Kitchecker Modell Journal

Kinetic’s Swiss Mirage IIIS/RS

Herstellerbezeichnung: Swiss Mirage IIIS/RS

Hersteller: Kinetic

Material: Spritzguss, Decals

Preis: ab € 43,95

Maßstab: 1:48

Artikelnummer: K48058

Erhältlich ab: 2016


Einleitung:

Die Mirage III ist ein Aushängeschild französischer Flugzeugbaukunst und das Grundmodell einer Familie von Kampfflugzeugen, die eines gemeinsam haben: den Deltaflügel, der ihr sehr gute Flug- und Kampfeigenschaften verleiht. Mehr als drei Dutzend Versionen der Mirage III wurden seit ihrem Jungfernflug am 17. Dezember 1956 gebaut und in 20 Ländern eingesetzt.

Die Mirage IIIS wurde in Lizenz in der Schweiz hergestellt und 1964 in den Truppendienst gestellt. 1999 wurden die Kampfvariante IIIS ausgemustert, von der 36 Stück beschafft wurden. 2003 wurden die letzten von 18 Stück der Aufklärerversion IIIRS außer Dienst gestellt.

Die sichtbaren Hauptunterschiede der Mirage IIIS zur Mirage III sind unter anderem eine abgeänderte Cockpiteinrichtung mit grauen statt schwarzen Instrumentenpanels, ein neues Radar mit einem schlankeren Radom, die Verwendung von zwei HM-55S „Falcon“ (AIM-26 „Falcon“), eine abklappbare Nase, ein um 28 cm verlängertes Bugfahrwerk mit entsprechend geändertem Fahrwerkschacht und ein verändertes und stabileres Hauptfahrwerk.

Ab 1988 wurden die Mirage III der Schweizer Luftwaffe einer Kampfwertsteigerung unterzogen. Es wurden starre Entenvorflügel angebracht, sie bekamen neue Schleudersitze Martin-Baker SRM6, Radarwarner an beiden Flügelenden vor den Positionslampen und hinter dem Seitenleitwerk wurden angebracht, ein Täuschkörper-Werfer am Heck unter dem Nachbrenner eingebaut, die RS-Variante bekam eine INS-Plattform und Vinten-Infrarot-Aufklärungsbehälter (LIRAS), hinter dem Cockpit wurde eine Antenne und an der linken Frontseite ein Sensor installiert. Der Aufkärer Mirage IIIRS hatte kein Radar, dafür waren Kameras in der Flugzeugnase eingebaut.


Box und Inhalt:

Der für Kinetic in typischen Blautönen gehaltene Stülpkarton ist gut gefüllt und beinhaltet Folgendes:

  • 9 unterschiedlich große Spritzgussrahmen mit mehr als 180 Teilen in hellgrauem Plastik
  • 1 Rahmen mit den Klarsichtteilen
  • 1 Decalbogen
  • 18-seitige Bau- und Bemalungsanleitung in schwarz/weiß im Format A4

 


Der Bausatz:

Die Oberflächen der Plastikteile sind ganz leicht angeraut. Die Blechstöße und Nietenreihen sind sauber graviert und ordentlich ausgeführt. Leider sind am Rumpf und den Tragflächen einige Sinkstellen zu erkennen, die nachbearbeitet werden sollten. An dickwandigen Teilen, wie z.B. den Rudern und Klappen sind leichte Beulen zu sehen, die einer Behandlung bedürfen. Die Auswurfmarken im Lufteinlaufkanal müssen beseitigt werden, die restlichen dürften nach dem Zusammenbau nicht mehr sichtbar sein. Kleinere Fischhautansätze und Formtrennlinien werden sich leicht entfernen lassen.

Das Cockpit ist recht ansprechend detailliert und der Bauplan gibt an, wie die einzelnen Teile bemalt werden sollten. Zwei unterschiedliche Instrumentenbretter für die Versionen IIIRS und IIIS liegen bei. Sie müssen aber händisch bemalt werden, Decals sind nicht inkludiert. Auch Sitzgurte fehlen und sollten unbedingt nachgerüstet werden.

Die Luftbremsen auf der Ober- und Unterseite der Tragflächen können aus- oder eingefahren angebaut werden. Das Seitenruder ist angegossen, könnte aber relativ einfach abgetrennt und ausgelenkt angebracht werden. Die Stellung aller anderen Ruder und Klappen ist frei wählbar. Die Klarsichtteile sind leider nicht ganz perfekt. Ein Tauchbad in Future müsste aber für Abhilfe sorgen.

Natürlich hat Kinetic daran gedacht, eines der wichtigsten Merkmale der Aufklärerversion IIIRS, die mit vielen Glasteilen für die Kameras bestückte Nase, korrekt umzusetzen. Der Konus für die Variante IIIS und die Canard-Flügel liegen natürlich auch bei. Augenscheinlich fehlen aber die beiden Radarwarner an den Flügelenden vor den Positionslampen – zumindest sind sie im Bauplan nicht angeführt.

Dem Bausatz liegen zwei Spritzgussrahmen mit diversen Waffen bei. Es werden aber nur zwei 500 Liter fassende Zusatztanks benötigt. Alles andere wandert in die Restekiste.


Markierungsmöglichkeiten:

Der von Syhart Decal entworfene und von Cartograf perfekt gedruckte Decalbogen bietet vier Markierungsoptionen der Schweizer Luftwaffe, darunter zwei spektakuläre Sonderlackierungen anlässlich der Außerdienststellung der Mirage IIIRS im Jahre 2003. Leider stehen mir keine Farbprofile zur Verfügung, daher beschreibe ich sie kurz.

Vielen Dank an Herrn Manfred Faber für die freundliche Genehmigung, seine beiden Fotos der Originalmaschinen verwenden zu dürfen. Betrachtet man diese genauer, wird leider schnell klar, dass im Bausatz der zentrale Zusatztank nicht enthalten ist. Sollte man einen passenden in der Restekiste finden, dann fehlen leider immer noch die Decals dafür.


Mirage IIIRS R-2110 „Mirage Swiss Farewell“, 10. Staffel, Buochs AB, 2003

Oberseite: anthrazitgrau, Unterseite: hellgrau


Mirage IIIRS R-2116 „Mirage Swiss Farewell“, 10. Staffel, Buochs AB, 2003

Oberseite: hellgrau, Unterseite: anthrazitgrau – sozusagen das genaue „Gegenteil“ der oben angeführten Maschine


Mirage IIIRS R-2111, 10. Staffel, Buochs AB, 2002

Oberseite: zweifarbiger Tarnanstrich aus dark camouflage grey (Humbrol 156) und US light green (Humbrol 117), Unterseite: US gull grey (Humbrol 129)


Mirage IIIS J-2327, 16. Staffel, Sion AB, 1998

Oberseite: zweifarbiger Tarnanstrich aus US ghost grey (Humbrol 127) und US compass grey (Humbrol 128), Unterseite: US ghost grey (Humbrol 127)


Detailbilder:

              


Fazit:

Ein guter Bausatz inklusive perfektem Decalbogen mit dem eine spektakuläre Mirage IIIRS in Sonderlackierung oder eine weniger auffällige IIIS der Schweizer Luftwaffe im beliebten Maßstab 1:48 realisiert werden kann.


Stern_4


Vielen Dank an die Firma für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters!

©kitchecker.de

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