Herstellerbezeichnung: Rockin´ Rhino, Limited Edition
Hersteller: Eduard Model Accessories
Material: Spritzguss, Resin, Fotoätzteile, Abdeckmasken, Decals
Preis: ab € 49,95
Maßstab: 1:48
Artikelnummer: 1143
Produktlink: Rockin´ Rhino (F-4J Phantom II)
Erhältlich ab: Februar 2016
Einleitung:
Die McDonnell Douglas F-4 Phantom II basierte auf einer Ausschreibung der US Navy für einen Abfangjäger, der ihre Flugzeugträger schützen sollte. Nach der Indienststellung entwickelte sich die F-4 zu einem ausgezeichneten Mehrzweckkampfflugzeug. Sie konnte sowohl im Luftkampf gegen die MiG eingesetzt werden als auch Bomben werfen und war überdies schwerer, stärker, schneller und hatte eine größere Reichweite als alle Vergleichsmuster der Zeit.
Um ihren neuen Jäger herauszustellen, flog die US Navy mit ihm schneller und höher, als es je ein Militärjet geschafft hatte. So gelang ein Höhenweltrekord von 30.041 m, und 1961 erzielte eine Phantom einen Geschwindigkeitsrekord von 2.585,15 km/h.
Phantoms nahmen an den ersten Luftschlägen geben Nordvietnam teil und flogen auch zwölf Jahre später bei Kriegsende noch Einsätze. Über Hanoi bewährten sie sich gegen MiG-17 und MiG-21. Alle Fliegerasse der Marine in Vietnam flogen F-4.
Die F-4J, die mit diesem Kit gebaut werden kann, war eine kampfwertgesteigerte F-4B, die erstmals am 27.5.1966 folg. Sie wurde mit AN/APQ-59-Pulse-Doppler-Radar, breiteren Reifen, J79-10-Triebwerken und einer verbesserten Ausrüstung für Luft-Boden-Einsätze ausgerüstet. Ferner wurde die Landegeschwindigkeit verringert. 522 Maschinen wurden ausgeliefert.
Box und Inhalt:
Die F-4 Phantom II von Eduard scheint sich wie warme Semmeln (= Brötchen, für unsere deutschen Leser) zu verkaufen. Ansonsten würde die tschechische Firma nicht schon die vierte limitierte Auflage auf den Markt bringen. Nach „Good Morning Da Nang“, „Bicentennial Phantoms“ und „Good Evening Da Nang“ ist jetzt „Rockin´ Rhino“ dran.
Eduard verwendet dafür den Originalbausatz von Academy und pimpt ihn mit Schleudersitzen, Rädern und Schubdüsen aus der Brassin-Reihe gehörig auf. Weiters liegen zwei Ätzteilplatinen, zwei große Decalbögen und Abdeckmasken bei. Hier der Inhalt der mit „Flower Power“ im Hippie-Look gestylten Stülpbox im Überblick:
- 13 Spritzgussrahmen in hellgrauem Plastik und in unterschiedlichen Größen
- 1 Rumpfoberteil in einem Stück gegossen
- 1 Rahmen mit den Klarsichtteilen
- 23 Resinteile
- 2 Ätzteilplatinen, davon ist eine bereits farbig gestaltet
- 1 Bogen mit Abdeckmasken
- 2 sehr große Decalbögen
- 20-seitige farbige Bau- und Bemalungsanleitung im Format A-4
Der Bausatz:
Wie schon erwähnt ist Academy der Stifter des Grundbausatzes. Auf den ersten Blick machen die einzelnen Bauteile einen richtig guten Eindruck. Feine, versenkte Panellinien und Nietenreihen zieren die Oberflächen. Grußgrate und Formtrennlinien sind nur ganz vereinzelt zu sehen. Sinkstellen sind nicht zu erkennen. Die Säuberung der Teile sollte also nicht sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Alle – auch kleine – Teile sind ansprechend detailliert. Viele davon werden aber durch die beiliegenden PE-Teile noch weiter aufgewertet.
So z.B. die Cockpitsektion. Hier kommen die bereits fix und fertig bemalten Ätzteile zum Einsatz. In Kombination mit den Resin-Schleudersitzen werden sie einen beeindruckenden Realismus in diesen Bereich bringen. Es ist daher fast ein „muss“, das Cockpit offen darzustellen.
Weil wir gerade beim Thema sind: Den einzigen „downer“ bei diesem Kit sehe ich in den Klarsichtteilen der Cockpitverglasung. Hier hat sich eine zwar feine, aber trotzdem hässliche Formtrennlinie genau in der Mitte der beiden Hauben abgesetzt. Diese gilt es vorsichtig zu verschleifen und zu polieren. Es ist ganz feines Schleifpapier gefragt, da ansonsten das Klarsichtteil zerkratzt wird und abstumpft. Sollte das passieren, dann taucht das Teil in Future – das hilft normalerweise immer.
Weitere Highlights sind die Schubdüsen sowie die Bug- und Hauptfahrwerksräder aus Resin. Sie sind super detailliert und ersetzen komplett die Originalteile von Academy. Alle Resinteile dürften mit einer guten Resinsäge oder einem elektrischen Hilfsmittel problemfrei von den Angussblöcken zu trennen sein.
Die Ausführung des gesamten Rumpfoberteils und der Tragflächenunterseite in jeweils einem Stück ist ein großer Vorteil. Weil die übliche Halbschalenbauweise hier nicht zur Anwendung kommt, können keine Fugen entstehen, die verspachtelt werden müssen. Das Seiten- und die Querruder sowie die Luftbremsen liegen gesondert bei und können somit ausgelenkt bzw. offen dargestellt werden. Es liegen außerdem jede Menge Raketen, Bomben und Zusatztanks bei, die als Außenlasten an entsprechenden Pylonen angebracht werden können.
Auf den Spritzgussrahmen finden sich auch drei Figuren. Zwei davon sitzend und eine stehend, mit einem Pilotenhelm unter dem Arm. Die Figuren wurden gar nicht schlecht modelliert und sind für den Maßstab ganz gut detailliert. Es ist also nicht zwingend erforderlich Ersatz aus Resin zu besorgen
Die flexible Abdeckmaske erleichtert das Abkleben der Klarsichtteile und der Räder wesentlich. Einfach vom Bogen abziehen, an der entsprechenden Stelle aufkleben und schon kann mit der Airbrush lackiert werden.
Der Bauplan ist typisch für Eduard sehr exakt gezeichnet. Bei praktisch allen Teilen ist angegeben, wie sie zu bemalen sind. Die Farbangaben beziehen sich auf Gunze Aqueous- bzw. Mr. Color-Farben.
Markierungsmöglichkeiten:
Einen weiteren Höhepunkt dieser Limited-Edition bilden die beiden riesigen Decalbögen, die von Furball Aero-Design entworfen und von Cartograf meisterhaft gedruckt wurden. Damit lässt sich ein Modell aus fünf Optionen verwirklichen (2 mal Marines, 3 mal Navy).
Alle fünf Markierungsmöglichkeiten sind in der Bemalungsanleitung als farbige 4-Seiten-Risszeichnung genau dargestellt – da bleiben keine Fragen offen. Weitere drei Seiten widmen sich der Anbringung der unzähligen Stencils, also der allgemeinen Beschriftungen und Wartungshinweise.
Wobei hier auf einen Fehler hingewiesen werden muss: Bei den Access Door Markings am Stencil-Bogen sind die Nummern der Decals zur leichteren Auffindung in einen Kreis mit schwarzem Pfeil gedruckt worden. Das Decal sollte eigentlich rechts neben dem Pfeil zu finden sein. Zum Beispiel bei den Nummern 118L+R, 119L+R, 127L+R und 128 L+R wurden aber anstatt der korrekten Decals wieder nur die jeweiligen Nummern gedruckt – siehe Detailbilder weiter unten.
F-4J 153775, VMFA-451 „Warlords“, USS Forrestal, 1976
F-4J 153882, VF-92 „Silver Kings“, USS Constellation, 1973
F-4J 157270, VF-114 „Aardvarks“, USS Kittyhawk, 1971
F-4J 153887, VMFA-235 „Death Angels“, MCAS Kaneohe Bay, 1972
F-4J 153783, VX-4 „The Evaluators“, NAS Point Mugu, 1972
Detailbilder:
Fazit:
Dieser Bausatz zeichnet sich durch top Qualität, umfangreiche Resin- und Ätzteilzugaben, farbenprächtige Markierungsmöglichkeiten und ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis aus. Ein absolutes „must have“ für alle Fans der legendären Phantom. Äußerst empfehlenswert und die höchstmögliche Bewertung des Kitchecker-Teams.
Vielen Dank an die Firma für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters!
©kitchecker.de
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