Kitchecker Modell Journal

Hong Kong Models B-17G Flying Fortress

Kitname: B-17G Flying Fortress

Hersteller: Hong Kong Models Co Ltd – HK Models

Material: Spritzguss, Metall

Preis: ca. € 285,–

Maßstab: 1:32

Kitnummer: 01E04

Produktlink: B-17G Flying Fortress

Erhältlich ab: August 2013


Einleitung:

Die Boeing B-17 Flying Fortress war einer der wichtigsten Bomber in der Geschichte der Luftfahrt. Maschinen dieses Typs beteiligten sich an den entscheidenden Luftkämpfen des Zweiten Weltkriegs. Die Indienststellung dieser überaus leistungsfähigen Flugzeuge verwandelte die USAAF in eine Luftmacht mit gewaltiger Zerstörungskraft.

Bereits Mitte der 30er Jahre schlug Boeing den Bau eines großen Bombers vor. Die Entscheidung, die Entwicklung der B-17 fortzuführen, erwies sich als ein mutiger Schritt nach vorn. Denn mit diesem Flugzeug verfügten die USA zur Zeit des Überfalls auf Pearl Harbor über eine ausbaufähige Bomberflotte.

Die Boeing 299, der Prototyp der Fortress, flog am 28. Juli 1935 zum ersten Mal. Die ersten B-17 waren zwar schwach bewaffnet und standen auch nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung, aber im weiteren Verlauf des Krieges übernahmen die Flying Fortress die Vorherrschaft am Himmel.

Insgesamt wurden 12.731 B-17 gebaut, wobei die von Boeing, Douglas und Lockheed produzierte Version B-17G eine Auflage von 8.680 erreichte. Dieser Typ wurde von vier 1.217 PS starken Sternmotoren Wright R-1820-97 Cyclone angetrieben. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 462 km/h, die Dienstgipfelhöhe bei 10.850 m und das Höchstgewicht bei 29.710 kg.

Bewaffnet war die G-Version mit 13 12,7-mm-MGs Browning in vier Zwillingstürmen und einzeln in Gefechtsständen. Sie konnte bis zu 5.800 kg Bomben mitführen. Die Standardbeladung lag jedoch bei etwa 2.500 kg Bomben.


Box und Inhalt:

HK Models (Hong Kong Models) bringt mit dieser B-17G in 1:32!!! nach der B-25J Mitchell „Glass Nose“ und „Strafer“ seinen dritten Bausatz heraus. Beim Öffnen der Schachtel bleibt einem fast die Spucke weg. Die Teile sind gewaltig groß – vor allem die beiden Rumpfhälften und die Tragflächen. Die Flügelspannweite des fertigen Modells wir fast einen Meter (genau 98,9 cm) und die Länge 70,7 cm betragen.

Bei dem uns vorliegenden Bausatz handelt es sich um ein Testmuster. Das heißt, dass die Serienversion eventuell noch leicht abgeändert werden könnte. Er wurde auch nicht in der späteren Verkaufsbox angeliefert, die geplante kleine Ätzteilplatine und die Bemalungsanleitung fehlen und die Bauanleitung haben wir nur als pdf.Datei bekommen.

Hier der Inhalt der Verkaufsversion im Kurzüberblick:

–          2 Rumpfhälften

–          4 Tragflächenteile

–      27 Spritzgussrahmen mit 625 Teilen in hellgrauem Plastik

–      1 Rahmen mit den Klarsichtteilen

–      1 kleine Fotoätzteilplatine (liegt uns nicht vor)

–      1 Decalbogen

–      Bau- und Bemalungsanleitung

   


Der Bausatz:

Alle Spritzgussteile sind von herausragender Qualität. Eine wunderschöne Oberflächengestaltung mit feinen, versenkten Blechstößen und feinen Nietenreihen (angeblich sind es 800.000 versenkte Nieten) zeichnen diesen Bausatz aus. Fischhaut, Gussgrate oder Formversatz kann nicht festgestellt werden. Nur ganz wenige Sinkstellen sind uns aufgefallen. Die meisten Auswurfmarkierungen werden nach dem Zusammenbau nicht mehr sichtbar sein. Nur die Innenseite des Rumpfs könnte zum Problem werden. Hier müssen viele dieser Markierungen verspachtelt werden, was nicht ganz einfach sein wird, weil sie innerhalb eines Rasters aus Verstärkungsstreben liegen.

Wenn die Passgenauigkeit der restlichen Teile so gut ist wie die der Rumpfhälften, die sich nahtlos zusammenfügen lassen, dann steht stundenlangem Bastelspaß nichts im Wege. Die uns vorliegende Bauanleitung ist zwar sehr übersichtlich gezeichnet, es ist aber nirgends angegeben, wie die Teile zu bemalen sind. Sollte das in der endgültigen Version nicht anders sein, dann ist intensive Internetsuche und Literaturstudium angesagt.

Landeklappen, Quer-, Höhen- und Seitenruder liegen separat bei und können somit in ausgelenkter Stellung angebaut werden. Der Bombenschacht kann geöffnet oder geschlossen gebaut werden. 10 Bomben liegen bei und können in der Aufhängevorrichtung angebracht werden. Das Cockpit – eigentlich der gesamte Innenraum – die Motoren, die Waffentürme, der Bombenschacht und die Fahrwerkschächte können sehr schön detailliert werden.

Außerdem kann in den geöffneten Bombenschacht eine Wandaufhängung eingebaut werden. Eine sehr gute Idee, wie wir finden. Wird doch das Problem bei diesem riesigen Modell darin liegen, genügend Platz zur Präsentation zu finden.

Die vielen Klarsichtteile sind schlierenfrei und ebenfalls in sehr guter Qualität gespritzt. Die Stellen, die lackiert werden müssen sind etwas angeraut. Hoffentlich stellt der Zubehörmarkt Maskierfolien zur Verfügung, sonst wird die Abdeckung der Klarsichtteile eine Menge Arbeitsaufwand verursachen.


Markierungsmöglichkeiten:

Hier liegt unserer Meinung nach die größte Schwäche dieses Bausatzes. Der sauber gedruckte Decalbogen bietet nur eine einzige Markierungsmöglichkeit und Stencils – also die allgemeinen Beschriftungen – fehlen völlig. Bei einem Kit in diesem Hochpreisniveau hätten wir uns mehr erwartet. Es kann folgendes Modell realisiert werden.


B-17G-70BO „Milk Wagon“, Werk-Nr. 43-37756, 708th Bomb Squadron, 447th Bomb Group

 


Detailbilder:


Bilder des gebauten Prototypen:


Fazit:

Trotz der angeführten Schwächen (schwierig zu behebende Auswurfstempel, nur eine Markierungsmöglichkeit, fehlende Stencils) vergeben wir fünf Sterne, weil die Qualität und Detaillierung 1A sind, aber vor allem weil es einfach ein unglaublich geiler Bausatz ist. Wenn man sich dann noch die zu erwartenden Zurüstsätze des Aftermarkets zulegt ist monatelanger Bastelspaß garantiert.



Vielen Dank an die Firma für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters!

©kitchecker.de

Leave a Reply

You can use these HTML tags

<a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>