Kitchecker Modell Journal

Eduard’s I-16 Type 24, Weekend Edition

Kitname: I-16 Type 24

Hersteller: Eduard Model Accessories

Material: Spritzguss

Preis: ca. € 13,–

Maßstab: 1:48

Kitnummer: 8468

Produktlink: I-16 Typ 24

Erhältlich ab: März 2013


Einleitung:

Der bullige Jagdeinsitzer I-16, von der Gegenseite „Rata“ (Ratte) genannt, wurde 1934 von ihrem Konstrukteur Nikolai Polikarpow aus dem Doppeldecker I-15 entwickelt, während er in einem sowjetischen Arbeitslager interniert war.

Sie hatte einen hölzernen Rumpf, die Tragflächen waren nur teilweise mit Blech beplankt, das Leitwerk war stoffbespannt. Das Einziehfahrwerk war eine gravierende Schwachstelle der frühen I-16. Es erforderte 44 schwere Umdrehungen mit einer Handkurbel, um die Fahrwerksbeine anzuheben und beim Absenken blockierten sie häufig auf halber Strecke. Weil Trimmer zur leichteren Handhabung völlig fehlten, verlangte es großes Können, die „Rata“ zu fliegen. Bei harten Flugmanövern riss die Strömung leicht ab, und die Maschine geriet ins Trudeln.

Im Spanischen Bürgerkrieg wurde die I-16 erstmals auf Seiten der Republikanischen Armee eingesetzt, die dort „Mosca“ (Fliege) genannte wurde. Auch China importierte diese Maschine, die sie 1937/1938 gegen die japanischen Invasionstruppen einsetzte. Am Beginn des Russlandfeldzugs 1941 wurden unzählige I-16 durch die deutsche Luftwaffe am Boden zerstört oder reihenweise abgeschossen. Sie war gegen die Flugzeuge der Deutschen hoffnungslos unterlegen und veraltet. Trotzdem blieb sie bis 1943 im Fronteinsatz, weil nicht genügend moderne Jäger zur Verfügung standen.

Der Typ 24 wurde 1939 in Dienst gestellt und war die meistgebaute und leistungsstärkste Variante der

I-16. Der 750 PS starke luftgekühlte Sternmotor M-62 verhalf der Maschine zu einer Höchst-geschwindigkeit von 490 km/h in 3.000 m Höhe. Die Bewaffnung bestand aus zwei 7,62-mm-MGs SchKAS und zwei 20-mm-Maschinenkanonen SchWAK.


Box und Inhalt:

Bei diesem Bausatz handelt es sich um eine Wiederauflage von Eduard, bei der nur die Box dem neuen blau-weiß-gelben Design der Weekend-Edition angepasst wurde. Der Inhalt – auch der Decalbogen – entspricht komplett dem bereits bekannten Kit. Hier der Inhalt der Box:

–      4 Spritzgussrahmen in dunkelgrauem Plastik mit insgesamt 95 Teilen

–      1 Rahmen mit zwei Klarsichtteilen

–      1 kleiner Decalbogen

–      1 8-seitige schwarz-weiße Bau- und Bemalungsanleitung

 


Der Bausatz:

Die teilweise sehr filigranen Teile auf den Gießästen sind, wie bei Eduard üblich, sehr sauber und ausreichend detailliert gespritzt. Formversatz, Gußgrate oder Fischhaut sind praktisch nicht zu erkennen. Die Auswurfmarkierungen werden nach dem Zusammenbau nicht mehr zu sehen sein.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Passgenauigkeit sehr gut ist, außer auf der Unterseite beim hinteren Flügel-Rumpf-Übergang – dort muss etwas gespachtelt werden. Ein fertiges Modell, das mit diesem Kit gebaut werden kann, könnt Ihr Euch hier ansehen.

Das Cockpit ist recht spartanisch ausgestattet. Zumindest kann die Instrumententafel durch ein Decal relativ einfach und sauber dargestellt werden. Vor allem die Tragflächen und die Fahrwerksklappen weisen sehr feine und schöne Gravuren auf. Die Quer- und Höhenruder sind angegossen und lassen sich daher nicht in variabler Stellung anbringen – außer man schneidet sie aus. Das Seitenruder allerdings ist ein separater Teil und kann in angewinkeltem Zustand dargestellt werden.

Übrigens geht der Bauplan nicht auf die beiden Drähte ein, die beim Original nötig waren, um das Fahrwerk einziehen zu können. Die habe ich bei meinem Modell auch vergessen.


Markierungsmöglichkeiten:

Alle Farbangaben beziehen sich wie immer bei Eduard auf Gunze Aqueous- bzw. Mr. Color-Farben. Auf der Homepage des Herstellers kann man sich eine farbige Bemalungsanleitung als pdf-Datei herunterladen und ausdrucken, falls man mit der beiliegenden schwarz-weißen nicht zufrieden sein sollte. Der recht kleine, aber sauber gedruckte Decalbogen erlaubt nur die Darstellung einer Maschine:


Pilot Boris F. Safonov, 72. SAP, Nordflotte, 1941


Detailbilder:


Fazit:

Mit dem Bausatz lässt sich für wenig Geld ein kleines, feines Modell der Rata bauen. Allerdings sollten unbedingt Sitzgurte aus der Restekiste angebracht werden oder der Modellbauer entscheidet sich gleich für den etwas teureren ProfiPack-Kit.



Vielen Dank an die Firma für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters!

©kitchecker.de

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