Kitname: První doma (La-5FN und La-7) – Limited Edition
Hersteller: Eduard Model Accessories
Material: Spritzguss, Fotoätzteile, Resin, Abdeckmasken, Decals
Preis: ca. € 42,–
Maßstab: 1:48
Kitnummer: 1189
Produktlink: První doma
Erhältlich ab: September 2014
Einleitung:
In diesem Bericht befassen wir uns mit einem Bausatz, der vielleicht nicht ganz dem Massengeschmack entspricht. Genauer gesagt ist er eigentlich exakt auf den tschechischen und slowakischen Markt zugeschnitten. Eduard ehrt mit dieser Limited Edition die tschechoslowakischen Piloten die im 2. Weltkrieg auf Seiten der Sowjetunion gegen Deutschland gekämpft haben. První doma bedeutet in etwa „die Ersten in der Heimat“.
Außergewöhnlich an diesem Kit sind zwei Punkte: Es stehen 27 !!! verschiedene Markierungsoptionen zur Verfügung und es liegt ein Buch mit dem Titel „Ceskoslovenske Lavocky“ im A4-Format mit 104 Seiten bei. Sehen wir uns dieses Publikation gleich mal etwas genauer an: Es ist zwar leider nur in tschechischer Sprache geschrieben, beinhaltet aber sehr viele interessante schwarz-weiß Fotos. Diese Bilder dienen teilweise als Referenz für einige Markierungsmöglichkeiten, die auch als farbige Profilzeichnungen im Buch abgedruckt sind.
Der Bausatz ist als Dual Combo ausgelegt, das heißt, es können ZWEI komplette Modelle gebaut werden. Normalerweise liegen in einem Dual Combo zwei Modelle vom gleichen Typ. Nicht so bei dieser Limited Edition. Es kann eine Lawotschkin La-5FN und eine La-7 gebaut werden.
Box und Inhalt:
Eduard kooperiert bei diesem Produkt mit den Firmen Zvezda und Gavia. Die Spritzgussrahmen für die La-5FN stammen von Zvezda, Gavia steuert den Grundbausatz für die La-7 bei. Eduard wertet die beiden Kits mit Fotoätzteilen, Resinrädern, Abdeckmasken, einem umfangreichen Decalbogen und dem oben beschriebenen Buch gehörig auf.
Der etwas überdimensionierte Stülpkarton wurde mit einer sehr schönen Box-Art versehen und beinhaltet Folgendes:
- 4 Spritzgussrahmen in hellgrauem Plastik und 1 Rahmen mit den Klarsichtteilen für die La-5FN
- 2 Spritzgussrahmen in hellbraunem Plastik und 1 Rahmen mit den Klarsichtteilen für die La-7
- 2 Ätzteilplatinen, beide großteils schon farbig lackiert
- 4 Resinräder für die Hauptfahrwerke
- 2 vorgestanzte, flexible Abdeckmasken
- 1 riesiger Decalbogen
- 1 12-seitige farbige Bauanleitung
- 1 28-seitige farbige Bemalungsanleitung
- 1 Buch „Ceskoslovenske Lavocky“
Der Bausatz La-5FN:
Die Spritzgussteile stammen, wie bereits erwähnt, von Zvezda und sind durchaus ansprechend. Feine Gravuren und Nietenreihen zieren die Oberflächen. Einige markante Sinkstellen – besonders an der linken Rumpfseite und den Tragflächenwurzeln – sind zu bemängeln und müssen mit Spachtelmasse behoben werden. Auch die Kleinteile weisen eine ordentliche Detaillierung auf.
Die Vorflügel und die Quer-, Höhen- und das Seitenruder liegen separat bei und können daher leicht in ausgelenkter Stellung angebracht werden. Auch der Doppelsternmotor macht einen sehr guten Eindruck. Was mich nicht so überzeugt ist, dass die Oberseite der Tragflächen aus zwei Teilen und der Rumpf im Bereich der Motorverkleidung aus mehreren Teilen bestehen. Wenn da nicht alles passt ist mit umfangreichen Spachtel- und Schleifarbeiten zu rechnen.
Sehen wir uns nun die Beigaben von Eduard an: Da sind erstens die beiden Hauptfahrwerksräder aus Resin. Wunderschön detailliert und absolut blasenfrei abgegossen haben sie einen entscheidenden Vorteil gegenüber den Bausatzrädern. Sie sind aus einem Stück und müssen nicht zusammen geklebt werden, was bei den Originalteilen sicher zu einer Naht führen wird, die zwar verschliffen werden kann, wodurch aber das Profil der Reifen beschädigt wird. Es besteht übrigens kein Unterschied zwischen den Resinrädern für die La-5FN und denen für die La-7.
Zweitens kann mit der beiliegenden bereits fix und fertig lackierten Fotoätzteilplatine das Cockpit (Instrumentenbrett, Sitzgurte u.s.w.) ordentlich aufgemotzt werden.
Drittens sorgt die vorgestanzte, flexible Maskierfolie dafür, dass das Abkleben der Klarsichtteile und der Räder sehr schnell, einfach und exakt erledigt werden kann. Der farbige Bauplan ist typisch für Eduard sehr genau gezeichnet und sollte keine Fragen offen lassen. Auch bei Kleinteilen ist angegeben, wie sie zu bemalen sind.
Der Bausatz La-7:
Die Qualität der Spritzgussteile von Gavia für die La-7 fällt gegenüber der La-5FN von Zvezda etwas ab. Alle Ruder sind angegossen und es sind weder Motor noch Nietenreihen vorhanden. Die Teile und die Gravuren sind aber sehr sauber ausgeführt. Es sind praktisch keine Grate zu erkennen. Der Bau der Maschine geht recht leicht und schnell von der Hand, wie ich selbst schon feststellen konnte. Die Passgenauigkeit ist – bis auf das Kabinendach – in Ordnung.
Auch bei der La-7 sorgen PE-Teile und Resinräder für ein ordentliches Upgrading. Das Cockpit wird sehr gut detailliert und die neuen Räder werden dem Modell gut stehen.
Markierungsmöglichkeiten:
Alle 27 Markierungsmöglichkeiten sind in der Bemalungsanleitung jeweils mit einer farbigen Vier-Seiten-Risszeichnung genau dargestellt. Da dürften keine Fragen offen bleiben. Die Farbangaben beziehen sich auf die Palette von Gunze. Der Decalbogen im Format A4 ist wie von Cartograf gewohnt in bestechend guter Qualität gedruckt. Absolut scharf, kein Versatz und der Überstand des Trägerfilms ist so minimal wie möglich.
22 Optionen stehen für die La-5FN zur Verfügung. 5 Markierungsmöglichkeiten gibt es für die La-7. Viele der angebotenen Markierungsoptionen unterscheiden sich meist nur in der Kennnummer des Flugzeugs. Daher verzichten wir darauf, alle Möglichkeiten abzubilden und beschränken uns auf ein paar Beispiele:
La-5FN, npor. Josef Stehlík, 1. čs. stíhací pluk, 15. září 1944, Tri Duby
La-5FN, škpt. František Fajtl, velitel 1. čs. stíhacího pluku, 17. září 1944, letiště Zolná
La-5FN, Cvičná letka 4, letiště Piešťany, 1947 – 1948
La-5FN, LP 2, letiště Piešťany, 26. února 1946
La-7, Letecký pluk 1, letiště Zvolen, 1946
La-7, šrtm. Ján Kaliský, 2. letka Leteckého pluku 1, letiště Tri Duby, 8. září 1947
Detailbilder:
Fazit:
Bei dieser Limited Edition steht der historische Hintergrund der tschechoslowakischen Luftwaffe während und kurz nach dem 2. Weltkrieg stark im Fokus. Zwei nicht ganz perfekte Grundbausätze und Eduards Upgrade-Beigaben ergeben zusammen einen soliden Kit, nach dessen Fertigstellung man zwei schöne Modelle der La-5FN und der La-7 sein Eigen nennen kann. Durchaus auch für Anfänger geeignet, weil die Verarbeitung der Ätzteile nicht sonderlich kompliziert ist.
Vielen Dank an die Firma für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters!
©kitchecker.de
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