Herstellerbezeichnung: Fw 190A-8/R2, Weekend Edition
Hersteller: Eduard Model Accessories
Material: Spritzguss, Decals
Preis: ca. € 9,50
Maßstab: 1:72
Artikelnummer: 7430
Produktlink: Focke-Wulf Fw 190A-8/R2
Erhältlich ab: Juni 2016
Einleitung:
Hier nur ein paar Worte zur die Geschichte der Focke-Wulf Fw 190: Die von Kurt Tank konstruierte Maschine hob am 1. Juni 1939 zu ihrem Jungfernflug ab und flog im September 1941 ihren ersten Kampfeinsatz über dem Ärmelkanal. Der neue Jäger überraschte die RAF, denn er war viel schneller und wendiger als die Spitfire. Rasch erhielt die Fw 190 in England den bezeichnenden Beinamen „butcher bird“. Sie war eines der luftkampfstärksten Flugzeuge in ganz Europa und zeichnete sich als sehr erfolgreicher Jagdbomber der deutschen Luftwaffe aus.
Die Fw 190A-8/R2, die mit diesem Kit gebaut werden kann, wurde mit einer GM-1-Stickoxid-Einspritzanlage ausgerüstet, die für eine höhere Motorleistung sorgte, um das Gewicht der verschiedenen Rüstsätze auszugleichen. Angetrieben wurde sie von einem 14-Zylinder-Sternmotor BMW 801D-2 mit 1.567 kW (2.130 PS), der ihr zu einer Höchstgeschwindigkeit von 654 km/h verhalf. Der Einsatzradius betrug mit internem Treibstoff 800 km. Die Zusatzbezeichnung R2 bezieht sich auf die Bewaffnung bzw. den verwendeten Rüstsatz. Die Fw 190 A-8/R2 war ein Jagdflugzeug mit zwei internen 30-mm Maschinenkanonen MK 108 in den Außenflügeln.
Box und Inhalt:
Der tschechische Hersteller Eduard setzt konsequent seine „72nd Scale Revolution“ fort und brachte 2015 mit der Focke-Wulf Fw 190A-8 einen brandneuen Bausatz in 1:72 in der ProfiPack-Ausführung heraus. Wie bei Eduard üblich, folgen der Erstausgabe weitere Auflagen in unterschiedlichen Ausprägungen. Aktuell ist eine sogenannte Weekend Edition an der Reihe. In dieser „abgespeckten“ Version des ProfiPacks liegen keine Fotoätzteile und auch keine Abdeckmasken bei. Üblicherweise bietet die Weekend Edition aber andere Markierungsoptionen.
Diese Ausgabe ist aber eine sehr gute Basis, um eine solide 190er zu bauen. Wer noch mehr will, für den hält Eduard jede Menge Zurüstsätze in der Brassin-Linie bereit – vom Cockpit über den Motor bis hin zum Waffenschacht u.s.w. Werfen wir nun aber einen Blick in die in Blautönen gehaltene Box:
- 2 Spritzgussrahmen in dunkelgrauem Plastik
- 1 Rahmen mit den Klarsichtteilen
- 2 Decalbögen
- 12-seitige farbige Bau- und Bemalungsanleitung im Format A5
Der Bausatz:
Zugegeben, ich bin kein Fan des „kleinen“ Maßstabs 1:72. Wenn ich mir aber die Spritzgussteile dieser Focke-Wulf von Eduard ansehe, könnte ich es tatsächlich noch werden. Unglaublich, welch perfekte Oberflächengestaltung der tschechische Hersteller umgesetzt hat. Ganz feine Gravuren und perfekt ausgeführte Nietenreihen zieren die Hauptkomponenten Rumpf, Tragflächen und Leitwerk.
Sinkstellen, Fischhaut oder Formversatz sind nicht zu erkennen. Auch die Formtrennlinien, besonders auf kleinen Teilen oft ziemlich ärgerlich, halten sich in Grenzen. Die ganz wenigen Gussgrate werden sich leicht entfernen lassen.
Der Bau beginnt mit dem Zusammenbau des Cockpits. Bei praktisch jedem auch noch so kleinen Teil ist angegeben, wie es zu bemalen ist, was besonders mit der Materie nicht so vertrauten Modellbauern behilflich sein wird. Die Sitzgurte können durch Decals dargestellt werden. Beim Instrumentenbrett hat man zwei Optionen – entweder man bemalt sie selbst, oder man bringt ebenfalls ein Decal an, was sicher die schnellere und einfachere Variante ist.
Der Motor liegt nicht komplett bei, sondern ist nur angedeutet, was aber ausreichend ist, wenn die Motorverkleidung geschlossen bleibt. Auch der Waffenschacht ist nicht enthalten. Quer- und Seitenruder sind nicht angegossen (Landeklappen und Höhenruder schon) und können daher ganz leicht in variabler Stellung angebracht werden. Sehr einfach macht uns Eduard die Lackierung der Räder des Hauptfahrwerks. Diese bestehen aus jeweils drei Teilen, die vor der Montage bemalt werden können.
Etwas problematisch sehe ich das bereits an der rechten Tragfläche angegossene Pitotrohr. Eine kleine Unachtsamkeit wird genügen und es wird abbrechen. An Außenlasten kann ein Zusatztank angebracht werden. Es besteht die Möglichkeit, die Cockpithaube geschlossen oder geöffnet anzubauen. Außerdem kann links und rechts der Kanzel eine zusätzliche Panzerglasscheibe angebracht werden.
Markierungsmöglichkeiten:
Die beiden Decalbögen, von denen einer die Stencils – also die allgemeinen Beschriftungen und Wartungshinweise – enthält, wurden sauber und versatzfrei von Eduard selbst gedruckt. Alle Farbangaben beziehen sich auf Gunze Aqueous bzw. Mr. Color Farben.
Alle beiden Markierungsoptionen sind jeweils als farbige 4-Seiten-Risszeichnung abgebildet. Da bleiben keine Fragen offen. Eine weitere Seite zeigt die Anbringung der Stencils.
Werner Gerth, II.(Sturm)/JG 3 Udet, Juli 1944
Paul Lixfeld, 6./JG 300, Ende 1944
Detailbilder:
Fazit:
Ein guter Bausatz zu einem mehr als fairen Preis. Bekommt man doch für sein Geld hervorragend ausgeführte Plastikteile mit sehr schönen Oberflächendetails und zwei Markierungsmöglichkeiten. Eduards Fw 190A-8/R2 kann auch Modellbauanfängern uneingeschränkt empfohlen werden. Etwas Geschicklichkeit im Umgang mit kleinen Teilen ist natürlich Voraussetzung.
Vielen Dank an die Firma für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters!
©kitchecker.de
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