Kitchecker Modell Journal

Special Hobby’s T-2 Buckeye “Camouflaged Trainer”

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Herstellerbezeichnung: T-2 Buckeye „Camouflaged Trainer“

Hersteller: Special Hobby

Material: Spritzguss, Resin, Decals

Preis: zwischen € 50,50 und € 56,70

Maßstab: 1:32

Artikelnummer: SH32059

Produktlink: North American T-2 Buckeye

Erhältlich ab: 2014


Einleitung:

Die T-2 Buckeye wurde von der Firma North American ursprünglich als einstrahliger Jettrainer für die US Navy konstruiert. Sie absolvierte ihren Erstflug am 31. Januar 1958 und es wurden 201 Maschinen des als T-2A bezeichneten Typs gebaut. In die T-2B wurden erstmals zwei Triebwerke eingebaut. Dabei handelte es sich um Pratt & Whitney J60-P-1 mit je 13,3 kN Schub. Von dieser Version wurden 97 Stück hergestellt.

Uns interessiert hier vor allem die T-2C, die mit dem uns vorliegenden Bausatz von Special Hobby realisiert werden kann. Dieser Typ wurde mit zwei General Electric J85-GE-4-Triebwerken mit 13,1 kN Schub bestückt und absolvierte seinen Jungfernflug am 17. April 1968. Zu diesem Zeitpunkt war North American bereits mit Rockwell-Standard zu North American Rockwell fusioniert. Diese Firma ging 1973 in Rockwell International auf.

231 Buckeye der Version C gingen an die US Navy, 12 Stück wurden an Venezuela geliefert (als T-2D bezeichnet) und 40 Flugzeuge kaufte Griechenland (T-2E). Der zweisitzige Strahltrainer T-2C erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 840 km/h, hatte einen Reichweite von 1.685 km und ein maximales Abfluggewicht von 5.977 kg.


Box und Inhalt:

2014 brachte Special Hobby die Buckeye im großen Maßstab 1:32 in zwei unterschiedlichen Bausätzen auf den Markt. Der erste Kit (Hersteller Nr. SH32037) enthielt Decals für die rot-weiße Standardlackierung der T-2C als US Navy Trainingsflugzeug. Die zweite Auflage, die wir hier besprechen werden, bietet die Möglichkeit, die Buckeye in Diensten Griechenlands oder Venezuelas, oder als Agressor-Maschine der US Navy zu bauen. Alle realisierbaren Modelle sind in Tarnfarben gehalten – daher auch der Untertitel „Camouflaged Trainer“.

Es sei noch erwähnt, dass es sich bei der Buckeye von Special Hobby um den bislang einzigen auf dem Markt befindlichen Spritzgussbausatz in 1:32 handelt. Der praktische Stülpkarton in grün-weiß-grau – diese Farben kennzeichnen bei dem Hersteller aus Tschechien den Maßstab 1:32 – bietet uns folgenden Inhalt:

  • 7 Spritzgussrahmen aus grauem Kunststoff
  • 2 Rumpfhälften (um Platz zu sparen, wurde der Rahmen geteilt)
  • 1 Rahmen mit den Klarsichtteilen
  • 1 separat beiliegende Cockpithaube
  • 17 Resinteile
  • 2 Decalbögen
  • 20-seitige Bau- und Bemalungsanleitung in Farbe im Format A5 (davon zwei Seiten Werbung)

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Der Bausatz:

Um nicht möglicherweise wirtschaftlichen Selbstmord zu begehen, muss sich ein Hersteller gut überlegen, wie die Spritzformen für ein nicht allzu bekanntes Flugzeug wie der Buckeye kostengünstig angefertigt werden können. Man bedient sich in so einem Fall der „Short-Run“-, auch Kleinserientechnologie genannt. Diese wurde von Special Hobby großteils auch bei der T-2 angewandt, was bei der Betrachtung der Spitzgussteile zu erkennen ist.

Die großen Bauteile, wie z.B. die Rumpfhälften, die Tragflächen, Ruder und Klappen weisen zwar schöne versenkte Nietenreihen und Blechstoßlinien auf, die Oberflächen sind aber etwas rau und leider nicht ganz frei von Kratzern und leichten Unebenheiten. Auch ein paar Sinkstellen sind zu erkennen, die behoben werden sollten. Etwas Gussgrat wird sich leicht entfernen lassen. Hauptsächlich am Seitenleitwerk wurden einige aufgesetzte Bleche des Originals sehr schön als erhabene Teile am Plastik umgesetzt.

Die Spritzrahmen G und H stammen aus hochwertigen Stahlformen und beinhalten vor allem Teile für das Fahrwerk und das Cockpit. Hier sind Qualität und Detaillierung besser, als auf den übrigen Rahmen. Übrigens sind die Teile auf den Rahmen nicht nummeriert, man muss sie mit Hilfe der Seiten 2, 3 und 4 der Bauanleitung suchen. Auch das ist typisch „Short-Run“.

Eher untypisch für diese Technologie ist aber, dass sämtliche Ruder und Klappen gesondert beiliegen und nicht an Tragflächen oder Leitwerk angegossen sind. Das Anbringen in ausgelenkter Stellung wird dadurch zum Kinderspiel.

Das riesige Cockpit der Buckeye beansprucht im Verhältnis zum Rest des Rumpfes viel Platz. Nur gut, dass sich Special Hobby auf diesen Bereich konzentriert hat und ihn sehr detailliert wiedergibt. Vor allem die beiden Schleudersitze Rockwell LS-1 wurden gekonnt aus Resin nachgebildet und werden die beiden Arbeitsplätze der Piloten enorm aufwerten.

Die zwei Instrumentenbretter sind zwar sehr schön strukturiert, was aber zu Folge haben könnte, dass das Anbringen der Decals nicht ganz problemfrei zu bewerkstelligen sein wird. Die Instrumente liegen nämlich nicht als Einzeldecals bei, sondern sollen in einem Stück angebracht werden. Auch mit Hilfe von Weichmacher werden wahrscheinlich unschöne Falten zurückbleiben. Die Alternativen lauten entweder händische Mikrobemalung, die Decals ausschneiden oder Einzeldecals vom Aftermarket kaufen.

Ziemlich kompliziert aufgebaut sind die beiden Lufteinläufe. Jeder einzelne besteht aus sieben Teilen. Hoffentlich passt da alles gut zusammen. Die Detaillierung der Fahrwerke und Räder ist überzeugend, es müssen nur ein paar Formtrennlinien versäubert werden. Die große Kabinenhaube, wie auch alle anderen Klarsichtteile, sind absolut perfekt und völlig schlierenfrei erzeugt worden.

Der exakt gezeichnete Bauplan gliedert sich in 39 Abschnitte, von denen manche ein wenig komplex wirken. Ein genaues Studium kann hier nicht schaden. Auch bei den Kleinteilen ist angegeben, wie sie bemalt werden sollten. Als Referenz wird die Farbpalette von Gunze herangezogen.


Markierungsmöglichkeiten:

Die beiden Decalbögen wurden von Aviprint im Großen und Ganzen sauber gedruckt. Nur die Hoheitsabzeichen Venezuelas sind nicht ganz exakt. Das kann aber mit einem scharfen Skalpell leicht behoben werden, indem man die Decals minimal kürzt und so einen sauberen, bündigen Rand erhält.

Die Anleitung zeigt alle fünf Bemalungs- und Markierungsmöglichkeiten jeweils in einem detaillierten farbigen Vier-Seiten-Riss. Die Anbringung der Stencils für die griechischen Maschinen wird auf einer eigenen Seite erklärt.


T-2E, Nr. 160082, 362 MEA „Nestor“, Griechische Luftwaffe, Kalamata Air Base, 2007

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T-2E, Nr. 160083, 362 MEA „Nestor“, Griechische Luftwaffe, Kalamata Air Base, 2007

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T-2D, Nr. 3600, Luftwaffe Venezuelas

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T-2C, Nr. 158904, VT-43 Challengers, NAS Oceana, US Navy, 1986

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T-2C, Nr. 158904, VT-43 Challengers, NAS Oceana, US Navy, 1986

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Detailbilder:

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Fazit:

An Special Hobby’s Buckeye überzeugt mich vor allem die sehr gute Detaillierung des großen Cockpits mit den beiden Schleudersitzen aus Resin, die Oberflächengestaltung mit den schönen Nietenreihen und Blechstößen (mal abgesehen von den leichten Unebenheiten), die perfekten Klarsichtteile und die fünf verschiedenen Bemalungsmöglichkeiten in Tarnfarben. Außerdem ist es der einzige Spritzgussbausatz der T-2 im Großmaßstab 1:32.


Stern_4


Vielen Dank an die Firma Special Hobby für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters!

©kitchecker.de

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