Kitchecker Modell Journal

Eduard’s Fw 190A-8, Weekend Edition

Kitname: Fw 190A-8

Hersteller: Eduard Model Accessories

Material: Spritzguss, Decals, Sitzgurte

Preis: ca. € 14,–

Maßstab: 1:48

Kitnummer: 84120

Produktlink: Focke-Wulf Fw 190A-8

Erhältlich ab: Oktober 2014


Einleitung:

Hier nur ein paar Worte über die Geschichte der Focke-Wulf Fw 190: Die von Kurt Tank konstruierte Maschine hob am 1. Juni 1939 zu ihrem Jungfernflug ab und flog im September 1941 ihren ersten Kampfeinsatz über dem Ärmelkanal. Der neue Jäger überraschte die RAF, denn er war viel schneller und wendiger als die Spitfire. Rasch erhielt die Fw 190 in England den bezeichnenden Beinamen „butcher bird“. Sie war eines der luftkampfstärksten Flugzeuge in ganz Europa und zeichnete sich als sehr erfolgreicher Jagdbomber der deutschen Luftwaffe aus.

Die Fw 190A-8, die mit diesem Kit gebaut werden kann, wurde mit einer GM-1-Stickoxid-Einspritzanlage ausgerüstet, die für eine höhere Motorleistung sorgte, um das Gewicht der verschiedenen Rüstsätze auszugleichen. Angetrieben wurde sie von einem 14-Zylinder-Sternmotor BMW 801D-2 mit 1.567 kW (2.130 PS), der ihr zu einer Höchstgeschwindigkeit von 654 km/h verhalf. Der Einsatzradius betrug mit internem Treibstoff 800 km.


Box und Inhalt:

Eduard hat seine Fw 190A-8 im Jahre 2006 erstmals als ProfiPack auf den Markt gebracht und 2007 als abgespeckte Weekend Edition aufgelegt. Weil dieser Bausatz nicht mehr erhältlich ist hat sich der tschechische Hersteller für eine Wiederauflage im neuen Design der Weekend Edition entschieden.

Seit Juli 2014 hat Eduard diese Linie grundlegend überarbeitet. Erstens wurde das Layout der Box geändert. Die dominierenden Farben sind jetzt dunkel- und hellblau. Zweitens werden sogenannte Superfabric Sitzgurte beigelegt. Und drittens werden jetzt zwei anstatt nur einer Markierungsmöglichkeit angeboten. Die letzten beiden Änderungen sind sehr erfreulich.

Werfen wir einen Blick in die neu gestaltete Box, die folgendes enthält.

  • 6 Spritzgussrahmen in dunkelgrauem Plastik
  • 1 Rahmen mit den Klarsichtteilen
  • 1 Bogen mit Superfabric Sitzgurten
  • 2 Decalbögen
  • 12-seitige farbige Bau- und Bemalungsanleitung in DIN-A4

 


Der Bausatz:

Obwohl es sich um eine Wiederauflage handelt und die Spritzgussformen sicher schon viel Arbeit hinter sich haben, sind die Plastikteile immer noch von herausragender Güte. Versenkte Blechstöße und perfekt ausgeführte Nietenreihen zieren die Oberflächen. Sinkstellen, Fischhaut oder Formversatz sind nicht zu erkennen, nur ein wenig Grussgrat ist an einzelnen Stellen zu entfernen. Auch die Formtrennlinien, besonders auf kleinen Teilen oft ziemlich ärgerlich, halten sich in Grenzen. Und die wenigen Auswurfmarkierungen sind an später unsichtbaren Stellen angebracht, was übrigens generell für fast alle Eduard-Modell gilt.

Der Bau beginnt mit dem Zusammenbau des gut detaillierten Cockpits. Bei praktisch jedem auch noch so kleinen Teil ist angegeben, wie es zu bemalen ist, was besonders mit der Materie nicht so vertrauten Modellbauern behilflich sein wird. Für das Instrumentenbrett können zwei Decals verwendet werden.

Ein großes Manko der bisherigen Weekend-Bausätze war das Fehlen von Sitzgurten. Das hat Eduard nun geändert – dafür ein großes Lob! Die neuen Superfabric Sitzgurte sind wirklich eine tolle Innovation. Die Gurte sind inklusive diverser Schnallen auf einem Trägerpapier bereits fix und fertig in Farbe aufgedruckt. Man zieht sie mit einer feinen Pinzette ab und bringt sie am Sitz an. Eduard empfiehlt, sie mit Weißleim anzukleben.

Quer- und Seitenruder sind nicht angegossen (Landeklappen und Höhenruder leider schon) und können daher in variabler Stellung angebracht werden. Die Waffenschächte im Rumpf und in den Tragflächen können offen dargestellt werden und werden somit zu einem richtigen Blickfang. Auch der Sternmotor und die Fahrwerkschächte sehen sehr überzeugend aus.

An Außenlasten kann entweder eine Bombe oder ein Zusatztank angebracht werden. Auch ein Satz mit zwei Werfer-Granaten 21 liegt bei. Weiters hat man die Möglichkeit, die Cockpithaube geschlossen oder geöffnet darzustellen.


Markierungsmöglichkeiten:

Die beiden Decalbögen, von denen einer die Stencils – also die allgemeinen Beschriftungen und Wartungshinweise – enthält, sind ordentlich und ohne Versatz gedruckt. Ein Fehlerteufel hat sich allerdings eingeschlichen. Auf dem Decal für den Zusatztank steht „Belehnung RM 10,-“ anstatt „Belohnung RM 10,-“. Alle Farbangaben beziehen sich auf das Angebot von Gunze.

Wie schon erwähnt, kann man neuerdings bei den Weekend-Bausätzen aus zwei Markierungsoptionen wählen:


Blaue 8, „Erika“, IV./JG 5, Herdla, Norwegen, Frühjahr 1945

 


Alfred Bindseil, 6./JG 1, Störmede, Deutschland, Frühjahr 1944

 


Detailbilder:

 


Fazit:

Ein top Bausatz der Fw 190A-8 zu einem absolut fairen Preis. Wer auf Fotoätzteile und Abdeckmasken verzichten will, der sollte sich anstatt des ProfiPacks die günstigere Weekend Edition anschaffen, die durch das Upgrade (Sitzgurte und zwei Markierungsmöglichkeiten) wirklich interessant und konkurrenzfähig geworden ist.



Vielen Dank an die Firma für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters!

©kitchecker.de

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