Kitchecker Modell Journal

Eduard’s MiG-15, Royal Class

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Herstellerbezeichnung: MiG-15, Royal Class

Hersteller: Eduard Model Accessories

Material: Spritzguss, Resin, Fotoätzteile, Abdeckmasken, Decals, Whiskyglas, Originalteil MiG-15

Preis: ca. € 59,–

Maßstab: 1:72

Artikelnummer: R0011

Produktlink: MiG-15

Erhältlich ab: Juni 2015


Einleitung:

Selten trat ein Kampfflugzeug überraschender auf den Plan als die MiG-15 im Koreakrieg. Völlig unvorbereitet mussten die USA zunächst enorme Verluste hinnehmen, bis die F-86 Sabre einsatzfähig war.  Jeder der beiden Kontrahenten bemühte sich die wichtige Luftüberlegenheit zu erringen, was schließlich die Amerikaner schafften.

Die MiG-15 (NATO-Bezeichnung „Fagot“) flog am 30. Dezember 1947 zum ersten Mal. Sie war der Beweis, dass die Sowjetunion einen Strahljäger konstruieren, produzieren und zum Einsatz bringen konnte, dessen Modernität hinter keinem anderen Typ zurückstand. Die MiG-15 hatte eine bessere Steigleistung, Gipfelhöhe, Drehgeschwindigkeit und einen kleineren Kurvenradius als die amerikanische F-86 Sabre.

All diese Vorteile wurden aber durch die besser ausgebildeten US-Jagdpiloten zunichte gemacht. In zwei Jahren harter Luftgefechte über Korea wurden 780 MiG-15, aber nur 110 Sabre abgeschossen. In den letzten sechs Monaten dieses Krieges erzielte die Sabre eine Abschussrate von fast neun zu eins. Die Alliierten boten übrigens jedem gegnerischen Piloten 100.000,– Dollar an, der mit seiner MiG-15 desertierte.


Box und Inhalt:

Eduard hat für uns Modellbauer wieder ein ganz besonderes Schmankerl parat. Die erstmals im Jahr 2012 auf den Markt gebrachte MiG-15 wird als Royal Class Edition  in 1:72 aufgelegt. Für so manchen Modellbauer ist das ja der „einzig wahre“ Maßstab. Ich teile diese Ansicht zwar nicht, aber das spielt hier auch keine Rolle.

Dieser „Quattro Combo“-Kit zeichnet sich dadurch aus, dass VIER vollständige Modelle gebaut werden können und man aus insgesamt 18 (in Worten achtzehn!!!) Markierungsmöglichkeiten auswählen kann. Wichtig zu erwähnen ist auch, dass mit diesem Royal Class erstmals von Eduard die zweisitzige Trainerversion der Fagot, die MiG-15UTI Midget, herausgebracht wird. Die beiliegenden Spritzgussrahmen lassen den Bau von drei Einsitzern und einem Zweisitzer zu.

Außerdem liegt als besondere Zugabe ein kleines, originales Aluminiumteil einer MiG-15 bei. Als weiteres originelles Gimmick befindet sich ein Whiskyglas mit einem MiG-15-Emblem in der Box, aus dem natürlich auch Wodka getrunken werden kann, um das „Ostblock-Feeling“ bei Bau oder besser beim Betrachten des fertigen Fagot-Modells zu verstärken.

Hier der sehr umfangreiche Inhalt der in edlem Rot und Gold gehaltenen Schachtel:

  • 12 Spritzgussrahmen in dunkelgrauem Plastik
  • 4 Spritzgussrahmen mit den Klarsichtteilen
  • 4 Fotoätzteilplatinen
  • 6 Resinteile
  • 1 Abdeckmaske
  • 1 Präsentationsständer mit einem originalen Teil einer MiG-15
  • 1 Echtheitszertifikat
  • 1 220 ml Whiskyglas
  • 1 Decalbogen
  • 20-seitige farbige Bauanleitung
  • 20-seitige farbige Bemalungsanleitung

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Der Bausatz:

Ein erster Blick auf die Spritzgussrahmen zeigt wieder die von Eduard gewohnte hervorragende Qualität der Plastikteile. Grußgrate, Formversatz, Sinkstellen oder Fischhaut sind nicht zu sehen. Die Detaillierung der Oberflächen ist als herausragend zu bezeichnen. Feinste versenkte Panellinien, Nietenreihen und Wartungsklappen zieren Rumpf, Leitwerk und Tragflächen.

Die sehr übersichtliche und exakt gezeichnete englischsprachige Bauanleitung lässt meiner Meinung nach keine Fragen offen. Für jede realisierbare Version (1 x MiG-15, 2 x MiG-15bis, 1 x MiG-15UTI) gibt es ein eigenes Kapitel. Man muss also nicht so extrem Acht darauf zu geben, nur ja kein falsches Teil zu verbauen.

Für das Cockpit liegen leider nur zwei schön detaillierte Schleudersitze aus Resin bei. Nachdem aber vier Modelle gebaut werden können – unter anderem eine zweisitzige Trainervariante – sollten eigentlich fünf dieser Sitze enthalten sein. Man muss sich also entscheiden, welchen Modellen man sie vergönnt. Die Plastiksitze sehen aber nicht viel schlechter aus, als jene aus Resin. Das Cockpit wird außerdem noch mit einigen bereits farbig lackierten Fotoätzteilen ordentlich aufgepeppt. Dazu gehören Sitzgurte, Seitenkonsolen und das Instrumentenbrett.

Null Detaillierung weist die Schubdüse auf, die am fertigen Modell aber kaum zu sehen sein wird. Höhen-, Querruder und Landeklappen sind angegossen, das Seitenruder liegt separat bei und kann daher leicht in ausgelenkter Stellung angebracht werden. Die Hauptfahrwerksräder sind aus einem Stück gegossen, die Felgen werden extra eingesetzt. Das hat zwei Vorteile: Die Bemalung wird wesentlich vereinfacht und weil die Räder nicht zusammengeklebt werden müssen, entsteht auch keine Klebenaht. Die Fahrwerkschächte sind genügend detailliert.

Die Kabinenhaube kann entweder geschlossen oder geöffnet angebracht werden. Die Klarsichtteile sind sauber ausgeführt. An Außenlasten stehen Bomben und verschiedene Zusatztanks zur Verfügung – zwei davon sind aus Resin gegossen.

Die vorgestanzte, flexible Abdeckmaske wird die Lackierungsarbeiten wesentlich erleichtern. Einfach vom Bogen abziehen, an der entsprechende Stelle aufkleben und schon kann mit der Airbrush gespritzt werden. Einfacher und schneller geht’s kaum noch.

Royal Class Bausätze von Eduard bieten abseits der Modelle auch immer etwas ganz Besonderes. Dieses Mal liegt ein attraktiver Displayständer bei, auf den ein etwa 3 x 1,5 cm großes Aluminiumteil einer echten MiG-15 geklebt wurde. Ein Zertifikat bestätigt die Authentizität dieses Teils und dass es von einer Fagot aus Beständen der ehemaligen tschechoslowakischen Luftwaffe stammt.

Als weitere Zugabe liegt noch ein 220 ml fassendes Whiskyglas bei, dessen Vorderseite von einem Emblem der MiG-15 geziert wird.


Markierungsmöglichkeiten:

Eduard bietet mit dem von Cartograf in ausgezeichneter Qualität gedruckten Decalbogen unglaubliche achtzehn sehr interessante Markierungsoptionen an. Zu jeder Maschine gibt es in englischer und tschechischer Sprache auch noch eine kurze Erklärung zu den Tarnschemen, den Piloten und den taktischen Zeichen. Alle Farbangaben beziehen sich auf Gunze Aqueous- bzw. Mr. Color-Farben. Alle 18 Markierungsmöglichkeiten sind als farbige 4-Seiten-Risszeichnung genau dargestellt – da bleiben keine Fragen offen.


MiG-15, c/n 111025, Flown by 1st Lt. Anatoliy P. Gogolev, 2nd Flight, 176th GIAP, 324. GIAD, Antung Air Base, 1951

MiG-15 Royal Class (17)


MiG-15, s/n 231611, Romanian Air Force, Late 1950s

MiG-15 Royal Class (18)


MiG-15bis, No. 20 Squadron, Egypt., Late 50s / Early 1960s

MiG-15 Royal Class (19)


MiG-15bis, Flown by Capt. Ryszard Grundman, 1st Fighter Regiment, Bemowo Air Base, Poland, 1954

MiG-15 Royal Class (20)


MiG-15bis, s/n 31530906, 25th Fighter Division, 35th Fighter Regiment, Taszar Air Base, Hungary, 1954 – 1955

MiG-15 Royal Class (21)


MiG-15bis, s/n 623766, FAG 2 Training Regiment, Trollenhagen Air Base, German Democratic Republic, 1956

MiG-15 Royal Class (22)


MiG-15bis, Flown by Zhao Baotong, 3rd Air Division, Korea, 1952

MiG-15 Royal Class (23)


MiG-15bis, Flown by Nikolay I. Shkodin, 147th GIAP, 133rd IAD, Tatung-kao Air Base, China, July, 1953

MiG-15 Royal Class (24)


MiG-15bis, Korea, 1952

MiG-15 Royal Class (25)


MiG-15bis, Flown by Capt. Jaromir Palecny, 11th Fighter Regiment, Zatec Air Base, 1960

MiG-15 Royal Class (26)


MiG-15bisSB, 30th Fighter-Bomber Regiment, Hradec Kralove / Pardubice Air Base, Czechoslovakia, 1970s

MiG-15 Royal Class (32)


UTI MiG-15, 1st Fighter Regiment, 2nd Squadron, Plana Air Base, Czechoslovakia, Summer, 1969

MiG-15 Royal Class (28)


UTI MiG-15, s/n 822028, Hävittäjälentolaivue 31, Rissala Air Base, Finland, May, 1973

MiG-15 Royal Class (27)


UTI MiG-15, Syrian Air Force

MiG-15 Royal Class (29)


UTI MiG-15, c/n 612739, Flown by Yuri Gagarin / Vladimir Seryogin, Space Training Centre, Chkalovskiy Airfield, Soviet Union, March 27, 1968

MiG-15 Royal Class (30)


UTI MiG-15, Egyptian Air Force, 1970s – 80s

MiG-15 Royal Class (31)


UTI MiG-15, Indonesian Air Force, Jakarta – Kemajoran Air Base, 1965

MiG-15 Royal Class (34)


UTI MiG-15, Iraqi Air Force, 1980s

MiG-15 Royal Class (33)


Detailbilder:

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UTI MiG-15, 1st Fighter Regiment, 2nd Squadron, Plana Air Base, Czechoslovakia, Summer, 1969 (gebaut von Petr Zatrepalek)

MiG-15 Royal Class (67) MiG-15 Royal Class (68) MiG-15 Royal Class (69) MiG-15 Royal Class (70) MiG-15 Royal Class (71) MiG-15 Royal Class (72)


UTI MiG-15, Egyptian Air Force, 1970s – 80s (gebaut von Petr Zatrepalek)

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Fazit:

Freilich ist diese Royal Class Edition nicht gerade billig, aber wenn man bedenkt, dass man damit vier Modelle der legendären Fagot bzw. Midget bauen kann, relativiert sich der Preis. Eine perfekte Oberflächengestaltung, ein gut detailliertes Cockpit und achtzehn Markierungsmöglichkeiten machen aus diesem Kit einen top Bausatz. Und mit den beiden Extras wird er auch zum Sammlerobjekt werden.


Stern_6


Vielen Dank an die Firma für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters!

©kitchecker.de

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