Teil 1
Als bekennender Fan von Flugzeugen mit bunten Sonderlackierungen habe ich mir wieder einmal ein besonderes Schmankerl gegönnt – die MiG-23MF von Trumpeter (Bausatz Nr. 02854) in 1:48. Natürlich werde ich das Modell in der grau-rot-schwarzen „Hell Fighter“-Lackierung der tschechischen Luftwaffe darstellen. Alle dafür benötigten Decals liegen dem Bausatz bei.
Zusätzlich verwende ich zur besseren Detaillierung aus der Eduard-Brassin-Serie die Schubdüse (Nr. 648104) und die Hauptfahrwerkschächte (Nr. 648105), sowie den Big Ed-Ätzteilsatz Nr. BIG4984. Dieser enthält neben den flexiblen Maskierfolien noch die PE-Sets Nr. 48755 exterior, 48756 weapon (den werde ich nicht benötigen), 48758 F.O.D. und 49626, der hauptsächlich der Cockpitdetaillierung dient und bei dem eine Platine bereits farbig bedruckt ist.
Bisher habe ich den Schleudersitz, die Cockpitwanne, die Schubdüse und die Fahrwerkschächte zusammen gebaut und lackiert. Dabei sei erwähnt, dass die Passgenauigkeit der Düsenteile und der Fahrwerkschächte aus Eduards Brassin-Reihe hervorragend ist. Auch die Detaillierung ist sagenhaft.
Der bisher schwierigste Teil war das Finden der richtigen Farbmischung für das typische blau-grün der sowjetischen Flugzeugcockpits. Der Farbton musste zu den bedruckten Ätzteilen passen. Na ja, ganz habe ich es nicht geschafft, aber ich kann damit leben. Die Mischung besteht aus ca. 80 % H25 himmelblau, 10 % H6 grün und 10 % H1 weiß von Gunze. Genauer kann ich es nicht sagen, weil ich mich langsam herangetastet habe und die Farbanteile immer wieder leicht verändert wurden.
Das sind die nächsten Schritte: Alterung des Cockpits (dadurch sollte der Farbunterschied etwas abgeschwächt werden) und der Fahrwerkschächte. Danach werden die fertigen Baugruppen inklusive Schubdüse eingebaut und die beiden Rumpfhälften verklebt.
Ich zeige Euch auch noch zwei Fotos der Originalmaschine, die ich im September 2012 im Luftfahrtmuseum Kbely in Prag aufgenommen habe. Die Maschine steht im Freigelände und ist leider in einem erbarmungswürdig schlechten Zustand.
Teil 2
Es ist Zeit für ein kurzes Update der bisherigen Baufortschritte. Das Cockpit samt Schleudersitz wurde etwas gealtert und eingebaut. Dabei stellte sich heraus, dass der Sitz zu hoch ist und daher das Kabinendach nicht ganz geschlossen werden kann. Was mich allerdings nicht besonders stört, weil ich die Kanzel ohnehin offen darstellen werde.
Vor das Cockpitsegment habe ich einige große Metallmuttern eingeklebt, um am Ende keinen Tailsitter da stehen zu haben. Nach dem Altern der super detaillierten Fahrwerkschächte aus Eduards Brassin-Serie wurden diese eingeklebt und passten perfekt. Nicht ganz so perfekt passten die Rumpfhälften zusammen – hier musste ein wenig gespachtelt werden.
Den Schwenkmechanismus hat Trumpeter sehr überlegt umgesetzt. Die Passgenauigkeit ist hier sehr gut und die Tragflächen lassen sich problemlos bewegen. Ich habe die Flügel bereits vor dem Zusammenbau lackiert, weil manche Bereiche nachher nur mehr sehr schwer erreichbar gewesen wären. Trumpeter empfiehlt dafür H18 metal brown von Gunze. H18 ist in Wahrheit aber Stahl (metallic) und passt meiner Meinung nicht. Daher habe ich mich für H12 schwarz von Gunze entschieden.
Teil 3
Hier ist der dritte und – bis zur Fertigstellung des Modells – letzte Teil meines Bauberichts zur
MiG-23MF Hell Fighter.
Der Zusammenbau der Tragflächensektion mit dem Rumpf hatte es ganz schön in sich. Von guter Passgenauigkeit kann hier keine Rede sein. Viel Spachtel-, Schleif- und Gravurarbeit war notwendig, um ein halbwegs passables Ergebnis zu erzielen. Das Höhenleitwerk passte perfekt, was man dagegen vom Seitenleitwerk und dem Radarkonus nicht gerade behaupten kann.
Übrigens wird im Bauplan von Trumpeter nicht darauf eingegangen, dass bei einer abgestellten MiG-23 die untere Heckfinne 90 Grad nach Steuerbord eingeklappt angebracht werden muss.
Nun aber zu dem Thema, das die Hell Fighter zu einem besonderen Modell macht: die Lackierung. Nach einem Preshading der Panellinien mit schwarz begann ich mit dem Heck der MiG, das ich mit Gunze H51 light gull grey lackierte.
Dann begann der erste Teil der Abklebeorgie. Auf Tamiya Masking Tape zeichnete ich die Flammen mit Bleistift vor und schnitt sie dann mit einem Skalpell aus. Rund um das Heck des Modells entstand so das Flammenmuster, das im nächsten Schritt mit Revell Aqua Color 31 feuerrot überlackiert wurde. Trumpeter gibt unter anderem Gunze H3 oder Tamiya X7 als Farbvorschlag an. Beide passen aber nicht ganz zu den Decals.
Das Maskieren des Flammenmusters wiederholte sich. Nun galt es die roten Bereiche abzudecken, damit anschließend mit Gunze H2 schwarz lackiert werden konnte. Richtig spannend war dann das Demaskieren. Im Großen und Ganzen bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. Nur ein paar Stellen muss ich noch mit dem Pinsel ausbessern. Auf den Fotos kommt leider das Preshading nicht so richtig zur Geltung, das ist am Original besser zu sehen.
Jetzt hoffe ich, dass ich die restlichen Schritte zügig erledigen kann, um Euch das fertige Modell bald präsentieren zu können.
©Stefan Fraundorfer www.kitchecker.de
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