Kitchecker Modell Journal

Eduard’s MiG-21PFM

Kitname: MiG-21PFM

Hersteller: Eduard Model Accessories

Material: Plastik, Metall

Preis: ca. € 40,–

Maßstab: 1:48

Kitnummer: 8237

Produktlink: MiG-21PFM

Erhältlich ab: September 2013


Einleitung:

Mit dem Monat September bringt der tschechische Hersteller Eduard eine weitere Version der MiG -21 auf den Markt. Wichtig dabei ist zu erwähnen, dass die Plastikteile NICHT von den Vorgängerversionen hergenommen wurde, es handelt sich hierbei um generalüberholte Spritzgussformen. Betroffen davon sind hauptsächlich die Hauptbauteile, wie Rumpfhälften, Flügel, etc. Außerdem wird es für diesen Bausatz eine ganze Menge an Zurüst-Sets geben, welche wir in weiterer Folge auf Kitchecker noch vorstellen werden. So viel sei schon verraten, MiG-Fans werden mit diesem Bausatz und dem ganzen Zubehör voll auf Ihre Kosten kommen.


Box und Inhalt:

Folgende Teile enthält dieser Bausatz

–          7 dunkelgraue Spritzgussrahmen

–          1 Spritzgussrahmen mit allen Klarsichtteilen

–          1 kleiner farbig bedruckter Ätzteilbogen für die Cockpitausstattung

–          1 kleiner Ätzteilbogen aus Messing für diverse andere Anbauten

–          1 Bogen Maskierfolie

–          1 großer Decalbogen mit allen Markierungen, gedruckt von Cartograph

–          1 großerDecalbogen mit allen Stencils, gedruckt von Eduard

–          20seitige Baunleitung mit Profilen der einzelnen Markierungsmöglichkeiten, voll in Farbe

   


Der Bausatz:

Wir beginnen mit den großen Plastikteilen, welche feinste Gravuren der Blechstöße und dazu sauber gesetzte Nietenreihen aufweisen. Die Oberfläche ist nicht nur glatt, sondern weist an verschiedenen Wartungsklappen/Deckel auch erhabene Stellen auf, was einer realen Oberfläche sehr nahe kommt, denn nicht alle Bleche waren eben miteinander vernietet.

Die Tragflächen Oberseite ist besonders schön geworden. Unzählige Nietreihen, auch auf den Wartungsklappen, lassen diesen Bereich sehr authentisch wirken.

Was mir sofort ins Auge gestochen ist, sind die Passzapfen an den Rumpfhälften und an anderen Kleinteilen. Wenn auch sehr dünn und kurz ausgefallen, ist das doch für Eduard ein Fortschritt. Bei früheren Modellen wurde die etwas ungewohnte „stumpfe“ Verklebung vorgezogen.

Aber weiter im Kontext. Das Gerippe an den Fahrwerksschächten sieht eigentlich sehr überzeugend aus und wurde sogar mit erhabenen Nieten versehen. Die Auswurfmarken in diesem Bereich wurden clever gewählt, sie sind nach dem Zusammenbau nicht mehr zu sehen. Trotzdem empfiehlt es sich, diese zumindest mit der Oberfläche bündig zu schleifen.

Die Cockpitpaneele liegen in grauem und auch in klarem Plastik bei. Wer möchte, kann natürlich auch auf die farbig bedruckten Ätzteile zurückgreifen. Hier kann es aber sein, dass die Farbgebung der Ätzteile von der Lackierung abweichen kann.

Die Kleinstteile sehen soweit gut aus, einige Teile davon besitzen zu meinem Erstaunen auch Passzapfen! Die Bauteile im Inneren des Cockpits, zum Beispiel auch die Rückwand des Pilotensitzes, weisen feinste Details, wie Schläuche, Kabel etc. auf.

Die Räder bestehen, wie sollte es bei Plastik anders sein, aus zwei Hälften und weisen keinerlei Gummiprofil auf.

Wie bereits erwähnt wurden die Auswurfmarken gut gewählt. Zudem kann man sagen, dass Formversatz praktisch nirgendwo zu finden ist. Speziell die kleineren Teile sind davon oft betroffen, aber zumindest bei meinem Muster konnte ich nichts erkennen. Lediglich die Fahrwerksträger weisen eine Lange Formtrennlinie auf, was aber bei allen Herstellern normal ist. Die unverkennbare spitze Nase der MiG 21 ist ebenso komplett ohne Formtrennlinie abgegossen worden.

Die Klarsichtteile, speziell die Cockpitverglasungen, weisen bei meinem Exemplar kleinere Unebenheiten an den Oberseiten auf. Es kann zwar sein, dass es darauf ankommt, wie das Licht eintritt, aber egal wie ich sie halte, diese sehr feinen „rillenartigen“ Unebenheiten bleiben bestehen. Außerdem schimmern sie ziemlich in künstlichem Licht, könnte sein, dass sich noch Trennmittel auf der Oberfläche befindet. Ich würde empfehlen die Teile vorerst mit Spülwasser zu entfetten, danach eventuell mit einem Polierstick nachzubearbeiten und sie auf jeden Fall in ein Bad aus „Future“ zu tauchen.

Die Ätzteile für die Außenanbauten, die dem Bausatz beiliegen sind sehr überschaubar. Unter Anderem sind Bremsleitungen enthalten, wer aber auf mehr Realismus setzt, der sollte diese aus Bleidraht oder Ähnlichem ersetzen. Die Cockpitpaneele sind bereits mit Farbe versehen worden, jedoch ist nicht garantiert, dass dieser Farbton auch dem Lack der Innenfarbe entspricht. In der Bauanleitung wird auf diesen Farbton lediglich mit „Interior“ verwiesen. Es wird jedoch erklärt, wie man diesen Farbton mischen kann. 60% Skyblue 20% Bright Green und 20% Cobalt Blue, sollten zum gewünschten Farbton führen.

Die Sitzgurte und Reißleinen für den Schleudersitz sind schön mit diversen Schnallen versehen und werden sich super am Sitz machen.

Der Decalbogen von Cartograph ist sehr sauber ausgeführt und gestochen scharf gedruckt. Der Trägerfilm erscheint zumindest dieses Mal, etwas dicker als sonst ausgefallen zu sein. Aber das ist quengeln auf hohem Niveau, die Decals sind dennoch von höchster Qualität. Der Stencil-Bogen stammt von Eduard und sieht ebenso sehr fein und sauber aus, selbst die kleinsten Buchstaben sind noch gut zu lesen. Der Trägerfilm ist sehr dünn, die Verarbeitung sollte also keine größeren Probleme verursachen.

Die Bauanleitung geht, wie von Eduard gewohnt, auf der ersten Seite auf die Geschichte des Flugzeugs ein. Auf der nächsten Seite sieht man alle Teile, die benötigt werden im Überblick, zudem ist auch noch die Farbcode-Tabelle für Gunze Aqueous und Mr. Color angeführt. Der Rest der Anleitung ist sehr detailliert und recht übersichtlich ausgeführt. Eine Seite zeigt die korrekt Montage der Waffen und Außenlasten. Zusätzlich findet man auf einer Seite die korrekte Position der Maskierfolien. Zwei weitere Seiten zeigen die korrekte Position der Stencils am Flugzeug selbst, an den Raketen und den dafür vorgesehenen Trägerschienen. Eins sei gesagt, an Stencils wurde nicht gespart!


Markierungsmöglichkeiten:

Für diesen Bausatz gilt es, aus fünf verschiedenen, sehr attraktiven Markierungsmöglichkeiten den Favoriten zu wählen. Für Fans nicht alltäglicher Luftwaffen hält dieser Bausatz zwei Exoten parat. Eine Maschine der Vietnamesischen Luftwaffe und eine der Ägyptischen.

Vietnamese People´s Army Air Force, 921st Fighter Regiment, 1968


Czechoslovak Air Force, 11th Fighter Regiment, Zatec AFB, March, 1991


Baurnal Higher Air Force School, Kamen na Obi / Slavgorod airbases, Soviet Union, ca 1988


Polish Air Force, 1st Squadron of 62nd Fighter Regiment, Poznan – Krzesiny AB, 1994


Egyptian Air Force, Inshas airbase, early 80´s


Detailbilder:

   


Fazit:

Ich meine, dass Eduard mit diesem Bausatz, auch wenn man die MiG-21 schon aus anderen Versionen kennt, ein guter Wurf gelungen ist. Die neuen Formen machen schon einen Unterschied. Die Teile sind von sehr hoher Qualität! Die Markierungsmöglichkeiten sind interessant und die Zugaben des ProfiPacks runden das ganze ab. Einziger Wermutstropfen sind die Cockpitverglasungen, weshalb ich auch einen Stern abziehe, sind sie doch ein zentraler Blickfang und sollten makellos sein. Dies wird aber ohne Nacharbeit schwer möglich sein. Positiv (wenn auch nicht für die Geldbörse) sind auch die zahlreichen Zurüstsätze, die für diese Maschine nach und nach auf den Markt kommen werden. Bleibt also dran, wir werden sie alle auf Kitchecker vorstellen!


Zuguterletzt noch eine fiktive Markierung, die dem Bausatz nicht beiliegt, es aber verdient hat, hier als eventuellen Ideenansatz gezeigt zu werden.



Vielen Dank an die Firma für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters!

©kitchecker.de

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