Kitchecker Modell Journal

Eduard’s Su-27


Kitname: Su-27

Hersteller: Eduard Model Accessories

Material: Spritzguss, Metall, Resin

Preis: ca. € 80,–

Maßstab: 1:48

Kitnummer: 1167

Produktlink: Su-27

Erhältlich ab: Februar 2012


Einleitung:

Die russische Suchoi Su-27 (Nato-Codename „Flanker“) ist trotz ihrer wuchtigen Erscheinung einer der wendigsten Luftüberlegenheitsjäger der Welt und war der größte Erfolg in den letzten Tagen der sowjetischen Luftfahrtindustrie. Der als T-10 bezeichnete Prototyp absolvierte seinen Erstflug am 20. Mai 1977. Die Flanker wurde als Antwort auf die amerikanische F-15 Eagle entwickelt.

Zwei Turbofan-Triebwerke NPO Saturn (Ljul’ka) AL-31F mit je 79,43 kN Schub (122,58 kN mit Nachbrenner) bringen die Maschine auf eine Höchstgeschwindigkeit von 2.350 km/h und auf eine Gipfelhöhe von 18.000 m. Das Leergewicht der Flanker liegt bei 17.700 kg, beladen bei 33.000 kg. Bewaffnet ist sie mit einer 30-mm-Kanone GSh-301 mit bis zu 150 Schuss. An 10 Aufhängepunkten können bis zu 6.000 kg an diversen Luft-Luft- und Luft-Boden-Waffen mitgeführt werden.

Aufgrund ihrer außerordentlichen Wendigkeit wir die Su-27 auch von den „Russian Knights“, dem Aerobatic-Team der Russischen Luftwaffe, geflogen.


Box und Inhalt:

Eduard hat sich mit dieser auf 1.500 Stück begrenzten „Limited-Edition“ wieder etwas ganz Spektakuläres ausgedacht: Der tschechische Hersteller verwendet den Originalbausatz von Academy und pimpt ihn mit einem Brassin-Cockpit inklusive Schleudersitz, zwei Ätzteilplatinen, einem großen Decalbogen und einer Maskierfolie gehörig auf. Brassin bedeutet übrigens, dass Resin- und Ätzteile genau aufeinander abgestimmt sind.

Die Länge des fertigen Modells wird 45,7 cm, die Flügelspannweite 30,6 cm betragen. Also ganz schön groß das Teil.

Hier der Inhalt der Box im Überblick:

–         4 Spritzgussrahmen mit 170 Teilen in dunkelgrauem Plastik mit sehr feinen Gravuren und schönen Oberflächendetails

–         Ober- und Unterrumpfteil inklusive bereits angegossenen Tragflächen

–         1 Rahmen mit den Klarsichtteilen

–         1 Resin-Cockpit

–         1 Resin-Schleudersitz

–         1 Resin-Kotflügel für das Bugrad

–         2 Fotoätzteilplatinen. Die Platine für die Instrumententafel, die Sitzgurte und den Schleudersitz ist bereits fix und fertig farbig lackiert.

–         1 Express-Maskierfolie für die Cockpitverglasung

–         1 großer Decalbogen – exzellent gedruckt von Cartograf

–         16-seitige farbige Bau- und Bemalungsanleitung in DIN-A4

–         2-seitiges DIN-A4-Blatt mit den Angaben zur Anbringung der Stencils und Hinweis auf die Fehler auf Seite 5 und 6 der Bauanleitung

             

       


Der Bausatz:

Beim Öffnen der Schachtel stechen gleich einmal zwei riesige Teil ins Auge: Der Ober- und Unterrumpf mit den bereits angegossenen Tragflächen. Leider musste ich feststellen, dass beim meinem Bausatz (hoffentlich nicht bei allen anderen auch) der rechte Flügel ziemlich stark nach unten verzogen ist. Hoffentlich lässt sich das mit einer Wärmequelle, z.B. einem Fön, wieder in die richtige Position bringen. Eine erste Passprobe der beiden Rumpfschalen verlief zufrieden stellend, lediglich im Heckbereich wird etwas Spachtelarbeit notwendig sein. Die Gravuren und Oberflächendetails sind sauber ausgeführt.

Kommen wir gleich zum nächsten aber auch letzten Kritikpunkt: Die beiden Klarsichtteile weisen auf der Außenseite eine sehr unschöne Längsnaht auf, die verschliffen werden muss. Hier muss man aufpassen, um das „Glas“ nicht zu zerkratzen. Eine Nachbehandlung mit Future könnte bei leichten Kratzern helfen. Es ist mir unverständlich, dass Academy hier so gepfuscht hat.

Jetzt aber zum Positiven: Das sehr spartanische Cockpit und der wirklich grottenschlechte Schleudersitz von Academy werden von Eduard durch sehr detaillierte Resin- und bereits fertig lackierte Ätzteile ersetzt. Damit wird dieser Bereich zum Hingucker. Auch im Außen-, Triebwerks-, Waffen- und Fahrwerksbereich sorgen perfekt gearbeitete PE-Teile für einen verbesserten Detaillierungsgrad. Der Kotflügel am Bugrad ist ebenfalls ein Resinteil.

Auf einem eigenen Gussrahmen sind insgesamt 14 Raketen (sechs verschiedene Typen) mit den dazupassenden Aufhängvorrichtungen angebracht und werden der Flanker ein bedrohliches Aussehen verleihen.

Die beiliegende Maskierfolie erleichtert das Abkleben der Klarsichtteile erheblich. Einfach abziehen, an der richtigen Stelle anbringen und schon kann mit der Airbrush lackiert werden.

Die farbige Bauanleitung ist sauber und sehr detailliert gezeichnet. Sie sollte aber genau studiert werden, weil in manchen Bauabschnitten viele Teile – vor allem PE-Teile – verarbeitet werden müssen. Etwas unklar ist manchmal wie die Ätzteile genau zu biegen sind. Auf Seite 5 und 6 ist dem Zeichner ein Fehler beim Zusammenbau der Räder unterlaufen. Achtet bitte auf das Beiblatt mit den Stencil-Anbringungen – hier wird der Fehler berichtigt.


Markierungsmöglichkeiten:

Es können mit dem von Cartograf in herausragender Qualität gedruckten Decalbogen fünf verschiedene Maschinen aus vier Ländern dargestellt werden. Alle fünf Markierungsmöglichkeiten sind als farbige 4-Seiten-Risszeichnung genau dargestellt – da bleiben keine Fragen offen. Die Farbangaben beziehen sich wie immer bei Eduard auf Gunze Aqueous- bzw. Mr. Color-Farben.


 –         Su-27, 689th GIAP, Chkalovsk Air Base, Russland, Mai 2003


 –         Su-27, 54th GvIAP/148th Combat and Training Centre, Savasleyka Air Base, Russland, 1998


 –         Su-27, 62nd Fighter Regiment, Karshi Air Base, Usbekistan, 2010


 –         Su-27SK, 11th Squadron, Hasanuddin Air Base, Indonesien, August 2003


 –         Su-27, 831st Tactical Aviation Brigade, Mirgorod Air Base, Ukraine, 2009


Detailbilder:

             

             

             


Fazit:

Für viel Geld bekommt man hier auch viel Bausatz. Wer eine wirklich gut detaillierte Flanker bauen möchte kann sich neben dem Basiskit natürlich mit Aftermarket-Produkten eindecken und kommt so wahrscheinlich auf ähnliche Gesamtkosten wie für diesen Bausatz, bei dem alles inkludiert ist. Bei Eduard’s Su-27 bestechen vor allem die perfekten Brassin- und Ätzteile und die große Auswahl an Markierungsmöglichkeiten.

Für die Längsnaht an den Klarsichtteilen und die verzogene Tragfläche (die wahrscheinlich nicht bei allen Bausätzen so ist) ziehe ich einen Stern ab.



Vielen Dank an die Firma für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters!

©kitchecker.de

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