Kit-Name: Jugs over Germany
Hersteller: Eduard Model Accessories
Material: Spritzguss, Resin, Metall
Preis: ca. € 48,–
Maßstab: 1:48
Kit-Nummer: 1179
Produktlink: Republic P-47D Thunderbolt “Jugs over Germany”
Erhältlich ab: August 2013
Einleitung:
Die P-47 war die Weiterentwicklung eines von Alexander Procofieff De Seversky entwickelten Konzeptes, das Republic – damals noch unter dem Namen Seversky Aircraft Corporation – mit verschiedenen Entwürfen schon vor dem Zweiten Weltkrieg verfolgt hatte. Ursprünglich hatte Republic unter dem Namen P-47 zwei Prototypen eines leichten Abfangjägers als Weiterentwicklung der Republic P-43 gebaut. Erst nach der Ablehnung des Typs durch das United States Army Air Corps wurde das sehr viel größere und schwerere Jagdflugzeug XP-47B unter Einbeziehung der Erfahrungen auf dem europäischen Kriegsschauplatzes konstruiert.
Der Jungfernflug fand am 6. Mai 1941 statt. Von den Vorgängerflugzeugen wie der Republic P-43 unterschied sich die P-47 durch ihre Größe, Leistung und Masse, die aus der Verwendung des großen Pratt & Whitney R-2800-Doppelsternmotors mit Turbolader resultierten. Die P-47 war das schwerste im Zweiten Weltkrieg eingesetzte einmotorige Jagdflugzeug.
Im Laufe des Krieges wurden etwa 15.600 Thunderbolts produziert; die P-47 war damit das meistgebaute US-Jagdflugzeug des Zweiten Weltkriegs. Sie wurde auf nahezu jedem Kriegsschauplatz eingesetzt. (Quelle: Wikipedia)
Box und Inhalt:
Eduard baut die Zusammenarbeit mit Academy weiter aus und legt mit dieser auf 1.500 Stück begrenzten Limited Edition mit der Bezeichnung „Jugs over Germany“ wieder ein echtes Schmankerl auf. Zum Basisbausatz der P-47D von Academy legt der tschechische Hersteller unter anderem ein komplett neues Cockpit inklusive Sitz und Seitenwänden, Räder, und einen neuen Propeller aus Resin bei. Außerdem noch zwei Ätzteilplatinen, eine vorgestanzte Maskierfolie und zwei Decalbögen mit fünf sehr attraktiven „Nose-Art“-Markierungsmöglichkeiten.
Die Box ist mit 69 Plastikteilen und den oben erwähnten Beigaben gut gefüllt. Hier ein Kurzüberblick über den Inhalt:
– 5 Spritzgussrahmen in hellgrauem Plastik
– 1 Rahmen mit den Klarsichtteilen
– 2 Ätzteilplatinen, davon ist jene für das Cockpit bereits farbig lackiert
– jede Menge Resinteile
– 1 Maskierfolie
– 2 Decalbögen
– 16-seitige Bau- und Bemalungsanleitung in Farbe im Format A4
Der Bausatz:
Der Grundbausatz von Academy macht auf den ersten Blick einen recht guten Eindruck. Die Blechstöße sind versenkt und sauber ausgeführt. Auch ganz leicht erhabene Wartungsdeckel finden sich auf der Oberfläche. Nietenreihen wurden aber nur im Bereich Tragflächen-Rumpf-Übergang angebracht. Die Spritzgussteile sind sauber und scharf ausgeführt. Fischhaut, Sinkstellen und Gussgrate sind nicht zu erkennen. Auch die Klarsichtteile sehen sehr ordentlich aus.
Die Auswurfstellen sind überlegt platziert und sollten keine größeren Probleme entstehen lassen. Passzapfen, die man bei Eduard-Bausätzen meist vergeblich sucht, sind hier ausreichend vorhanden und sollten für einen korrekten Sitz und einfachen Zusammenbau vor allem der Tragflächen und des Rumpfes sorgen. Leider sind alle Ruder angegossen. Dem Bausatz liegen auch jede Menge Abwurflasten – Bomben, Raketen und Zusatztanks – bei.
Nun aber zu den Beigaben von Eduard, die diesen Kit zu etwas Besonderem machen. Beginnen wir beim Cockpit. Dieser Bereich wird zur Gänze völlig neu aufgebaut. Die Resinteile sind perfekt abgegossen, Lufteinschlüsse gibt es nicht, die Details sind hervorragend herausgearbeitet. Nur das Abtrennen von den teilweise sehr mächtigen Angussblöcken könnte zum Problem werden. Hier ist Vorsicht geboten! Aber nicht nur mit Resinteilen wird das Cockpit aufgemotzt. Die bereits farbig lackierten und sehr feinen Ätzteile geben diesem Bereich den letzten Schliff.
Übrigens ist praktisch bei jedem auch noch so kleinen Teil angegeben, wie es zu lackieren ist. Das ist bei anderen Herstellern oft nicht der Fall und man muss Referenzmaterial studieren.
Weiter geht es mit den Rädern für das Hauptfahrwerk. Die Resinreifen sind ein Traum. Mit dem makellosen Profil werden sie sich am fertigen Modell sehr gut machen. Bei diesen Teilen scheint das Abtrennen von den Angussblöcken relativ einfach zu sein. Einziger Nachteil: Die Reifen spiegeln das Gewicht des schweren Flugzeugs nicht wider – das heißt sie sind nicht abgeplattet.
Und dann ist da noch der neue Propeller inklusive Spinner. Es sind zwei Typen Propellerblätter vorhanden. Eine Schablone garantiert den korrekten Sitz der Blätter am Spinner. Der markante Doppelsternmotor kann mit fotogeätzten Zündkabeln aufgemotzt werden. Wie auch die beiliegenden Bomben, deren Leitflächen durch PE-Teile richtig realistisch aussehen werden.
Die beiliegende Maskierfolie erleichtert die Lackierung von Kabinendach und Rädern erheblich. Einfach abziehen, an der richtigen Stelle aufkleben und schon kann mit der Airbrush lackiert werden.
Markierungsmöglichkeiten:
Eduard bietet fünf sehr interessante Optionen an. Der große von Cartograf stammende Decalbogen ist ein Highlight für sich. Sauberer und schärfer können Nassschiebebilder nicht mehr gedruckt werden, davon sind wir überzeugt. Außerdem ist die Anwendung der Decals von Cartograf denkbar angenehm, wie wir selbst bei unseren eigenen Modellen feststellen konnten. Sie sind sehr reißfest und lassen sich auf der Modelloberfläche längere Zeit gut verschieben. Mit etwas Weichmacher legen sie sich sauber in jede Vertiefung. Der kleine Bogen mit den Stencils – also den allgemeinen Wartungshinweisen – wurde Eduard selbst gedruckt. Auch der ist von guter Qualität.
Die Farbangaben in der Bemalungsanleitung beziehen sich wie immer bei Eduard auf Gunze Aqueous- bzw. Mr. Color-Farben. Die Markierungsmöglichkeiten sind in einer farbigen DIN-A4 großen Vier-Seiten-Risszeichnung abgebildet. Da bleiben keine Fragen offen. Auf einer eigenen Seite wird die Anbringung der umfangreichen Stencils abgebildet.
P-47D-28-RA, Lt. Talmadge Ambrose, 410th FS, 373rd FG, Venlo, Niederlande, März 1945
P-47D-25-RE, Capt. Fred J. Christensen, 62nd FS, 56th FG, Boxted airbase, Sommer 1944
P-47D-26-RA, Maj. Donavon Smith, CO der 61st FS, 56th FG, Boxted airbase, Anfang 1945
P-47D-28-RA, Capt. Robert Blackburn, 509th FS, 405th FG, Saint-Dizier airfield, Frankreich, 1944
P-47D-28-RA, Lt. Harold Cox, 512nd FS, 406th FG, Asch airfield, Belgien, Februar – April 1945
Detailbilder:
Fazit:
Eduards „Jugs over Germany“-Bausatz ist ein absolutes „must have“ für Fans amerikanischer Maschinen mit dekorativen “Nose-Arts”. Der fortgeschrittene Modellbauer wird mit den Resin- und Ätzteilbeigaben ein tolles Endergebnis erzielen können. Durch die umfangreichen Zugaben ist das Preis-/Leistungsverhältnis sicher in Ordnung. Daher schnell zugreifen – die Stückzahl ist begrenzt.
Vielen Dank an die Firma für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters!
©kitchecker.de
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