisch für Eduard exakt gezeichnet. Auch die komplizierte Verspannung wird in drei Abbildungen genau erklärt.
Markierungsmöglichkeiten:
Die Farbangaben in der Bemalungsanleitung beziehen sich auf Gunze Aqueous- bzw. Mr. Color-Farben. Jede der vier Markierungsoptionen ist in einer farbigen Vier-Seiten-Risszeichnung genau abgebildet. Damit sollten alle Fragen bezüglich der Lackierung geklärt sein.
No. 6011, No. 24 Squadron RFC (Royal Flying Corps), 1916
No. 7851, No. 32 Squadron, RFC, Frankreich 1916
No. 5998, Capt. John Oliver Andrews, No. 24 Squadron, RFC, Frankreich, 1916
No. 5967, Robert H.M.S. Saundby, No. 24 Squadron, RFC, Frankreich, Juli 1916
Detailbilder:
Fazit:
Wer den Bau einer echten fliegenden Kiste aus dem 1. Weltkrieg mit all seinen komplizierten Verspannungsdrähten nicht scheut und gute Nerven hat wird am Ende mit einem sicher nicht alltäglichen Modell belohnt werden. Für Einsteiger in das Modellbauhobby können wir den Bausatz allerdings nicht empfehlen, wegen seiner Komplexität bleibt da der Bastelspaß wahrscheinlich auf der Strecke. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist bei diesem Kit sicher auch in Ordnung.
Vielen Dank an die Firma für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters!
©kitchecker.de
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