Kitchecker Modell Journal

Eduard’s Bf 109E-4 ProfiPack

Kitname: Bf 109E-4

Hersteller: Eduard Model Accessories

Material: Spritzguss, Metall

Preis: ca. € 27,–

Maßstab: 1:48

Kitnummer: 8263

Produktlink: Bf 109E-4

Erhältlich ab: Juli 2012


Einleitung:

Ich gehe hier nur kurz auf die „Emil“, also die E-Version der Messerschmitt Bf 109 ein, weil deren Geschichte ohnehin gut dokumentiert ist. Ende 1938 wurden die ersten Vorserienmodelle Bf 109E-0, die erstmals mit dem DB-601-A-Motor angetrieben wurden, fertig gestellt. 1940 wurden bereits 1.868 „Emil“ in den bedeutendsten Subvarianten E-2, E-3 und E-4 produziert. Sie wurden im Blitzkrieg gegen Frankreich und die Benelux-Staaten und in der Luftschlacht um England eingesetzt. Später flogen sie auch noch über dem Mittelmeer und in Nordafrika. Auch zu Beginn des Russlandfeldzuges machte die „Emil“, die nach und nach von der Bf 109F ersetzt wurde, noch ein gutes Drittel der deutschen Jägerstreitmacht aus.

Die Bf 109E war bei der Luftschlacht um England den britischen Hurricanes und Spitfires zwar an Geschwindigkeit, Steigvermögen, im Sturzflug und in der Bewaffnung überlegen, konnte diese Vorteile aber nicht wirklich ausnützen, weil ihr geringer Treibstoffvorrat die Einsätze über England auf wenige Minuten begrenzte. Während dieser Schlacht verlor die Luftwaffe 610 Bf 109 und viele ihrer gut ausgebildeten Piloten gerieten in Gefangenschaft oder wurden getötet.

Bewaffnet war die E-4 mit zwei durch den Propellerkreis feuernden 7,92-mm-MG 17 und zwei in den Flügeln montierten 20-mm-Kanonen MG FF. Sie erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 570 km/h in 5.000 m Höhe.


Box und Inhalt:

Nach der Bf 109E-1 und dem Royal Class Bausatz – über die wir bereits berichtet haben – bringt die tschechische Modellschmiede Eduard jetzt die Bf 109E-4 in 1:48 heraus. Hier der Inhalt der Box:

–         4 Spritzgussrahmen mit 156 Teilen in olivfarbenem Plastik

–         1 Spritzling mit den Klarsichtteilen

–         2 kleine Fotoätzteilplatinen, die hauptsächlich der Detaillierung des Cockpits dienen

–         1 Express-Maskierfolie für die Cockpitverglasung.

–         2 sehr sauber gedruckte Decalbögen (einer ist von Cartograf) mit den allgemeinen Beschriftungen und den speziellen Markierungsmöglichkeiten für 5 verschiedene Modelle

–         16-seitige farbige Bauanleitung- und Bemalungsanleitung.

              


Der Bausatz:

Die Plastikteile weisen sehr feine Gravuren, wunderschöne Nietenreihen und tolle Oberflächenstrukturen auf – typisch Eduard eben. Grußgrate, Fischhaut oder Formversatz sind nicht zu sehen. Auch kleine Teile sind noch hervorragend detailliert.

Die sehr übersichtliche Bauanleitung in englischer und tschechischer Sprache lässt meiner Meinung nach keine Fragen offen. Seite 3 widmet sich dem gut detaillierten Cockpit, das geradezu danach bettelt, geöffnet dargestellt zu werden. Bei praktisch jedem auch noch so kleinen Teil wird angegeben, wie es zu bemalen ist. Die Platine mit den Instrumententafeln und den Sitzgurten ist bereits sehr schön fix und fertig farbig lackiert, was ein tolles Ergebnis bringen wird.

Weiter geht’s mit dem Motor. Hier sind zwar keine Ätzteile zu verbauen, aber die Qualität der Einzelteile lässt trotzdem ein ansprechendes Ergebnis erwarten. Natürlich kann die Motorabdeckung auch geschlossen dargestellt werden. Neben dem Motor kann auch der komplette Waffenschacht mit den zwei MGs gebaut werden.

Hervorragend ist auch, dass die Seiten- und Querruder, die Landeklappen sowie die Vorflügel in ausgelenkter Stellung angebaut werden können. Das wird ein sehr realistisches Aussehen ermöglichen. Von ausgezeichneter Qualität ist auch das Fahrwerk – auf den Reifen kann man sogar die Beschriftung lesen.

Eine exakt vorgestanzte Maskierfolie sorgt dafür, dass das Abkleben der Cockpitverglasung rasch und sauber ausgeführt werden kann.


Markierungsmöglichkeiten:

Hier geizt Eduard wirklich nicht und bietet fünf interessante Möglichkeiten an. Zu jeder Maschine gibt es in englischer Sprache auch noch eine kurze Erklärung zu den Tarnschemen, den Piloten und den taktischen Zeichen. Alle Farbangaben beziehen sich auf Gunze Aqueous- bzw. Mr. Color-Farben. Alle fünf Markierungsmöglichkeiten sind als farbige 4-Seiten-Risszeichnung genau dargestellt – da bleiben keine Fragen offen. Eine weitere Seite zeigt die Anbringung der Stencils, also der allgemeinen Beschriftungen.


–         Werk-Nr. 5587, Oberfeldwebel Fritz Beeck, 6. Staffel/JG (Jagdgeschwader) 51, Wissant, Frankreich, 24. August 1940


–         Werk-Nr. 5344, Major Helmut Wick, Geschwaderkommodore JG 2, Beaumont, Frankreich, November 1940


–         Leutnant Josef Eberle, 9. Staffel/JG 54, Niederlande, August 1940

 


–         Werk-Nr. 1480, Oberleutnant Franz von Werra, Gruppenadjutant II./JG 3, Wierre-au-Bois, Frankreich, 5. September 1940


–         Werk-Nr. 5819, Oberstleutnant Adolf Galland, Geschwaderkommodore JG 26, Audembert, Frankreich, Dezember 1940


Und wem das an Markierungsvarianten für die E-4 immer noch nicht reicht, für den hat Eduard einen Decalbogen mit weiteren fünf Optionen aufgelegt – siehe hier.


Detailbilder:

              

             

           


Fazit:

Mit dieser „Emil“ im beliebten Maßstab 1:48 ist Eduard wieder ein großer Wurf gelungen. Eine super Oberflächendetaillierung, der offen darstellbare Motorraum und Waffenschacht, ein gut detailliertes Cockpit und fünf Markierungsmöglichkeiten machen aus diesem Kit einen Top-Bausatz, der sich auf jeden Fall fünf Kitchecker-Sterne verdient.



Vielen Dank an die Firma für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters!

©kitchecker.de

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