Herstellerbezeichnung: Fokker D.VII OAW, Weekend Edition
Hersteller: Eduard Model Accessories
Material: Spritzguss, Decals
Preis: ab € 16,–
Maßstab: 1:48
Artikelnummer: 84155
Produktlink: Fokker D.VII OAW
Erhältlich ab: April 2016
Einleitung:
Die von Reinhold Platz entworfene D.VII flog erstmals im Januar 1918. Sie war ein enorm starker, leicht zu fertigender und zu wartender Doppeldecker und zeigte hervorragende Flugleistungen, was sie zum besten Jagdflugzeug seiner Zeit machte. Diese Fokker verband Geschwindigkeit mit Wendigkeit und Feuerkraft und gab so den Piloten der Kaiserlichen Fliegertruppe gegen Ende des 1. Weltkriegs die Chance jeden Luftkampf zu überstehen.
Ihre Kampfleistungen waren so eindrucksvoll, dass in den Friedensvertrag von Versailles die Auslieferung aller Maschinen aufgenommen wurde. Die Zeppelin-Luftschiffe und die D.VII waren die einzigen deutschen Luftfahrzeuge, die zur Konfiskation bestimmt wurden.
Der 185 PS starke 6-Zylinder-BMW-Reihenmotor beschleunigte den maximal 880 kg schweren Jäger auf 200 km/h in 1.000 m Höhe. Bewaffnet war die D.VII mit zwei starren 7,92-mm-MGs LMG 08/15.
Der Zusatz O.A.W. bedeutet übrigens Ostdeutsche Albatroswerke. Weil Fokker in Schwerin nicht über die Kapazitäten verfügte, die geforderte Anzahl an D.VII zu bauen, wurde auf Anweisung der Inspektion der Fliegertruppen die Maschine auch in den beiden Albatroswerken in Lizenz gefertigt.
Box und Inhalt:
Eduard hat zwischen 2005 und 2011 schon mehrere Fokker D.VII im beliebten Maßstab 1:48 herausgebracht und verwendet nun den Grundbausatz für eine Weekend Edition mit zwei neuen Markierungsmöglichkeiten.
Der in Blautönen gehaltene Stülpkarton bietet folgenden Inhalt:
- 4 Spitzgussrahmen aus dunkelgrauem Kunststoff
- 4 Decalbögen
- 12-seitige Bau- und Bemalungsanleitung in Farbe im Format A5
Der Bausatz:
Obwohl die Formen für Eduards D.VII nun schon einige Jahre auf dem Buckel haben, ist die Qualität der Spritzgussteile absolut in Ordnung. Formversatz, Gussgrate, Fischhäute oder Sinkstellen sind praktisch nicht zu erkennen.
Das Cockpit ist recht spartanisch ausgefallen, was natürlich auch beim Original nicht viel anders war. Das Instrumentenbrett und die Sitzgurte können recht einfach durch Decals dargestellt werden. Zumindest die Gurte würde ich aber durch fotogeätzte oder selbstgebaute ersetzen.
Der Motor – der am fertigen Modell übrigens gut zu sehen sein wird – ist schön detailliert. Höhen- und Seitenruder liegen separat bei und können somit ganz leicht in ausgelenkter Stellung angebracht werden. Sehr lobenswert finde ich immer die Bauanleitungen von Eduard. Auch diese ist exakt gezeichnet und bei fast allen Kleinteilen ist angegeben, wie sie zu bemalen sind.
Nicht ganz einfach dürfte die Anbringung der oberen Tragfläche werden. Die Passstifte an den Streben sind recht filigran ausgefallen. Man muss sich auch genau überlegen, wann man die Decals anbringen sollte.
Ich würde den Bau so anlegen:
- Rumpf mit Höhen- und Seitenleitwerk zusammenbauen, lackieren und Decals anbringen
- Ober- und Unterflügel zusammenbauen und die Rautentarnung inkl. Rippensicherungsbändern anbringen
- Tragflächen an den Rumpf anbauen
- Fahrwerk zusammenbauen, lackieren, Decals anbringen und anbauen
- Die Alterung am komplett zusammengebauten Modell durchführen
Markierungsmöglichkeiten:
Die farbige Bemalungsanleitung zeigt jede der beiden Markierungsmöglichkeiten in einer 4-Seiten-Risszeichnung. Für die Farbgebung wird auf die Palette von Gunze verwiesen. Die Decalbögen bieten folgende zwei Markierungsoptionen.
Pilot Wilhelm Leusch, Jasta 19, Oktober 1918
Pilot Franz Mayer, MFJ III, 1918
Detailbilder:
Fazit:
Fans von fliegenden Kisten aus dem 1. Weltkrieg werden ihre Freude mit Eduards Fokker D.VII haben. Der Bau verlangt aber wegen der vielen Decals und der filigranen Tragflächenkonstruktion sicher einiges an Modellbauerfahrung und Geschick. Sind diese Hürden aber genommen, wird man ein sehr schönes und vor allem farbenprächtiges Modell in seine Vitrine stellen können.
Vielen Dank an die Firma 
für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters!
©kitchecker.de
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