Herstellerbezeichnung: Fw 190F-8, ProfiPack
Hersteller: Eduard Model Accessories
Material: Spritzguss, Fotoätzteile, Abdeckmasken, Decals
Preis: ca. € 14,–
Maßstab: 1:72
Artikelnummer: 70119
Produktlink: Focke-Wulf Fw 190F-8
Erhältlich ab: September 2016
Einleitung:
Hier nur ein paar Worte zur die Geschichte der Focke-Wulf Fw 190: Die von Kurt Tank konstruierte Maschine hob am 1. Juni 1939 zu ihrem Jungfernflug ab und flog im September 1941 ihren ersten Kampfeinsatz über dem Ärmelkanal. Der neue Jäger überraschte die RAF, denn er war viel schneller und wendiger als die Spitfire. Rasch erhielt die Fw 190 in England den bezeichnenden Beinamen „butcher bird“. Sie war eines der luftkampfstärksten Flugzeuge in ganz Europa und zeichnete sich als sehr erfolgreicher Jagdbomber der deutschen Luftwaffe aus.
Die F-8, die mit diesem Kit gebaut werden kann, basierte auf dem Rahmen der Fw 190A-8, dementsprechend waren die beiden rumpfmontierten 7,92-mm-MG 17 gegen stärkere 13-mm-MG 131 mit jeweils 475 Schuss ersetzt worden. Ein Teil der F-8-Produktion wurde mit einer neuen gewölbten Kabinenhaube versehen, die dem Piloten mehr Bewegungsfreiheit gewährte und gleichzeitig die bei Erdkampfeinsätzen so wichtige Bodensicht zu verbessern. Um das immer weiter ansteigende Abfluggewicht zu kompensieren, wurde bei der F-8 zusätzlich die Tragflächenstruktur im Bereich des Fahrwerks verstärkt.
Box und Inhalt:
Der tschechische Hersteller Eduard setzt konsequent seine „72nd Scale Revolution“ fort und bringt mit der F-8 eine neue Variante der Fw 190 in 1:72 heraus. Der ProfiPack enthält so ziemlich alles was man braucht, um eine solide 190er zu bauen. Werfen wir nun aber einen Blick in die orange-graue Box:
- 3 Spritzgussrahmen in dunkelgrauem Plastik
- 1 Rahmen mit den Klarsichtteilen
- 2 Fotoätzteilplatinen – eine davon ist bereits farbig lackiert
- 2 Decalbögen
- 1 Bogen Abdeckmasken
- 16-seitige farbige Bau- und Bemalungsanleitung im Format A5
Der Bausatz:
Zugegeben, ich bin kein Fan des „kleinen“ Maßstabs 1:72. Wenn ich mir aber die Spritzgussteile der neuen Fw 190F-8 von Eduard ansehe, könnte ich es tatsächlich noch werden. Unglaublich, welch perfekte Oberflächengestaltung der tschechische Hersteller umgesetzt hat. Ganz feine Gravuren und perfekt ausgeführte Nietenreihen zieren die Hauptkomponenten Rumpf, Tragflächen und Leitwerk.
Sinkstellen, Fischhaut oder Formversatz sind nicht zu erkennen. Auch die Formtrennlinien, besonders auf kleinen Teilen oft ziemlich ärgerlich, halten sich in Grenzen. Die ganz wenigen Gussgrate werden sich leicht entfernen lassen. Es werden übrigens viele Teile auf den Spritzrahmen nicht zum Bau der F-8 benötigt, sie werden für später folgende Varianten der Fw 190 dienen.
Der Bau beginnt mit dem Zusammenbau des Cockpits, das mit den bereits farbig bedruckten PE-Teilen super detailliert werden kann. Bei praktisch jedem auch noch so kleinen Teil ist angegeben, wie es zu bemalen ist, was besonders mit der Materie nicht so vertrauten Modellbauern behilflich sein wird. Bei dem Instrumentenbrett hat man zwei Optionen: Entweder man verwendet ein Decal, oder man verbaut die fertig bemalten Ätzteile – meiner Meinung nach sicher die bessere Wahl. Auch die Sitzgurte liegen in Form farbig lackierter PE-Teile bei.
Der Motor liegt nicht komplett bei, sondern ist nur angedeutet, was aber ausreichend ist, wenn die Motorverkleidung geschlossen bleibt. Auch der Waffenschacht ist nicht enthalten. Quer- und Seitenruder sind nicht angegossen (Landeklappen und Höhenruder schon) und können daher in variabler Stellung angebracht werden. Sehr einfach macht uns Eduard die Lackierung der Räder des Hauptfahrwerks. Diese bestehen aus jeweils drei Teilen, die vor der Montage bemalt werden können.
An Außenlasten kann jede Menge Abwurfmunition und/oder ein Zusatztank angebracht werden. Die zweite, nicht bemalte PE-Platine dient vor allem der Detaillierung der Bomben mit feinen Stabilisierungsflossen. Es besteht die Möglichkeit, die Cockpithaube geschlossen oder geöffnet anzubauen. Die Qualität der Klarsichtteile ist übrigens erste Sahne.
Die beiliegenden Abdeckmasken erleichtern die Lackierung der Kanzel erheblich. Einfach abziehen, an der richtigen Stelle aufkleben und schon kann mit der Airbrush gespritzt werden. Einfacher geht’s nimmer.
Markierungsmöglichkeiten:
Die beiden Decalbögen, von denen einer die Stencils – also die allgemeinen Beschriftungen und Wartungshinweise – enthält, sind sauber und versatzfrei gedruckt. Alle Farbangaben beziehen sich, wie bei Eduard üblich, auf Gunze Aqueous bzw. Mr. Color Farben.
Alle fünf Markierungsoptionen sind jeweils genau als farbige 4-Seiten-Risszeichnung abgebildet. Eine weitere Seite zeigt die Anbringung der Stencils. In der Bauanleitung sind zu den einzelnen Markierungsmöglichkeiten kurze Infos zur Tarnlackierung in englischer Sprache angegeben.
5.(Staffel)/SG 77 (Schlachtgeschwader), Cottbus, Deutschland, Anfang 1945
SG 2, Ungarn, Ende 1944 – Anfang 1945
1./SG 4, Fliegerhorst Piacenza, Italien, 1944
Werk-Nr. 584592, SG 2 oder SG 10, Neubiberg, Deutschland, Mai 1945
SG 10, Budweis, Tschechoslowakei, Mai 1945
Detailbilder:
Bilder einer gebauten Fw 190F-8 von der Eduard-Homepage:
Fazit:
Ein top Bausatz zu einem mehr als fairen Preis. Bekommt man doch für sein Geld hervorragend ausgeführte Plastik- und Fotoätzteile. Und mit fünf verschiedenen Markierungsmöglichkeiten geizt Eduard wirklich nicht. Mein Urteil: Sehr empfehlenswert und die vollen fünf Kitchecker-Sterne!
Vielen Dank an die Firma für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters!
©kitchecker.de
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