Kitchecker Modell Journal

Eduard’s Spitfire Mk.IX, Royal Class, Quattro Combo

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Herstellerbezeichnung: Spitfire Mk.IX, Royal Class, Quattro Combo

Hersteller: Eduard Model Accessories

Material: Spritzguss, Resin, Fotoätzteile, Abdeckmasken, Decals, Bierglas, Bierdeckel, Bierspiel

Preis: ca. € 55,–

Maßstab: 1:72

Artikelnummer: R0013

Produktlink: Supermarine Spitfire Mk.IX

Erhältlich ab: September 2016


Einleitung:

Die Supermarine Spitfire ist das wohl berühmteste britische Jagdflugzeug des 2. Weltkriegs. Obwohl bei der Luftschlacht um England mehr Hawker Hurricane eingesetzt wurden, blieb die Spitfire als das Jagdflugzeug in Erinnerung, das die Wende in dieser Auseinandersetzung herbeiführte. Der Konstrukteur der Spit, Reginald Mitchell, schuf mit ihr einen kleinen, graziösen Jagdeinsitzer mit einem Tragwerk in unverwechselbarer Ellipsenform. Der Prototyp absolvierte seinen Erstflug am 5. März 1936.

Zwischen 1936 und 1947 wurden insgesamt 22.890 Spitfire und Seafire in verschiedenen Versionen gebaut. Davon wurden 20.017 Maschinen vom legendären Rolls-Royce Merlin angetrieben. Die wichtigsten Varianten der Spit waren die Mk.V und die Mk.IX, zusammen mit den davon abgeleiteten Mk.VI, VII und VIII.

Technische Daten der Mk.IX (Quelle: Wikipedia):

Länge: 9,46 m

Spannweite: 11,22 m

Antrieb: Ein Rolls-Royce Merlin 63 mit 1.650 PS

Höchstgeschwindigkeit: 656 km/h in 7.620 m Höhe

Reichweite: ~1.500 km (mit 90-Gallonen-Zusatztank, Sparflug)

Max. Startgewicht: 4.309 kg

Bewaffnung: Vier MGs Browning M1919 (Kaliber .303 British), zwei 20-mm-Kanonen Hispano Mk. II


Box und Inhalt:

Eduard hat für uns Modellbauer und -sammler wieder ein ganz besonderes Schmankerl parat. Die heuer erstmals in 1:72 aus neuen Formen auf den Markt gebrachte Spitfire Mk.IX wird als Royal Class Edition aufgelegt. Für so manchen Modellbauer ist das ja der „einzig wahre“ Maßstab. Ich teile diese Ansicht zwar nicht, aber das spielt hier auch keine Rolle.

Dieser „Quattro Combo“-Kit zeichnet sich dadurch aus, dass VIER vollständige Modelle gebaut werden können und man aus insgesamt 14 (in Worten vierzehn!!!) Markierungsmöglichkeiten auswählen kann. Wichtig zu erwähnen ist auch, dass mit diesem Royal Class die Spitfire-Versionen Mk.IXc (früh und spät) und die Mk.IXe gebaut werden können.

Außerdem liegen zwei originelle Gimmicks bei: Ein Bierglas und ein Bierdeckel im Spitfire-Design. Auch das Eduard-Beer-Game ist in der Box zu finden. Hier der sehr umfangreiche Inhalt der in edlem Rot und Gold gehaltenen Schachtel:

  • 20 Spritzgussrahmen in dunkelgrauem Plastik
  • 4 Spritzgussrahmen mit den Klarsichtteilen
  • 4 Fotoätzteilplatinen
  • 16 Resinteile
  • 1 Abdeckmaske für 4 Modelle
  • 1 Bierglas
  • 1 Bierdeckel
  • 1 Eduard-Beer-Game
  • 5 Decalbögen
  • 24-seitige farbige Bau- und Bemalungsanleitung im Format A4

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Der Bausatz:

Wie oben schon erwähnt, bin ich persönlich nicht gerade ein Fan des „kleinen“ Maßstabs 1:72. Ich bewundere aber immer wieder die tollen Modelle, die von echten Könnern aus diesen teilweise winzigen Teilen gezaubert werden.

Und wenn ich mir die Spritzgussteile der Spitfire von Eduard so ansehe, kann ich mir schon vorstellen, auch mal in 1:72 zu bauen. Unglaublich, welch perfekte Oberflächengestaltung der tschechische Hersteller umgesetzt hat. Ganz feine Gravuren und perfekt ausgeführte Nietenreihen zieren die Hauptkomponenten Rumpf, Tragflächen und Leitwerk.

Sinkstellen, Fischhaut, Grussgrate oder Formversatz sind praktisch nicht zu erkennen. Auch die Formtrennlinien, besonders auf kleinen runden Teilen wie dem Fahrwerk oft ziemlich ärgerlich, sind nur ganz schwach ausgeprägt.

Der Bau beginnt mit dem Zusammenbau des Cockpits, das mit den bereits farbig bedruckten PE-Teilen (z.B. Sitzgurte und Instrumentenbrett) super detailliert werden kann. Bei praktisch jedem auch noch so kleinen Teil ist angegeben, wie es zu bemalen ist, was besonders mit der Materie nicht so vertrauten Modellbauern behilflich sein wird. Beim Instrumentenbrett hat man drei Optionen: Entweder man verwendet die Plastikteile und bemalt sie selbst, man verwendet ein Decal oder man verbaut die fertigen Ätzteile – meiner Meinung nach sicher die bessere Wahl. Auch die Sitzgurte liegen in Form farbig lackierter PE-Teile bei.

Der Motor ist nicht enthalten. Quer- und Seitenruder sind nicht angegossen (Höhenruder schon) und können daher in ausgelenkter Stellung angebracht werden. PE-Teile unterstützen auch die Detaillierung der Ölkühler unter den Tragflächen. Sowohl die Hauptfahrwerks- als auch die Spornräder liegen als Resin-Teile bei. Sie sind bereits abgeflacht und super detailliert. Auch zwei Bierfässer aus Resin sind enthalten, um zwei legendäre Maschinen nachbauen zu können, die Bier von England in die Normandie geflogen haben.

An Außenlasten können anstatt den Fässern zwei Bomben und ein Zusatztank angebracht werden. Es besteht die Möglichkeit, die Cockpithaube und die Einstiegsklappe geschlossen oder geöffnet anzubauen. Sehr anwenderfreundlich finde ich auch, dass die Kanonen erst nach Abschluss aller Lackierungs- und eventueller Alterungsarbeiten angebaut werden können. Das schließt die Gefahr aus, sie mit einer unachtsamen Bewegung abzubrechen.

Die beiliegenden Abdeckmasken erleichtern die Lackierung der Kanzel und der Räder erheblich. Einfach abziehen, an der richtigen Stelle aufkleben und schon kann mit der Airbrush lackiert werden. Einfacher geht’s nicht.


Markierungsmöglichkeiten:

Eduard bietet mit dem von Cartograf in ausgezeichneter Qualität gedruckten Decalbogen unglaubliche vierzehn sehr interessante Markierungsoptionen an. Zu jeder Maschine gibt es in englischer Sprache auch noch eine kurze Erklärung zu den Tarnschemen, den Piloten und den taktischen Zeichen. Alle Farbangaben beziehen sich auf Gunze Aqueous- bzw. Mr. Color-Farben. Alle 14 Markierungsmöglichkeiten sind als farbige 4-Seiten-Risszeichnung genau dargestellt. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass sich die Decals von Cartograf hervorragend verarbeiten lassen.

Eduard selbst hat die Decalbögen mit den Stencils gedruckt, deren Anbringung auf einer eigenen Seite beschrieben wird.


F Mk.IXc, MH358, flown by S/L James E. Storrar, CO of No. 65 Squadron, Kingsnorth AB, September, 1943

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F Mk. IXc, EN398, flown by F/O Ian Keltie, No. 402 Squadron, Kenley AB, March, 1943

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F Mk.IXc, EN526, flown by W/Cdr A. Gabszewicz, CO of Northolt Wing, Northolt AB, summer, 1943

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LF Mk.IXc, MH779, No. 453 Squadron, Ford airfield, June, 1944

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LF Mk.IXc, flown by Maj. Garth Jared, CO of 309th FS / 31st FG, USAAF, Pomigliano / Castel Volturno AB, Italy, late 1943/early 1944

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LF Mk.IXc, MH763, flown by Prince Emanuel Galitzine, No. 72 Squadron RAF, Ramatuelle Airfield, France, autumn, 1944

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LF Mk.IXc, MJ628, flown by W/Cdr Daniel le Roy du Vivier, CO of No. 324 Fighter Wing, Italy, May, 1944

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LF Mk.IXe, NH432, flown by F/O Max A. Collet, No. 485 Squadron, Maldegem airfield, Belgium, fall 1944

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Mk.IXe, PV181, flown by W/Cdr Rolf Arne Berg, CO of No. 132 Wing, Twente AB, the Netherlands, winter 1944 – 1945

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HF Mk.IXe, PT766, flown by Jean-Marie Accart, CO of No. 345 Squadron, Deanland AB, September, 1944

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LF Mk.IXe, flown by Maj. Vasiliy A. Matsyevich, CO of 26th GIAP, Leningrad Area, May, 1945

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LF Mk.IXe, SL632, 101st Tayeset, Israeli Air Force, late 1949

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LF Mk.IXe, MH978, No. 132 Squadron, 1944

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Mk.IXe, MK329, flown by W/Cdr J. E. Johnson, CO of No. 144 Wing, June, 1944

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Detailbilder:

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Fazit:

Freilich ist diese Royal Class Edition nicht gerade billig, aber wenn man bedenkt, dass man damit vier Modelle der legendären Spitfire Mk.IX bauen kann, relativiert sich der Preis. Eine perfekte Oberflächengestaltung, ein gut detailliertes Cockpit und vierzehn Markierungsmöglichkeiten machen aus diesem Kit einen top Bausatz. Und mit den Extras wird er wahrscheinlich auch zum Sammlerobjekt werden.


Stern_6


Vielen Dank an die Firma für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters!

©kitchecker.de

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