Kitchecker Modell Journal

Eduard’s MiG-15, Weekend Edition

Kitname: MiG-15

Hersteller: Eduard Model Accessories

Material: Spritzguss, Decals, Sitzgurte

Preis: ca. € 10,–

Maßstab: 1:72

Kitnummer: 7423

Produktlink: Mikojan-Gurewitsch MiG-15

Erhältlich ab: Oktober 2014


Einleitung:

Selten trat ein Kampfflugzeug überraschender auf den Plan als die MiG-15 im Koreakrieg. Völlig unvorbereitet mussten die USA zunächst enorme Verluste hinnehmen, bis die F-86 Sabre einsatzfähig war.  Jeder der beiden Kontrahenten bemühte sich die wichtige Luftüberlegenheit zu erringen, was schließlich die Amerikaner schafften.

Die MiG-15 (NATO-Bezeichnung „Fagot“) flog am 30. Dezember 1947 zum ersten Mal. Sie war der Beweis, dass die Sowjetunion einen Strahljäger konstruieren, produzieren und zum Einsatz bringen konnte, dessen Modernität hinter keinem anderen Typ zurückstand. Die MiG-15 hatte eine bessere Steigleistung, Gipfelhöhe, Drehgeschwindigkeit und einen kleineren Kurvenradius als die amerikanische F-86 Sabre.

All diese Vorteile wurden aber durch die besser ausgebildeten US-Jagdpiloten zunichte gemacht. In zwei Jahren harter Luftgefechte über Korea wurden 780 MiG-15, aber nur 110 Sabre abgeschossen. In den letzten sechs Monaten dieses Krieges erzielte die Sabre eine Abschussrate von fast neun zu eins. Die Alliierten boten übrigens jedem gegnerischen Piloten 100.000,– Dollar an, der mit seiner MiG-15 desertierte.


Box und Inhalt:

Seit Juli 2014 hat Eduard seine Weekend Editionen grundlegend überarbeitet. Erstens wurde das Layout der Box geändert. Die dominierenden Farben sind jetzt dunkel- und hellblau. Zweitens werden sogenannte Superfabric Sitzgurte beigelegt. Mehr darüber weiter unten. Und drittens werden jetzt zwei anstatt nur einer Markierungsmöglichkeit angeboten. Die letzten beiden Änderungen sind sehr zu begrüßen.

Hier ein Kurzüberblick über den Inhalt der Box:

  • 3 Spritzgussrahmen in dunkelgrauem Plastik
  • 1 Rahmen mit den Klarsichtteilen
  • 1 Bogen mit Superfabric Sitzgurten
  • 1 Decalbogen
  • 12-seitige Bau- und Bemalungsanleitung in Farbe im Format A5

 


Der Bausatz:

Dieser Kit ist die neueste Ausgabe aus der MiG-15-Reihe von Eduard im Maßstab 1:72. Und gleich vorweg: der Bausatz sieht – wie seine Vorgänger – sehr gelungen aus und bietet in allen Bereichen den gewohnt hohen Qualitätsstandard des tschechischen Herstellers. Feinste, maßstäblich korrekte und äußerst sorgfältig ausgeführte Gravuren und Nietenreihen zieren die Oberflächen von Rumpf, Trag- und Leitwerk. Auch kleine Teile sind schön und ausreichend detailliert. Formversatz, Sinkstellen oder Fischhaut sind nirgends zu erkennen.

Der Zusammenbau der „Fagot“ beginnt – wie bei Flugzeugen üblich – mit dem Cockpit. Die Seitenkonsolen und das Instrumentenbrett lassen sich mit Decals einfach und sauber darstellen. Die Bauanleitung ist sehr übersichtlich gezeichnet und gibt an, wie die Teile zu bemalen sind. Dabei beziehen sich die Farbangaben auf die Palette von Mr. Color.

Die neuen Superfabric Sitzgurte sind wirklich eine tolle Innovation. Die Gurte sind inklusive diverser Schnallen auf einem Trägerpapier bereits fix und fertig in Farbe aufgedruckt. Man zieht sie mit einer feinen Pinzette ab und bringt sie am Sitz an. Eduard empfiehlt, sie mit Weißleim anzukleben.

Null Detaillierung weist die Schubdüse auf, die am fertigen Modell aber kaum zu sehen sein wird. Höhen-, Querruder und Landeklappen sind angegossen, das Seitenruder liegt separat bei. Die Hauptfahrwerksräder sind aus einem Stück gegossen, die Felgen werden extra eingesetzt. Das hat zwei Vorteile: Die Bemalung wird wesentlich vereinfacht und weil die Räder nicht zusammengeklebt werden müssen, entsteht auch keine Klebenaht. Die Fahrwerkschächte sind genügend detailliert.

Die Kabinenhaube kann entweder geschlossen oder geöffnet angebracht werden. An Außenlasten stehen zwei verschiedene Zusatztanks zur Verfügung.


Markierungsmöglichkeiten:

Der exakt gedruckte Decalbogen lässt den Bau zweier Modelle zu, die als farbige 4-Seiten-Risszeichnung genau dargestellt sind.


  

MiG-15, c/n 108023, 176th IAP, Antung Air Base, Korea, April 1951

 


MiG-15, 3rd Squadron, 47th pzlp (Recce Regiment), Mlada Air Base, Tschechoslowakei,

1954 -1957

 
 


Detailbilder:


Fazit:

Eduard hat mit der MiG-15 einen top Bausatz im kleinen Maßstab heraus gebracht, der mit sehr schöner Detaillierung und Oberflächengestaltung besticht. Wer auf Fotoätzteile und Abdeckmasken verzichten will, der sollte sich anstatt des ProfiPacks die günstigere Weekend Edition anschaffen.



Vielen Dank an die Firma für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters!

©kitchecker.de

2 comments to Eduard’s MiG-15, Weekend Edition

  • Hallöchen,

    Immer noch die ollen Märchen von den traumhaften Abschussverhältnissen ? – mal zur Abwechslung in die Thematik mal mit besserer Literatur reingehen – wie zb. die Russen ertsmal die Amis regelrecht massakriert haben und welche Einheiten da wann und warum zum Einsatz kamen und wie die Amis ihre Statistiken verschönert haben – ist ganz aufschlussreich !
    Zum Bausatz:
    Es sind 3 verschiedene Tanks dabei und nicht nur zwei: Zwei Varianten des PTB 400 und die PTB-260. Sieht man auch schon auf den Bildern der Spritzlinge…
    „maßstäblich korrekte und äußerst sorgfältig ausgeführte Gravuren und Nietenreihen“ – was soll denn das bedeuten ? – am Original gibt es gar keine Gravuren die man irgendwie maßstäblich darstellen könnte – dafür aber um so mehr Nietenreihen 🙂

    • Kitchecker-Admin

      Hallo Arne!

      Gleich mal vorweg: Das Kitchecker-Team freut sich über konstruktive Kritik und ist auch für jeden Hinweis auf eventuelle Fehler in den Berichten dankbar. Ich möchte zu deinem Kommentar ein paar Zeilen anmerken:

      Zu den „Märchen von den traumhaften Abschussverhältnissen“: Ich gebe gerne zu, dass ich für die Einleitung, die ja nur einen kurzen geschichtlichen Abriss der MiG-15 zeigen soll, nicht zehn verschiedene Quellen studiert habe. Und ich habe im zweiten Satz auch klar erwähnt, dass die USA anfangs enorme Verluste durch die MiG-15 hinnehmen musste.

      Dein Vorschlag, das Thema mit „besserer Literatur“ anzugehen ist durchaus sinnvoll, nur wer weiß schon, wo wirklich die Wahrheit steht bzw. was der Wahrheit am nächsten kommt? Ich behaupte nicht, dass meine Quellen 100 % Recht haben. Kannst du das von deiner dir zur Verfügung stehenden Literatur behaupten?

      Ich bin der festen Überzeugung, dass nur ein Satz absolute Richtigkeit hat und immer gültig ist: „Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit.“

      Das gilt für jede beteiligte Partei und für jeden Krieg, der jemals ausgetragen worden ist und werden wird. Auch in Korea werden alle Kontrahenten die Wahrheit verzerrt, gelogen und/oder gezielt Falschinformationen in die Welt gesetzt haben. Ob also das Abschussverhältnis ein „Märchen“ oder doch richtig ist können weder du noch ich noch sonst irgendjemand mit Sicherheit behaupten.

      Jetzt aber zum Bausatz, um den es in der Review natürlich hauptsächlich geht: Du hast Recht, es sind drei verschiedene Zusatztanks im Kit enthalten. Zwei davon unterscheiden sich aber nur marginal. Ich meinte in meinem Bericht zwar „zwei grundverschiedene Zusatztanks“, habe es aber so nicht geschrieben. Da habe ich mich wirklich nicht klar ausgedrückt. Vielen Dank für den Hinweis.

      Nun zum letzten Punkt: Du schreibst „“maßstäblich korrekte und äußerst sorgfältig ausgeführte Gravuren und Nietenreihen” – was soll denn das bedeuten? am Original gibt es gar keine Gravuren die man irgendwie maßstäblich darstellen könnte – dafür aber um so mehr Nietenreihen“

      Also hier verstehe ich wirklich nicht, was du meinst. Die Blechstöße am Original (und davon gibt es genügend) sind durch Gravuren am Modell wiedergegeben – ist doch völlig klar, oder? Das ist doch allgemeiner Sprachgebrauch unter Modellbauern. Und unter maßstäblich verstehe ich – und wahrscheinlich auch der Großteil aller Modellbauer – dass sie nicht zu tief oder zu breit ausgeführt sind und eben zum Maßstab passen. Diese „Krater“ sieht man des Öfteren im Maßstab 1:72, besonders aber bei 1:144. Aber eben nicht bei Eduards MiG-15.

      Stefan Fraundorfer

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