Herstellerbezeichnung: ZIS-3 Gun Emplacement
Hersteller: MiniArt
Material: Spritzguss, Vacu, Decals
Preis: ca. € 36,–
Maßstab: 1:35
Artikelnummer: 36058
Produktlink: ZiS-3 mit Dioramabasis
Erhältlich ab: Januar 2015
Einleitung:
Die 76-mm-Divisionskanone M1942 (ZiS-3) war eine sowjetische Feldkanone mit einem Kaliber von 76,2 mm, die während des Zweiten Weltkriegs verwendet wurde. Sie wurde im Jahr 1940 konstruiert, der verantwortliche Chefkonstrukteur war W. G. Grabin. Insgesamt wurden über 103.000 Exemplare hergestellt. 76-mm-Divisionskanone M1942 war die Bezeichnung der Roten Armee und ZiS-3 war die gleichwertige Bezeichnung des Herstellers, Stalin-Werke Nr. 92. Die auf Seiten der deutschen Wehrmacht eingesetzten Beutegeschütze erhielten die Bezeichnung 7,6-cm-Feldkanone 269(r). Von deutschen Soldaten wurde sie auch Ratsch-Bumm genannt.
Ursprünglich wurde das Geschütz als leichtes Feldgeschütz konstruiert. Grabin entwickelte die Waffe allerdings so, dass sie auch im direkten Richten feuern konnte. Entsprechend der sowjetischen Doktrin erhielt das Geschütz dann auch panzerbrechende Munition. Die ZiS-3 zählte lange Zeit zu den besten Panzerabwehrgeschützen des Zweiten Weltkrieges. Aufgrund ihrer Handhabbarkeit, Verfügbarkeit und Bedienfreundlichkeit wurde die Waffe immer weiter in die Rolle der Panzerabwehrkanone gedrängt, anstatt in ihrer eigentlichen Verwendung als Feldartillerie eingesetzt zu werden. (Quelle: Wikipedia)
Box und Inhalt:
Das Modell der ZiS-3 wurde von MiniArt aus der Ukraine im Jahr 2007 zum ersten Mal herausgebracht. Die aktuelle Rebox enthält auch neue Teile in Form einer Dioramenbasis, hergestellt in Vacu-Technologie. 151 Teile befinden sich im grün-weißen Stülpkarton der „Dioramas Series“. Hier der Inhalt der Box im Kurzüberblick:
- 10 unterschiedlich große Spritzgussrahmen in grauem Plastik
- 4 Vacu-Teile
- 1 Decalbogen
- 4-seitige schwarz-weiße Bauanleitung im Format A4
Der Bausatz:
Beginnen wir mit den drei Rahmen für die Kanone selbst. Die Spritzgussformen sind wohl schon etwas abgenützt, weil an vielen Stellen Fischhaut und Gussgrate zu sehen sind, die allerdings relativ leicht entfernt werden können. Die Detaillierung der Bauteile ist in Ordnung, manche Kleinteile wirken aber etwas klobig. Auch einige Sinkstellen sind vorhanden, die nachbearbeitet werden sollten.
Der Rahmen für die Räder der ZiS-3 dürfte aus neueren Formen stammen, weil hier keine Fischhaut zu erkennen ist und die Bauteile im Gegensatz zu den beiden anderen Spritzgussrahmen nummeriert sind. Der Zusammenbau der Räder ist typisch für MiniArt etwas eigenartig, hat aber auch seine Vorteile. Die „Gummis“ werden aus sieben Teilen schichtweise aufgebaut und die Felge später eingesetzt. Das erleichtert die Lackierung und das Profil müsste gut zu erkennen sein. Auf der Außenseite der Reifen sind sogar der Hersteller (natürlich in kyrillischer Schrift) und die Dimension mit freiem Auge zu sehen.
Die Stützholme, das Kanonenrohr sowie fast alle anderen runden Anbauten bestehen aus zwei Teilen. Da wird einiges an Schleifarbeit notwendig werden, um alle Klebenähte zu säubern. In der Bauanleitung stehen übrigens keinerlei Hinweise zur Bemalung von Einzelteilen, Baugruppen oder der ganzen Kanone.
Sechs kleinere, völlig idente Spritzgussrahmen halten alle Teile zum Bau von sechs Munitionskisten samt drei verschiedenen Granaten bereit. Die Maserung der „Holzkisten“ gefällt mir sehr gut. Entsprechend lackiert und mit einem Washing versehen, werden sie sich auf einem Diorama gut machen. Auch leere Granathülsen befinden sich auf den Rahmen. Und nicht zu vergessen – mit dem Decalbogen können sowohl die Granaten als auch die Kisten beschriftet werden. Ein echter Pluspunkt.
Dann haben wir da noch einen Rahmen mit den insgesamt fünf Figuren. Jede davon besteht aus sechs Teilen – zwei Beinen, dem Oberkörper, zwei Armen und dem Kopf. Zusätzlich sind natürlich noch Helme, Pistolentaschen, Feldflaschen, Maschinenpistolen, Gewehre u.s.w. enthalten. Die Figuren sind ganz gut gemacht, der Faltenwurf der Uniformen schaut recht realistisch aus. Praktisch jedes Teil weist aber recht grobe Formtrennlinien auf und muss umfangreich gesäubert werden.
Zu guter Letzt schauen wir uns noch die Dioramenbasis an, die im Tiefziehverfahren (auch bekannt als Vakuumformung oder Thermoforming) hergestellt wurde. Die Basis selbst ist praktisch fertig und muss kaum nachbearbeitet werden. Die Bretter und Pflöcke, für die Verschalung des inneren Bereichs der Feuerstellung, müssen aus der Vacu-Form ausgeschnitten und mit der Basis verklebt werden.
Betrachtet man die Oberflächenstruktur der „Erde“, dann sieht das vorerst nicht sehr realistisch aus. Das Deckelbild der Box zeigt aber, was man allein mit Farbe, einem Washing, Trockenmalen und ein paar Grasbüscheln alles erreichen kann. Ich persönlich würde trotzdem die Oberfläche noch mit etwas Sand oder Ähnlichem weiter strukturieren.
Die Holzverschalung weist merkwürdige, fast regelmäßige Knubbel auf, die unbedingt entfernt werden müssen. Als Problem könnte sich dabei herausstellen, dass wegen des dünnen Materials Löcher entstehen, die dann verspachtelt werden müssen.
Detailbilder:
Bilder von der MiniArt-Homepage einer gebauten ZiS-3 Feuerstellung.
Fazit:
Ich halte es für eine gute Idee, zu einem Modell ab und zu auch gleich die passenden Figuren und eine ansprechende Dioramenbasis in einen Bausatz zu packen. Die Qualität und die Ausführung der ZiS-3 von MiniArt ist nicht gerade das Nonplusultra, aber mit etwas Mehraufwand lässt sich damit ein schönes Modell in einer actionreichen Szene bauen.
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