Kit Name: U.S. Armoured Bulldozer
Hersteller: MiniArt
Material: Plastikteile, Fotoätzteile, Decals
Preis: ca. € 39,-
Maßstab: 1:35
Kitnummer: 35188
Produktlink: U.S. Armoured Bulldozer
Einleitung:
Vor nicht allzu langer Zeit haben wir über zwei verschiedenen Typen der in diesem Jahr erschienenen D7 Bulldozer Reihe von MiniArt berichtet. Ich freue mich darauf, euch mit dieser Review eine weitere Variante dieser gelungenen Serie zeigen zu dürfen. Dieses mal handelt es sich um die gepanzerte Ausführung der bulligen „Weltkriegs-Raupe“. Verwendung hat die gepanzerte Version zum Beispiel bei den Aufräumarbeiten der Strandabschnitte in Frankreich rund um den D-Day gefunden. Generell wurde die gepanzerte Version an frontnahen Einsatzorten zum wegschieben defekter Fahrzeuge, oder zum planieren von Granattrichtern, etc. verwendet. Die gepanzerte Kabine verleiht dem Dozer ein noch wuchtigeres, böseres Aussehen, was meiner Meinung nach einfach unschlagbar ist! Mit Freuden öffne ich diese Schachtel, um euch zu zeigen, was sich darin alles befindet. Und eines sei schon verraten, es ist nicht wenig.
Box und Inhalt:
Folgende Teile befinden sich in der bis zum Deckel prall gefüllten Box:
- 29 Spritzrahmen mit den Teilen für das Fahrzeug
- 1 kleiner Spritzrahmen mit Klarsichtteilen (Scheinwerfer)
- 1 kleine Platine mit Fotoätzteilen
- 1 Decalbogen mit den Markierungen (U.S. Sterne, Nummern)
- 18-seitige Bau- und Bemalungsanleitung in S/W, die Markierungsmöglichkeiten in Farbe
Der Bausatz:
Wie bereits in anderen Reviews von MiniArt erwähnt, ist die Qualität der einzelnen Plastikteile bemerkenswert. Gerade die große Anzahl an Teilen, nämlich satte 759(!!!) sorgen für einen hohen Detailreichtum am fertigen Modell. Eine Einzelgliederkette ist natürlich ebenso Pflicht. Ok, man muss eingestehen, der Aufwand diese zu fertigen ist nicht gerade gering, aber ich bin mir jetzt nicht sicher, ob es Metallketten von anderen Herstellern für diesen Bausatz überhaupt schon gibt. Dann würde einem ohnehin nichts anderes übrigbleiben, als die dem Kit beiliegenden zusammenzubauen. Aber zurück zu den Ketten. Ein Glied besteht jeweils aus vier Teilen, jede Kette besteht aus 36 Gliedern, also 144 Teile je Kette und sie wird am Ende komplett beweglich bleiben, da die Bolzen nur gesteckt werden. Also nach der vielen Arbeit wird man auf jeden Fall für die Mühen belohnt.
Der Bau beginnt mit dem Motor, welcher im Übrigen eigentlich viel zu schade ist, eingebaut zu werden. Ganze zweieinhalb Seiten der Bauanleitung sind dem Herzstück des Bulldozers gewidmet. Dieser strotzt nur so vor Details. Sechskantschrauben sind sehr gut auszumachen, die Motornummer und der Hersteller „Caterpillar“ sind erhaben eingegossen worden, ja sogar die Zündkerzen liegen als Einzelteile bei und müssen verbaut werden. Oft wird der Ausdruck „ein Modell im Modell“ verwendet, diese Aussage trifft hier ohne Zweifel zu!
Die Plastikteile selbst machen übrigens einen sehr sauberen Eindruck, viel Säuberungsarbeit wird also nicht von Nöten sein. Aufgrund der vielen Spritzäste sind zwingendermaßen dementsprechend viele Auswurfmarken zu sehen. Die Meisten davon wurden sicher so gewählt, dass sie nach dem Zusammenbau nicht mehr zu sehen sind. Mitunter könnte es aber sein, dass die eine oder andere Marke zu säubern ist.
Wenn man sich die einzelnen Bilder der Bauanleitung ansieht, möchte man meinen, man baut einen echten Dozer zusammen. Es gibt einige Teile, die auch aus einem einzigen Teil gefertigt werden hätten können. MiniArt hat es sich aber zur Aufgabe gemacht so viel Realismus wie möglich zu integrieren. So besteht die Stahlseil-Aufwicklung aus 5 Teilen. Bei anderen Herstellern würde teilweise sogar das Seil auf dem einen Teil mit angegossen.
Die Bauanleitung ist sehr verständlich ausgeführt worden. Die Schritte sind schön und verständlich im 3D Riss gezeichnet worden. Immer wieder findet man vergrößerte Detailzeichnungen die einem ganz genau zeigen, wie so manche Kleinteile verbaut werden müssen.
Auf 15 Seiten wird in 80 Schritten das Modell verwirklicht, jeder Teil ist beschriftet, aber was fehlt sind die Bemalungshinweise. Lediglich auf der letzten Seite sieht man farbige Profilbilder aus fünf verschiedenen Ansichten. Hier werden auch die Farben angeführt, die für die „Außenhaut“ verwendet werden. Detaillierte Bemalungshinweise für den Motor zum Beispiel werden nicht angeführt. Hier ist entweder Recherche, oder künstlerische Freiheit gefragt. Jeder so wie er es lieber hat. Schade… denn wenn die Bemalungshinweise dabei gewesen wären, wäre das auf jeden Fall ein Kandidat für ein perfektes Modell gewesen und hätte dafür den „HOT ITEM“ Stern verdient.
Markierungsmöglichkeiten:
In diesem Bausatz gibt es nur eine Markierungsmöglichkeit zu wählen. Vielleicht auch aus dem Grund, weil diese gepanzerte Version nicht in ganz so vielen Verbänden benutzt wurde? Der gezeigte war auf jeden Fall für das 273th Engineer Battalion of the 1st U.S. Army, Deutschland, April 1945 im Dienst. Der hat wohl die letzten gefährlichen Überreste des Kriegs aus dem Weg geräumt.
Detailfotos:
Fazit:
Ein wundervoller Bausatz, dem ich jeden 1/35 Modellbauer mit Hang zum Außergewöhnlichen ans Herz legen kann. Die Detailfülle ist echt abartig und das bei einem Minimum an Fotoätzeilen im Kit. MiniArt hat hiermit eine kleine Nische geöffnet und es bleibt zu wünschen, dass in dieser Richtung noch mehr geplant ist. TOP Bausatz!
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