Kitname: MiG-21R
Hersteller: Eduard Model Accessories
Material: Spritzguss, Metall
Preis: ca. € 37,–
Maßstab: 1:48
Kitnummer: 8238
Produktlink: MiG-21R
Erhältlich ab: Dezember 2013
Einleitung:
Anfang der fünfziger Jahre begann bei Mikojan-Gurewitsch die Konstruktion eines Abfangjägers, der eine Geschwindigkeit von bis zu 2.000 km/h erreichen sollte. Aus den Entwürfen Ye-2 mit Pfeilflügeln und Ye-4 mit Deltaflügeln ging Letzterer unter der Bezeichnung MiG-21F in Serie. Ab 1959 wurde sie bei den sowjetischen Luftstreitkräften eingesetzt. Die NATO verpasste ihr den wenig schmeichelhaften Codenamen „Fishbed“.
Die MiG-21 wurde in einer verwirrenden Vielzahl von Varianten hergestellt. Sie flog bei 56 verschiedenen Luftwaffen und mit über 10.000 Stück war sie der am häufigsten gebaute Düsenjäger. 1979 besaß die damalige UdSSR mehr MiG-21 als die gesamte NATO an Jagdflugzeugen.
Mitte der 1960er-Jahre wurde auf Basis der MiG-21PFM ein Aufklärer konstruiert. Äußerlich änderte sich das Flugzeug wenig. Nur an den Tragflächenenden wurden Behälter angebracht, die einen Teil der Aufklärungssensorik aufnahmen. An der Außenlaststation unter dem Rumpf führte die als MiG-21R bezeichnete Maschine einen Aufklärungscontainer des Typs „R“ oder „D“ mit.
Die geringe Reichweite der MiG-21 erforderte eine Ausrüstung der Aufklärungsversion mit zusätzlichen Treibstoffkapazitäten. Zu diesem Zweck verfügte die MiG-21R über vier Unterflügelpylone, von denen die äußeren je einen Zusatztank aufnahmen. Auch Waffen konnten mitgeführt werden. Dazu gehörten unter anderem Raketen des Typs R-3S, S-24 oder RS-2US. Produziert wurde die MiG-21R von 1965 bis 1971 in Gorki. Als Triebwerk diente das R-11F2S-300. Eine spätere Version mit der Turbine Tumanski R-13-300 wurde als MiG-21RF bezeichnet.
Box und Inhalt:
In der prall gefüllten orange-grauen ProfiPack-Box warten nach Herstellerangabe 254 Plastikteile darauf, verbaut zu werden. Hier ein Kurzüberblick über den Inhalt:
– 9 Spritzgussrahmen in dunkelgrauem Plastik
– 1 Rahmen mit den Klarsichtteilen
– 2 Ätzteilplatinen, davon ist jene für das Cockpit bereits farbig gestaltet
– 1 Maskierfolie
– 2 Decalbögen
– 20-seitige Bau- und Bemalungsanleitung in Farbe im Format A4
Der Bausatz:
Die MiG-21 im Quarterscale-Maßstab von Eduard, die erstmals im März 2011 in der MF-Version erschienen ist, ist der Modellbauszene ja bereits bestens bekannt. Mit der „Fishbed“ ist dem tschechischen Hersteller ein wirklich großer Wurf gelungen. Nach und nach werden neue Versionen auf den Markt gebracht. Die aktuelle Ausgabe ist der bewaffnete Aufklärer MiG-21R.
Es handelt sich dabei – wie auch bei seinen Vorgängern – wieder um einen top Bausatz. Die Spritzgussteile sind auf höchstem Niveau. Feinste Gravuren und Nietenreihen zieren die Oberflächen von Rumpf, Trag- und Leitwerk. Auch kleine Teile sind ausreichend detailliert. Sinkstellen, Fischhaut oder Formversatz sind nicht zu erkennen. Die Klarsichtteile weisen allerdings ein paar Schlieren auf – die habe ich von Eduard schon besser verarbeitet gesehen. Abhilfe kann da z.B. die Behandlung mit Future bringen.
Die Bauanleitung ist sehr exakt gezeichnet und sollte keine Fragen offen lassen. Das Cockpit, kann mit den bereits farbig bedruckten Ätzteilen super detailliert werden. Allein der Schleudersitz besteht aus 17 Plastik- und 12 Ätzteilen. Die bei russischen Kampfflugzeugen übliche Cockpitfarbe wird als eine Mischung aus 60 % sky blue, 20 % bright green und 20 % cobalt blue von Gunze angegeben. Bleibt nur zu hoffen, dass damit auch der Farbton der bedruckten Ätzteile getroffen wird.
Selbstverständlich sind für diese Aufklärer-Version die beiden Container der Typen „D“ und „R“ enthalten. Zusätzlich kann noch eine Fülle von Außenlasten angebracht werden. Hier wird im Plan genau erklärt, welche Kombinationen von Raketen und Zusatztanks möglich sind.
Die beiliegende Maskierfolie erleichtert die Lackierung des Kabinendachs und Teilen des Seitenleitwerks erheblich. Einfach abziehen, an der richtigen Stelle aufkleben und schon kann mit der Airbrush lackiert werden.
Markierungsmöglichkeiten:
Es liegen zwei große Decalbögen bei, die über jeden Zweifel erhaben sind. Jener für die Stencils, also die allgemeinen Beschriftungen und Wartungshinweise, stammt von Eduard. Da wird einiges an Geduld erforderlich sein um diese unzähligen Beschriftungen anzubringen. Der andere Bogen ist von Cartograf. Sauberer und schärfer können Nassschiebebilder nicht mehr gedruckt werden.
Die Farbangaben in der Bemalungsanleitung beziehen sich wie immer bei Eduard auf das Gunze-Sortiment. Alle fünf Markierungsmöglichkeiten sind als farbige 4-Seiten-Risszeichnung genau dargestellt und jeweils eine Seite erklärt die Anbringung der Stencils auf dem Flugzeug und auf der Bewaffnung.
Sowjetische Luftwaffe, 263rd Independent Reconnaissance Air Squadron, Kabul, Afghanistan, 1981
Jugoslawische Luftwaffe, 353rd Reconnaissance Air Squadron, Jugoslawien, 1971
Tschechische Luftwaffe, Air Test Department, Caslav, Herbst 1994
Polnische Luftwaffe, 32nd Tactical Reconnaissance Air Regiment, Sochaczew-Bielice, Anfang 80er
Kubanische Luftwaffe, 1980er bis 1990er Jahre
Detailbilder:
Fazit:
Eduard hat mit der MiG-21R wieder einen top Bausatz produziert, der mit einer sehr schönen Oberflächengestaltung besticht und zur Feindetaillierung die wichtigsten Ätzteile beinhaltet. Außerdem kann man sich mit den beiliegenden Decals für ein Modell aus fünf verschiedenen Ländern entscheiden. Sehr empfehlenswert!
Vielen Dank an die Firma für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters!
©kitchecker.de
Leave a Reply