Kitchecker Modell Journal

Eduard’s Bf 110G-2 ProfiPack

Kit Name: Bf 110G-2

Hersteller: Eduard Model Accessories

Material: Spritzguss, Metall

Preis: ca. € 29,–

Maßstab: 1:72

Kitnummer: 7085

Produktlink: Bf 110G-2

Erhältlich ab: Dezember 2012


Einleitung:

Der Prototyp der Bf 110 (Bf steht für Bayerische Flugzeugwerke AG, die 1938 in der Messerschmitt AG aufging) hob am 12. Mai 1936 zu seinem Jungfernflug ab. Dieser Typ sollte eine lange und wechselvolle Geschichte erleben.

Bereits bei der Luftschlacht um England erwies sich der zweimotorige Zerstörer den viel wendigeren einmotorigen Jägern als eindeutig unterlegen. Trotz des an Bord befindlichen Heckschützen wurde sie mit den Hurricanes und Spitfires nicht fertig.

Neue Einsatzmöglichkeiten für die Bf 110 wurden gesucht und unter anderem in der Form eines Nachtjägers gefunden. Bereits im Juli 1940 gelang einer Bf 110C der erste Nachtabschuss des Zweiten Weltkriegs. Für diese Einsatzrolle wurden spätere Baureihen mit Spezialausrüstungen ausgestattet und es wurden laufend neue Taktiken gegen die alliierten Bomber entwickelt. Als Nachtjäger war die Bf 110 äußerst erfolgreich, und viele deutsche Nachtjägerasse errangen ihre Erfolge mit dieser Maschine.

Hier die Daten der Bf 110 G-2 (ab 1943), die mit diesem Kit realisiert werden kann:

Einsatzzweck: Zerstörer/Jagdbomber

Besatzung: 2 Mann

Spannweite: 16,25 m

Länge: 12,1 m

Höhe: 3,5 m

Motoren: zwei Daimler-Benz DB 605 B-1 mit je 1475 PS Startleistung

Höchstgeschwindigkeit (unbewaffnet in 7000 m Höhe): 633 km/h

Bewaffnung: Typisch: Zwei 30-mm-MK 108 im Rumpfbug oben, darunter zwei 20-mm-MG 151/20, ein bewegliches 7,92-mm-Zwillings-MG MG 81 Z im Kanzelheck

Optional: Unter dem Rumpf zwei weitere MG 151, Träger für zwei Bomben je 500 kg oder eine 3,7-cm-Bordkanone BK 3,7 (dabei Wegfall der beiden unteren MG 151). Unter den Tragflächen zwei Zusatztanks, vier Startrohre für 21-cm-Luft-Luft-Raketen oder zwei Träger für Bomben bis 250 kg bzw Spezialmunition. (Quelle Daten Bf 110 G-2: Wikipedia)


Box und Inhalt:

Nach der Bf 110E und der C/D bringt Eduard jetzt die Bf 110G-2 in 1:72 auf den Markt – und das im ProfiPack-Level. Hier der Inhalt der orange-grauen Box:

–      6 Spritzgussrahmen in olivgrünem Plastik mit insgesamt 194 Teilen, von denen aber etliche nicht benötigt werden und für andere Versionen dienen

–      1 Rahmen mit den Klarsichtteilen

–      2 Decalbogen

–      1 Fotoätzteilplatine

–      1 Maskierfolie

–      16-seitige farbige Bau- und Bemalungsanleitung im Format A5

             

 


Der Bausatz:

Die Plastikteile sind in gewohnt guter Eduard-Qualität gespritzt. Fischhaut, Formversatz und Gussgrate sind nicht zu sehen. Die Oberflächengestaltung ist hervorragend – feine, versenkte Blechstöße und Nietenreihen werden dem fertigen Modell ein perfektes Aussehen verleihen.

Die exakt gezeichnete Bauanleitung widmet sich zu Beginn dem – für diesen Maßstab – sehr umfangreichen Cockpit, das mit den großteils bereits farbig bedruckten PE-Teilen (Instrumentenbretter und Sitzgurte) sehr schön detailliert werden kann. Praktisch bei allen auch noch so kleinen Teilen ist angegeben, wie sie zu lackieren sind. Das ist bei anderen Herstellern oft nicht der Fall und man muss sich die Informationen aus der Literatur oder dem Internet besorgen.

Der Waffenschacht in der Nase kann im Gegensatz zur Quaterscale-Version nicht offen dargestellt werden. Es gibt aber vom gleichen Hersteller einen Zurüstsatz, der das ermöglicht. Das gleiche gilt für die Motoren.

Die Querruder sind nicht angegossen und können daher in ausgelenkter Stellung angebracht werden, was bei den Seiten- und Höhenrudern und den Landeklappen nicht der Fall ist. Als Außenlasten können Bomben, Zusatztanks, Werfer-Granaten 21 und zwei verschiedene Maschinenkanonen-Rüstsätze angebracht werden.

Als wahrer Segen erweist sich bei der umfangreichen Cockpitverglasung die beiliegende vorgestanzte und selbstklebende Maskierfolie. Einfach das passende Stück abziehen, an der richtigen Stelle anbringen und schon kann mit der Airbrush lackiert werden.


Markierungsmöglichkeiten:

Wie bei ProfiPack-Bausätzen üblich bietet Eduard mehrere Markierungsmöglichkeiten an. In diesem Fall sind es vier. Der Decalbogen ist sauber, scharf und absolut versatzfrei gedruckt. Die realisierbaren Modelle sind als farbige 4-Seiten-Risszeichnungen abgebildet. Da bleibt keine Frage offen. Eine ganze Seite widmet sich der Anbringung der umfangreichen Stencils. Die Farbangaben in der Bemalungsanleitung beziehen sich auf Gunze Aqueous- bzw. Mr. Color-Farben.


 4. (Staffel)/ZG 76 (Zerstörergeschwader 76), Prag, Tschechoslovakei, Frühling 1944


5./ZG 1, Monte Covino, Italien, Sommer 1943


10./ZG 26 (III. Gruppe/JG 5), Gossen, Norwegen, Frühling 1945


5./ZG 1, Wels, Österreich, Winter 1943/44


Detailbilder:

             

             

       


Und so könnte das fertige Modell einmal aussehen:

       


Fazit:

Ein sehr gelungener Bausatz, der durch die schöne Oberflächengestaltung und den Detailreichtum besticht. Der Preis ist für einen Kit in 1:72 schon recht hoch, durch die Beigabe von Ätzteilen, Maskierfolie und einen Decalbogen für vier verschiedene Modelle aber gerechtfertigt. Am Ende wird man ein tolles Modell in die Vitrine stellen können.



Vielen Dank an die Firma für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters!

©kitchecker.de

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