Kitchecker Modell Journal

Eduard’s Spitfire Mk.IXc late version, ProfiPack

70121_Spitfire_Mk.IXc_late_version_krabice_4_2016_TISK_KB

Herstellerbezeichnung: Spitfire Mk.IXc late version, ProfiPack

Hersteller: Eduard Model Accessories

Material: Spritzguss, Fotoätzteile, Abdeckmasken, Decals

Preis: ca. € 15,–

Maßstab: 1:72

Artikelnummer: 70121

Produktlink: Supermarine Spitfire Mk.IXc, späte Ausführung

Erhältlich ab: Juli 2016


Einleitung:

Die Supermarine Spitfire ist das wohl berühmteste britische Jagdflugzeug des 2. Weltkriegs. Obwohl bei der Luftschlacht um England mehr Hawker Hurricane eingesetzt wurden, blieb die Spitfire als das Jagdflugzeug in Erinnerung, das die Wende in dieser Auseinandersetzung herbeiführte. Der Konstrukteur der Spit, Reginald Mitchell, schuf mit ihr einen kleinen, graziösen Jagdeinsitzer mit einem Tragwerk in unverwechselbarer Ellipsenform. Der Prototyp absolvierte seinen Erstflug am 5. März 1936.

Zwischen 1936 und 1947 wurden insgesamt 22.890 Spitfire und Seafire in verschiedenen Versionen gebaut. Davon wurden 20.017 Maschinen vom legendären Rolls-Royce Merlin angetrieben. Die wichtigsten Varianten der Spit waren die Mk.V und die Mk.IX, zusammen mit den davon abgeleiteten Mk.VI, VII und VIII.

Technische Daten der Mk.IX (Quelle: Wikipedia):

Länge: 9,46 m

Spannweite: 11,22 m

Antrieb: Ein Rolls-Royce Merlin 63 mit 1.650 PS

Höchstgeschwindigkeit: 656 km/h in 7.620 m Höhe

Reichweite: ~1.500 km (mit 90-Gallonen-Zusatztank, Sparflug)

Max. Startgewicht: 4.309 kg

Bewaffnung: Vier MGs Browning M1919 (Kaliber .303 British), zwei 20-mm-Kanonen Hispano Mk. II


Box und Inhalt:

Der tschechische Hersteller Eduard setzt konsequent seine „72nd Scale Revolution“ fort und bringt mit der späten Ausführung der Supermarine Spitfire Mk.IXc einen brandneuen Bausatz in 1:72 heraus. Wer sich selbst diesem Motto verschreibt, der muss auch etwas bieten. Und Eduard bietet einiges – dazu aber weiter unten mehr.

Der ProfiPack enthält so ziemlich alles was man braucht, um eine solide Spitfire zu bauen. Wer noch mehr will, für den hält Eduard jede Menge Zurüst- und Umbausätze in der Brassin-Linie bzw. als Fotoätzteile bereit – vom Cockpit über Landeklappen, Räder und Auspufftöpfe. Einen Motor gibt es derzeit zwar noch nicht, aber auch der wird sicher noch folgen. Werfen wir nun aber einen Blick in die orange-graue Box:

  • 5 Spritzgussrahmen in dunkelgrauem Plastik
  • 1 Rahmen mit den Klarsichtteilen
  • 1 Fotoätzteilplatine mit einigen bereits farbig gestalteten Teilen
  • 2 Decalbögen
  • 1 Bogen Abdeckmasken
  • 20-seitige farbige Bau- und Bemalungsanleitung im Format A5

Spitfire Mk IXc (2) Spitfire Mk IXc (3) Spitfire Mk IXc (4) Spitfire Mk IXc (5) Spitfire Mk IXc (6) Spitfire Mk IXc (7) Spitfire Mk IXc (8) Spitfire Mk IXc (9) Spitfire Mk IXc (10)


Der Bausatz:

Ganz ehrlich – ich bin persönlich nicht gerade ein Fan des „kleinen“ Maßstabs 1:72, obwohl ihn viele für den „einzig wahren Maßstab“ halten. Ich bewundere aber immer wieder die tollen Modelle, die von echten Könnern aus diesen teilweise winzigen Teilen gezaubert werden.

Und wenn ich mir die Spritzgussteile der neuen Spitfire von Eduard so ansehe, kann ich mir gut vorstellen, auch mal in 1:72 zu bauen. Unglaublich, welch perfekte Oberflächengestaltung der tschechische Hersteller umgesetzt hat. Ganz feine Gravuren und perfekt ausgeführte Nietenreihen zieren die Hauptkomponenten Rumpf, Tragflächen und Leitwerk.

Sinkstellen, Fischhaut oder Formversatz sind nicht zu erkennen. Auch die Formtrennlinien, besonders auf kleinen runden Teilen wie dem Fahrwerk oft ziemlich ärgerlich, sind nur ganz schwach ausgeprägt. Die wenigen Gussgrate werden sich leicht entfernen lassen. Es werden übrigens viele Teile auf den Gussrahmen nicht benötigt und dienen für später folgende Varianten der Spit.

Der Bau beginnt mit dem Zusammenbau des Cockpits, das mit den bereits farbig bedruckten PE-Teilen (z.B. Sitzgurte und Instrumentenbrett) super detailliert werden kann. Bei praktisch jedem auch noch so kleinen Teil ist angegeben, wie es zu bemalen ist, was besonders mit der Materie nicht so vertrauten Modellbauern behilflich sein wird. Beim Instrumentenbrett hat man drei Optionen: Entweder man verwendet die Plastikteile und bemalt sie selbst, man verwendet ein Decal oder man verbaut die fertigen Ätzteile – meiner Meinung nach sicher die bessere Wahl. Auch die Sitzgurte liegen in Form farbig lackierter PE-Teile bei.

Der Motor ist nicht enthalten. Quer- und Seitenruder sind nicht angegossen (Landeklappen und Höhenruder schon) und können daher in ausgelenkter Stellung angebracht werden. PE-Teile unterstützen auch die Detaillierung der Ölkühler unter den Tragflächen. Sehr einfach macht uns Eduard die Lackierung der Räder des Hauptfahrwerks. Diese bestehen aus jeweils vier Teilen, die vor der Montage bemalt werden können.

An Außenlasten können zwei Bomben und drei Versionen eines Zusatztanks angebracht werden. Es besteht die Möglichkeit, die Cockpithaube und die Einstiegsklappe geschlossen oder geöffnet anzubauen. Sehr anwenderfreundlich finde ich auch, dass die Kanonen erst nach Abschluss aller Lackierungs- und eventueller Alterungsarbeiten angebaut werden können. Das schließt die Gefahr aus, sie mit einer unachtsamen Bewegung abzubrechen.

Die beiliegenden Abdeckmasken erleichtern die Lackierung der Kanzel erheblich. Einfach abziehen, an der richtigen Stelle aufkleben und schon kann mit der Airbrush gespritzt werden. Einfacher geht’s nicht.


Markierungsmöglichkeiten:

Die beiden Decalbögen, von denen einer die Stencils – also die allgemeinen Beschriftungen und Wartungshinweise – enthält, wurden sauber und versatzfrei von Eduard gedruckt. Der Überstand des Trägerfilms ist minimal. Alle Farbangaben beziehen sich, wie bei Eduard üblich, auf Gunze Aqueous bzw. Mr. Color Farben.

Alle sechs Markierungsoptionen sind jeweils als farbige 4-Seiten-Risszeichnung abgebildet. Da bleiben keine Fragen offen. Eine weitere Seite zeigt die Anbringung der Stencils.


Spitfire LF Mk.IXc, MJ586, Pierre Clostermann, No. 602 Squadron, Longues sur Mer, 7. Juli 1944

Spitfire Mk IXc (11)


Spitfire HF Mk.IXc, ML296, F/Lt Otto Smik, No. 312 Squadron, North Weald AB, Ende August 1944

Spitfire Mk IXc (12)


Spitfire LF Mk.IXc, MH712, W/O Henryk Dygala, No. 302 Squadron, Sommer/Herbst 1944

Spitfire Mk IXc (13)


Spitfire LF Mk.IXc, MJ250, No. 601 Squadron, Italien, Sommer 1944

Spitfire Mk IXc (14)


Spitfire LF Mk.IXc, ML135, Jerry Billing, No. 401 Squadron, Tangmere AB, 7. Juni 1944

Spitfire Mk IXc (15)


Spitfire LF Mk.IXc, ML135, Jerry Billing, No. 401 Squadron, Frankreich, 1. Juli 1944

Spitfire Mk IXc (16)


Detailbilder:

Spitfire Mk IXc (27) Spitfire Mk IXc (28) Spitfire Mk IXc (29) Spitfire Mk IXc (30) Spitfire Mk IXc (31) Spitfire Mk IXc (32) Spitfire Mk IXc (33) Spitfire Mk IXc (34) Spitfire Mk IXc (35) Spitfire Mk IXc (36) Spitfire Mk IXc (37) Spitfire Mk IXc (38) Spitfire Mk IXc (39) Spitfire Mk IXc (40) Spitfire Mk IXc (41) Spitfire Mk IXc (42) Spitfire Mk IXc (43) Spitfire Mk IXc (44) Spitfire Mk IXc (45) Spitfire Mk IXc (46) Spitfire Mk IXc (47) Spitfire Mk IXc (48) Spitfire Mk IXc (49) Spitfire Mk IXc (50) Spitfire Mk IXc (51) Spitfire Mk IXc (52) Spitfire Mk IXc (53)


Bilder zweier top gebauter Spits von der Eduard-Homepage:

Spitfire Mk IXc (17) Spitfire Mk IXc (18) Spitfire Mk IXc (19) Spitfire Mk IXc (20) Spitfire Mk IXc (21) Spitfire Mk IXc (22) Spitfire Mk IXc (23) Spitfire Mk IXc (24) Spitfire Mk IXc (25) Spitfire Mk IXc (26)


Fazit:

Ein top Bausatz zu einem äußerst fairen Preis. Bekommt man doch für sein Geld hervorragend ausgeführte Plastik- und Fotoätzteile. Und mit sechs verschiedenen Markierungsmöglichkeiten geizt Eduard wirklich nicht. Mein Urteil: Absolut empfehlenswert für alle Freunde des „einzig wahren Maßstabs“.


Stern_6


Vielen Dank an die Firma für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters!

©kitchecker.de

Leave a Reply

You can use these HTML tags

<a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>