Kitchecker Modell Journal

Eduard’s La-5, Limited Edition

Kitname: La-5

Hersteller: Eduard Model Accessories

Material: Spritzguss, Metall, Resin

Preis: ca. € 32,–

Maßstab: 1:48

Kitnummer: 1184

Produktlink: Lawotschkin La-5

Erhältlich ab: Februar 2014


Einleitung:

Im Oktober 1941 begann Semjon Lawotschkin an der Verbesserung seines schweren Jagdflugzeugs LaGG-3 zu arbeiten. Die daraus entstandene La-5, ausgestattet mit einem bulligen Sternmotor und abgeflachtem Hinterrumpf, kam im Juli 1942 in die Serienfertigung. In großem Stil wurde der Jagdeinsitzer erstmals über Stalingrad eingesetzt. Dabei konnte die Maschine ihre Stärke im Nahkampf, besonders in geringer Höhe, unter Beweis stellen.

Bei der La-5 handelte es sich weitgehend um eine Holzkonstruktion- so konnten knappe Leichtmetall-Werkstoffe eingespart werden. Die Tragflächen wurden z.B.  aus quergefasertem und harzimprägniertem Birkenholz mit einer Außenhaut aus Sperrholz hergestellt.

Ab der Version La-5FN wurde ein neues Tragwerk entwickelt, welches außer verbesserten Querrudern und Nasenklappen aerodynamisch fast unverändert blieb. Dafür hatte die Konstruktion einen höheren Metallanteil, wie z.B. Hauptholme aus Duraluminium und Chromstahl. Dieses Tragwerk wurde später für die La-7 übernommen. Das Leitwerk bestand wie die Querruder aus einer Duraluminiumkonstruktion und war stoffbespannt. Alle Ruder waren mit Trimmklappen ausgestattet.


Box und Inhalt:

Eduard verfolgt neben der Auflage eigener Bausätze seit einiger Zeit eine zweite Strategie: In Kooperation mit anderen Herstellern werden deren Bausätze mit Eduard-eigenen Upgrade-Sets und umfangreichen Decalbögen versehen und so als Limited Edition auf den Markt gebracht. Nach der La-5FN liefert die russische Firma Zvezda jetzt den Grundbausatz für die La-5. Die in Grüntönen gehaltene Schachtel ist mit einer sehr schönen Box-Art versehen und beinhaltet Folgendes:

–      3 Spritzgussrahmen in hellgrauem Plastik mit insgesamt 151 Teilen

–      1 Rahmen mit den Klarsichtteilen

–      2 Ätzteilplatinen, davon ist eine bereits farbig lackiert

–      2 Resinräder für das Hauptfahrwerk

–      1 vorgestanzte, flexible Maskierfolie

–      1 Decalbogen

–      1 12-seitige farbige Bau- und Bemalungsanleitung

 


Der Bausatz:

Die Spritzgussteile stammen, wie bereits erwähnt, von Zvezda und sind durchaus ansprechend. Feine Gravuren und Nietenreihen zieren die Oberflächen. Einige markante Sinkstellen sind leider zu bemängeln und müssen mit Spachtelmasse behoben werden. Die Kleinteile weisen eine ordentliche Detaillierung auf, man sieht hier aber so manche recht starke Formtrennlinie. Die Klarsichtteile sind zwar brauchbar, aber nicht erste Qualität.

Eines muss klar ausgesprochen werden: Mit der top Qualität der neuen Bausätze von Eduard (z.B. Bf 109, Spitfire) kann Zvezda nicht ganz mithalten.

Die Vorflügel und die Quer-, Höhen- und das Seitenruder liegen separat bei und können daher leicht in ausgelenkter Stellung angebracht werden. Auch der Doppelsternmotor macht einen sehr guten Eindruck. Was mich nicht so überzeugt ist, dass die Oberseite der Tragflächen aus zwei Teilen und der Rumpf im Bereich der Motorverkleidung gleich aus mehreren Teilen bestehen. Wenn da nicht alles passt ist mit umfangreichen Spachtel- und Schleifarbeiten zu rechnen.

Sehen wir uns nun die Beigaben von Eduard an, die diesen Kit erst zur limitierten Ausgabe machen: Da sind erstens die beiden Hauptfahrwerksräder aus Resin. Wunderschön detailliert und absolut blasenfrei abgegossen haben sie einen entscheidenden Vorteil gegenüber den Bausatzrädern. Sie sind aus einem Stück und müssen nicht zusammen geklebt werden, was bei den Originalteilen sicher zu einer Naht führen wird, die zwar verschliffen werden kann, wodurch aber das Profil der Reifen beschädigt wird.

Zweitens kann mit der beiliegenden bereits fix und fertig lackierten Fotoätzteilplatine das Cockpit (Instrumentenbrett, Sitzgurte u.s.w.) gehörig aufgemotzt werden. Mit der zweiten, nicht lackierten PE-Platine können u.a. wesentliche Verbesserungen am Ölkühler, am Fahrwerk, an den Fahrwerksklappen und an der Motoröffnung durchgeführt werden.

Drittens sorgt die vorgestanzte, flexible Maskierfolie dafür, dass das Abkleben der Klarsichtteile und der Räder sehr schnell, einfach und exakt erledigt werden kann. Der farbige Bauplan ist typisch für Eduard sehr genau gezeichnet und sollte keine Fragen offen lassen. Auch bei Kleinteilen ist angegeben, wie sie zu bemalen sind.


Markierungsmöglichkeiten:

Und dann ist da noch der von Cartograf gedruckte Decalbogen. Absolut sauber und versatzfrei gedruckt, erlaubt er den Bau fünf verschiedener, sehr attraktiver Modelle. Zu jeder Markierungsvariante steht ein farbiger 4-Seiten-Riss im Format A4 zur Verfügung, der wirklich keine Fragen offen lässt und auch noch auf die Geschichte der Originalmaschine eingeht. Die Farbangaben beziehen sich wie immer bei Eduard auf die Palette von Gunze Aqueous bzw. Mr. Color.


Gardemajor Georgi D. Kostylev, 4. GIAP, Leningrad, Sommer 1944

 


Konstantin A. Novikov, 40. GIAP, Sommer 1943

 


193. IAP, Februar 1943

 


88. GIAP, September 1943

 


240. IAP, August 1942


Detailbilder: 


Fazit:

Ein nicht ganz perfekter Grundbausatz und Eduards Upgrade-Beigaben ergeben zusammen einen empfehlenswerten Kit, nach dessen Fertigstellung man ein schönes Modell der La-5 in die Vitrine stellen kann. Besonders die Fischmaullackierung von Gardemajor Kostylevs Maschine ist sehr spektakulär und in dieser Form nicht alltäglich.



Vielen Dank an die Firma für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters!

©kitchecker.de

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