Herstellerbezeichnung: Legion Condor, Limited Edition
Hersteller: Eduard Model Accessories
Material: Spritzguss, Fotoätzteile, Abdeckmasken, Decals
Preis: ca. € 41,–
Maßstab: 1:48
Artikelnummer: 1140
Produktlink: Legion Condor
Erhältlich ab: März 2016
Einleitung:
Die tschechische Modellschmiede Eduard setzt neuerdings zum Teil auf themenbezogene Bausätze. In der neuesten limitierten Ausgabe mit der Bezeichnung „Legion Condor“ finden sich sowohl eine Messerschmitt Bf 109E-1/E-3 als auch eine Heinkel He 51B-1/C-1. Für beide Modelle stehen jeweils vier Markierungsoptionen in den Farben der Legion Condor zur Verfügung.
Anscheinend gefällt nicht nur mir diese Idee sehr gut, sondern auch vielen anderen Modellbauern. Auf der Homepage von Eduard ist der Artikel als ausverkauft gekennzeichnet.
Box und Inhalt:
Der rote Stülpkarton beinhaltet Teile für eine Bf 109E-1 bzw. E-3 aus dem Hause Eduard. Die Spritzgussrahmen für die Heinkel He 51B-1 bzw. C-1 stammen vom russischen Produzenten Roden. Hier der Inhalt der Box im Kurzüberblick
- 5 Spritzgussrahmen in dunkelgrauem Plastik + 1 Rahmen mit den Klarsichtteilen für die Bf 109
- 5 Spritzgussrahmen in hellgrauem Plastik + 1 Rahmen mit den Klarsichtteilen für die He 51
- 3 Fotoätzteilplatinen, zwei davon sind bereits fertig lackiert
- 1 Abdeckmaske
- 2 Decalbögen
- 24-seitige farbige Bau- und Bemalungsanleitung im Format A4
Der Bausatz:
Beginnen wir mit Eduards Messerschmitt: Die sehr übersichtliche und exakt gezeichnete englischsprachige Bauanleitung lässt meiner Meinung nach keine Fragen offen. Seite 8 widmet sich dem gut detaillierten Cockpit, das geradezu danach schreit, geöffnet dargestellt zu werden. Bei praktisch jedem auch noch so kleinen Teil wird angegeben, wie es zu bemalen ist. Die PE-Teile für das Instrumentenbrett sind bereits farbig lackiert, was ein tolles Ergebnis bringen wird. Optional könnten hier auch Decals verwendet werden.
Weiter geht’s mit dem Motor. Hier sind zwar keine Ätzteile zu verbauen, aber die Qualität der Einzelteile lässt trotzdem ein ansprechendes Ergebnis erwarten. Natürlich kann die Motorabdeckung auch geschlossen dargestellt werden – was aber fast einem Sakrileg gleichkommen würde. Neben dem Motor kann auch der komplette Waffenschacht mit den zwei MGs gebaut werden.
Hervorragend finde ich auch, dass das Seiten- und die Querruder, die Landeklappen sowie die Vorflügel in variabler Stellung angebaut werden können. Das wird ein sehr realistisches Aussehen ermöglichen. Von ausgezeichneter Qualität ist auch das Fahrwerk – auf den Reifen kann man sogar die Beschriftung lesen.
Sehen wir uns nun Rodens Heinkel an: Hier ist schon ein deutlicher Unterschied zu den perfekten Spritzgussrahmen von Eduard zu erkennen. Einige Grussgrate und Sinkstellen sind zu erkennen, die Details sind nicht ganz so scharfkantig ausgeprägt. Das Klarsichtteil für den Windschild hat diese Bezeichnung nicht verdient und der Propeller wirkt ziemlich klobig.
Was mir aber gut gefällt ist die Nachbildung der stoffbespannten Rippenstruktur an den beiden Tragflächen und am Rumpf. Auch bei der He 51 wird das Cockpit durch Fotoätzteile aufgepimpt. Das Seiten-, die Quer- und Höhenruder können ausgelenkt dargestellt werden.
Markierungsmöglichkeiten:
Hier geizt Eduard wirklich nicht und bietet insgesamt acht Optionen an – jeweils vier für die Bf 109 und die He 51. Zu jeder darstellbaren Maschine gibt es in englischer Sprache auch noch eine kurze Erläuterung zu den Tarnschemen und den Piloten. Der Decalbogen wurde Meisterhaft von Cartograf gedruckt – da gibt es absolut nichts auszusetzen.
Wie bei Eduard üblich, beziehen sich alle Farbangaben auf das Gunze Aqueous- bzw. Mr. Color-System. Alle acht Markierungsmöglichkeiten sind als farbige 4-Seiten-Risszeichnung genau dargestellt – damit sollten alle Fragen ausgeräumt sein. Eine weitere Seite zeigt die Anbringung der Stencils, also der allgemeinen Beschriftungen, an der Bf 109. Der Decalbogen für die Stencils wurde von Eduard selbst in guter Qualität gedruckt.
Bf 109E-1, Oblt. Siebelt Reents, Staffelkapitän 1. J/88, León, Spanien, Frühling 1939
Bf 109E-3, Lt. Kurt Sochatzy, 3. J/88, Spanien, Frühling 1939
Bf 109E-3, 2. J/88, Catalunyan Front, Spanien, Anfang 1939
Bf 109E-3, Oblt. Hans Schmoller-Haldy, 3. J/88, Spanien, 1938
Heinkel He 51B-1, Stabsarzt Dr. Heinrich Neumann, San/88, Spanien, 1938
Heinkel He 51B-1, Harro Harder, 1. J/88, Battle of Brunete, Spanien, Juli 1937
He 51B-1, Oblt. Hannes Trautloft, 2. J/88, Ávila, Spanien, Herbst 1936
Heinkel He 51C-1, Adolf Galland, 3. J/88, Calamocha, Spanien, Frühling 1938
Detailbilder:
Bilder einer gebauten Bf 109E der Legion Condor von der Eduard-Homepage:
Fazit:
Ein sehr interessanter Bausatz zum Thema Spanischer Bürgerkrieg, der von Modellherstellern etwas stiefmütterlich behandelt wird. Die Qualität von Eduards Bf 109 ist über jeden Zweifel erhaben. Rodens He 51 fällt zwar etwas zurück, wird aber – vor allem im Cockpitbereich – mit den farbigen Fotoätzteilen auf Vordermann gebracht. Und acht Markierungsmöglichkeiten sprechen für sich.
Vielen Dank an die Firma für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters!
©kitchecker.de
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