Kitchecker Modell Journal

Eduard’s Airco DH-2 Weekend-Edition

Kitname: Airco DH-2

Hersteller: Eduard Model Accessories

Material: Spritzguss

Preis: ca. € 14,–

Maßstab: 1:48

Kitnummer: 8443

Produktlink: Airoc DH-2

Erhältlich ab: Juli 2012


Einleitung:

Die DH.2 war ein von Geoffrey de Havilland entworfener und von Airco gebauter einsitziger Jagdaufklärer mit Druckpropeller. Die Auslegung als Druckschrauber gab dem Lewis-MG ein freies Schussfeld, weil die Briten 1915 noch keinen Schussfolgeregler besaßen, mit dem man durch den Propellerkreis feuern konnte.

Damit das MG auf beiden Seiten eingesetzt werden konnte, waren anfangs links und rechts des Cockpits Lafetten angebracht. Der Pilot musste somit nicht nur schwierige Flugmanöver ausführen, sondern gleichzeitig auch das MG immer wieder von einer Seite auf die andere wuchten. Nachdem die Piloten sich die Taktik angewöhnt hatten, mit dem Flugzeug statt mit dem MG zu zielen, wurden die Waffen starr eingebaut.

Die zerbrechlich wirkende DH.2 war zwar ein interessantes, aber sicher nicht eines der besten Kampfflugzeuge des 1. Weltkriegs. Angetrieben wurde sie von einem 75 kW starken Umlaufmotor Gnome Monosoupape, der ihr zu einer Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h in Meereshöhe verhalf. Leer war sie 428 kg, voll beladen maximal 654 kg schwer. Bewaffnet war die Maschine mit einem 7,62-mm-MG Lewis.


Box und Inhalt:

Nachdem der tschechische Hersteller Eduard die DH.2 bereits im ProfiPack-Level herausgebracht hat, bietet er sie nun in der abgespeckten Variante, das heißt ohne Fotoätzteile und mit nur einer Markierungsmöglichkeit, als Weekend-Edition an.

Die Länge des fertigen Modells wird 15 cm, die Flügelspannweite 17,9 cm betragen.

Der recht überschaubare Inhalt der Box besteht aus:

–         3 Spritzgussrahmen mit 96 hellbraunen Plastikteilen

–         1 Decalbogen

–         8-seitige Bau- und Bemalungsanleitung in schwarz-weiß

   


Der Bausatz:

Die Bauteile sind – wie bei Eduard üblich – sehr sauber, ohne Grate oder Fischhaut gegossen. Auch kleinste Teile sind noch schön detailliert. Positiv ist auch, dass bei diesem Bausatz die Verbindungszapfen der Verstrebungen zwischen Ober- und Unterflügel in einer brauchbaren Größe ausgeführt sind und man dadurch eine ordentliche Klebefläche hat, die den Belastungen auch standhalten wird. Das haben wir bei Eduard auch schon anders gesehen.

Quer-, Höhen- und Seitenruder sind angegossen und müssten ausgesägt werden, will man sie in ausgelenkter Stellung anbringen.

Der Bau beginnt mit dem – im Vergleich zu moderneren Flugzeugen – recht spartanischen Cockpit. Hier gebührt dem Hersteller ein großes Lob. Bei allen, auch noch so kleinen Teilen, ist angegeben, wie sie bemalt werden müssen. Das ist bei vielen anderen Produzenten oft nicht der Fall und man kann oft nur raten oder muss sich die Informationen aus dem Internet oder Printmedien besorgen. Für die Cockpitinstrumente liegen Decals bei, die für eine saubere und schnelle Darstellung der Anzeigen sorgen.

Die beiliegende schwarz-weiße Bauanleitung, die man sich hier auch in Farbe herunterladen kann, weist eine große Schwäche auf: Es gibt keine Anleitung für die komplizierte Verspannung. Das Kitchecker-Team hat aber für euch herausgefunden, dass ein Verspannungsplan in der Bauanleitung des ProfiPack-Kits enthalten ist. Ihr könnt ihn hier herunterladen.


Markierungsmöglichkeiten:

Die Farbangaben in der Bemalungsanleitung beziehen sich auf Gunze Aqueous- bzw. Mr. Color-Farben.

Wie bei Weekend-Kits von Eduard üblich, gibt es nur eine Markierungsmöglichkeit. Die sehr sauber gedruckten Decals mit nur minimal überstehendem Trägerfilm erlauben den Bau folgender Maschine:


No. 5967, Robert H.M.S. Saundby, No. 24 Squadron RFC, Frankreich,

Juli 1916


Detailbilder:

              

       


Fazit:

Wer den Bau einer echten fliegenden Kiste aus dem 1. Weltkrieg mit all seinen komplizierten Verspannungsdrähten nicht scheut und gute Nerven hat wird am Ende mit einem sicher nicht alltäglichen Modell belohnt werden. Für Einsteiger in das Modellbauhobby können wir den Bausatz allerdings nicht empfehlen, da bleibt der Bastelspaß wahrscheinlich auf der Strecke – außer man verzichtet auf die Verspannung. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist bei diesem Kit sicher o.K. Wer noch mehr aus seinem Modell herausholen möchte, kann sich für den doppelten Preis auch den ProfiPack-Kit zulegen – da sind dann auch Fotoätzteile enthalten.



Vielen Dank an die Firma für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters!

©kitchecker.de

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