Herstellerbezeichnung: MiG-21MF, Limited Edition
Hersteller: Eduard Model Accessories
Material: Spritzguss, Resin, Ätzteile, Abdeckmasken, Decals, Dokumentation
Preis: ca. € 50,–
Maßstab: 1:48
Artikelnummer: 1199
Produktlink: MiG-21MF
Erhältlich ab: Mai 2016
Einleitung:
Anfang der fünfziger Jahre begann bei Mikojan-Gurewitsch die Konstruktion eines Abfangjägers, der eine Geschwindigkeit von bis zu 2.000 km/h erreichen sollte. Aus den Entwürfen Ye-2 mit Pfeilflügeln und Ye-4 mit Deltaflügeln ging Letzterer unter der Bezeichnung MiG-21F in Serie. Ab 1959 wurde sie bei den sowjetischen Luftstreitkräften eingesetzt. Die NATO verpasste ihr den wenig schmeichelhaften Codenamen „Fishbed“.
Die MiG-21 wurde in einer verwirrenden Vielzahl von Varianten hergestellt. Sie flog bei 56 verschiedenen Luftwaffen und mit über 10.000 Stück war sie der am häufigsten gebaute Düsenjäger.
Angetrieben wurde der einsitzige Abfangjäger MiG-21MF (NATO-Code „Fishbed J“) – die Exportversion der SM – von einem Tumanskij R-13-300 Nachbrennertriebwerk mit 6.490 kp Schub, das ihr zu einer Höchstgeschwindigkeit von 2.230 km/h verhalf.
Bewaffnet war die Maschine mit einer 23-mm-Zwillingskanone Gsh-23 mit 200 Schuss. An vier Unterflügelpylonen konnte sie verschiedenste Raketen und Bomben mitführen. Zur Reichweitensteigerung konnten ein 800 l bzw. zwei 490 l Zusatztanks angebracht werden.
Box und Inhalt:
Die tschechische Modellschmiede Eduard verwöhnt uns wieder einmal mit einem außergewöhnlich umfangreichen Bausatz, der ganz im Zeichen der MiG-21MF in tschechoslowakischen – bzw. nach der Teilung des Landes in tschechischen und slowakischen – Diensten steht. Diese Limited Edition zeichnet sich gleich in mehrfacher Hinsicht aus:
Erstens: Es stehen 39 (in Worten neununddreißig!!!) verschiedene Markierungsoptionen zur Verfügung.
Zweitens: Es liegt eine umfangreiche Dokumentation über den Einsatz der der MiG-21MF in Tschechien und der Slowakei im Format A4 mit 128 Seiten bei.
Sehen wir uns diese Publikation gleich mal etwas genauer an: Das Buch wurde von Martin Janousek geschrieben und ist leider nur in tschechischer Sprache verfasst. Neben dem Text beinhaltet es auch jede Menge Fotos und farbige Profilzeichnungen. Diese Bilder dienten unter anderem als Referenz für die 39 Markierungsmöglichkeiten.
Alleine diese Dokumentation macht den Bausatz schon zu etwas Besonderem. Hier der gesamte Inhalt der Box im Kurzüberblick:
- 8 Spritzgussrahmen in dunkelgrauem Plastik
- 1 Rahmen mit den Klarsichtteilen
- 2 Fotoätzteilplatinen, davon ist jene für das Cockpit bereits farbig gestaltet
- 4 Resinteile für zwei UB-16 Raketen-Startbehälter
- 1 Abdeckmaske
- 3 große Decalbögen
- 16-seitige Bauanleitung in Farbe im Format A4
- 44-seitige Bemalungsanleitung in Farbe im Format A4
- 128-seitige Dokumentation über die MiG-21MF
Der Bausatz:
Eduards MiG-21 in 1:48 ist ja bereits bestens bekannt und der beste Bausatz gilt als die Benchmark schlechthin für dieses russische Jagdflugzeug. Feinste Gravuren und Nietenreihen zieren die Oberflächen von Rumpf, Trag- und Leitwerk. Auch kleine Teile sind schön und ausreichend detailliert. Allein zwei Spritzgussrahmen beinhalten die umfangreiche Bewaffnung.
Die Bauanleitung ist zwar sehr genau gezeichnet, man muss aber höllisch aufpassen, dass man bei den vielen Markierungsmöglichkeiten immer die richtigen Teile verwendet und nicht den Überblick verliert – es können nämlich neben der MF- auch M- und MFN-Versionen gebaut werden. Der Modellbauer muss schon vor Baubeginn wissen, welche der 39 Optionen er realisieren möchte. Der Zusammenbau der „Fishbed“ beginnt mit dem Cockpit, das mit den bereits farbig bedruckten Ätzteilen super detailliert wird.
Es kann eine Fülle von Aussenlasten angebracht werden. Hier wird im Plan genau erklärt, welche Kombinationen von Raketen, Bomben und Zusatztanks möglich sind (Seite 16 der Bauanleitung beachten). Die beiliegende Abdeckmaske erleichtert die Lackierung von Kabinendach, Teilen des Seitenleitwerks und der Tragflächen erheblich. Einfach abziehen, an der richtigen Stelle aufkleben und schon kann mit der Airbrush gespritzt werden.
Markierungsmöglichkeiten:
Hier geizt Eduard wirklich nicht und bietet unglaubliche 39 Varianten der MiG-21MF an. Die Farbangaben beziehen sich auf Gunze Aqueous- bzw. Mr. Color-Farben. Alle Markierungsmöglichkeiten sind als farbige 4-Seiten-Risszeichnungen genau abgebildet – da bleiben keine Fragen offen. 4 Seiten zeigen die Anbringung der umfangreichen Stencils, also der allgemeinen Beschriftungen an Waffen und Flugzeug.
Die beiden riesigen Haupt-Decalbögen sind über jeden Zweifel erhaben. Sauberer und schärfer können Nassschiebebilder nicht mehr gedruckt werden. Cartograf hat hier wieder ganze Arbeit geleistet. Ein weiterer Bogen, gedruckt von Eduard, ist für die umfangreichen Stencils an Maschine und Bewaffnung vorgesehen. Da wird einiges an Geduld erforderlich sein um diese unzähligen Beschriftungen anzubringen.
Alle 39 Markierungsoptionen abzubilden, würde den Rahmen dieses Berichtes sprengen, daher beschränken wir uns auf einige ausgewählte Möglichkeiten:
MiG-21MF, 6th Fighter-Bomber Regiment, 2nd Squadron, Pribram Dlouha lhota air base, September, 1986
MiG-21MF, 1st Fighter Regiment, 4th Squadron, Sliac air base, summer, 1993
MiG-21MF, 3st Fighter Wing, 4rd Squadron, Sliac air base, July, 1997
MiG-21MF, 4th Fighter Air Force Base, 43rd Squadron, Caslav air base, 1996
MiG-21M, 4th Fighter Regiment, 1st Squadron, Pardubice air base, June, 1989
MiG-21MFN, 4th Tactical Air Force Base, 41st Squadron, Caslav air base, October, 2002
MiG-21MF, 4th Tactical Air Force Base, 211th Squadron, Caslav air base, September, 2004
MiG-21MF, 81st Independent Fighter Squadron, Sliac air base, summer, 1992
MiG-21MF, 1st Fighter Regiment, 2nd or 3rd Squadron, Sliac air base, spring, 1995
MiG-21MF, LZO (Air Test Branch), Line air base, May 1995 – February 1996
Detailbilder:
Und so genial sehen perfekt gebaute und lackierte MiG-21MF aus. Die Bilder stammen von der Eduard-Homepage.
Fazit:
Für diese Limited Edition von Eduard kann es vom Kitchecker-Team nur die Höchstnote „Hot Item“ geben. 39 Markierungsmöglichkeiten, perfekter Spritzguss, Ätzteil- und Resinbeigaben, Abdeckmasken, super sauber gedruckte Decals und eine 128-seitige Dokumentation sprechen für sich. Für alle Fans der „Fishbed“ ist dieser Bausatz ein absolutes „Must-have“. Die einzige Frage, die sich noch stellt lautet: „Was mache ich mit den restlichen 38 Markierungsoptionen?“. Die Antwort: Eduard bietet kostengünstig sogenannte „Overtrees“ an. Diese Kits enthalten nur die Spritzgussteile, mehr braucht man auch nicht, denn die Bauanleitung und Decals hat man ja schon aus dem Originalbausatz.
Vielen Dank an die Firma für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters!
©kitchecker.de
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