Kitchecker Modell Journal

Wingman Models IAI F-21A Kfir

Kitname: IAI F-21A Kfir

Hersteller: Wingman Models

Material: Spritzguss, Metall, Resin

Preis: € 55,– bei shopofphantoms.com

Maßstab: 1:48

Kitnummer: WMK48003

Produktlink: IAI Kfir – F-21A Lion

Erhältlich ab: Juli 2014


Einleitung:

IAI (Israel Aircraft Industries – seit 2006 Israel Aerospace Industries) entwickelte aus der französischen Mirage III/5 die wesentlich leistungsfähigere Kfir (deutsch: junger Löwe). Die Mirage III war eine wichtige Stütze im Sechstagekrieg von 1967. Als Frankreich die Auslieferung von 50 Maschinen stoppte, entschied Israel, sich von Importen unabhängig zu machen.

Nach der Nesher, einer Mirage-Raubkopie, arbeiteten israelische Ingenieure an einem Programm, das vorsah, die Mirage mit dem stärkeren amerikanischen Triebwerk J79 von General Electric auszustatten. Das Ergebnis war die Kfir. Anfangs glich sie noch sehr der Mirage 5, aber ab der Version C.2 wurden feste Canards und Nasenkanten am Rumpfbug eingebaut, die die Wendigkeit und die Langsamflugeigenschaften verbesserten.

Von 1985 bis 1989 leasten die USA 25 Kfir. Davon waren 12 Maschinen bei der US Navy und 13 beim US Marine Corps unter der Bezeichnung F-21A Lion im Einsatz. Sie dienten als Feinddarsteller im Luftkampftraining.


Box und Inhalt:

Wingman Models – eine Kooperation zwischen dem AirDOC-Verlag von Andreas Klein und IsraDecal von Ra´Anan Weiss – bietet uns nun die Möglichkeit, eine dieser in amerikanischen Diensten gestandenen Kfir als Modell zu bauen.

Wingman Models spezialisiert sich auf das upgraden bereits bestehender Bausätze anderer Hersteller. So wird im Fall der F-21A der Kinetic-Kit mit umfangreichen Resin- und gedrehten Metallteilen, Fotoätzteil-Platinen, Abdeckmasken und einem neuen Decalbogen gehörig aufgewertet.

Sehen wir uns den Inhalt der Box im Überblick an:

– 4 Spritzgussrahmen in hellgrauem Plastik

– 1 Rahmen mit den Klarsichtteilen

– 25 Resinteile

– 2 Fotoätzteilplatinen

– 1 gedrehtes Pitotrohr

– 1 gedrehter AoA-Sensor

– 1 vorgestanzte Abdeckmaske

– 1 Decalbogen

– 4-seitige farbige Bemalungs- und Markierungsanleitung im Format A4

– 6-seitige Bauanleitung in englischer Sprache im Format A4


Der Bausatz:

Die Spritzgussteile stammen von Kinetic aus Hong Kong. Typisch für diesen Hersteller ist die ganz leicht angeraute Oberfläche. Die Blechstöße und Nietenreihen sind versenkt und ordentlich graviert. Ein paar leichte Sinkstellen, vor allem an den Rumpfhälften, sind zu erkennen – ist aber nichts Dramatisches. Die Auswurfmarkierungen dürften nach dem Zusammenbau nicht mehr sichtbar sein. Die Landeklappen können aus- oder eingefahren angebracht werden. Das Seitenruder ist angegossen. Die Klarsichtteile sind von sehr guter Qualität.

Sehen wir uns nun die Beigaben von Wingman Models zu dieser auf 750 Stück limitierten Auflage an. Da sind vor allem die 25 Resinteile. Das Cockpit wird bis auf das HUD vollständig mit den wesentlich besser detaillierten Resinteilen aufgebaut. Die Cockpitwanne beinhaltet auf der Unterseite auch gleich den Schacht für das Bugfahrwerk. Wanne, Armaturenbrett, Seitenkonsolen und der Schleudersitz werden für ein sehr realistisches Aussehen des Pilotenarbeitsplatzes sorgen.

Als Abschluss zum Cockpit sei noch erwähnt, dass in der Bauanleitung keinerlei Angaben zur farblichen Gestaltung dieses Bereiches gemacht werden. Hier muss auf dementsprechende Literatur bzw. das Internet zurückgegriffen werden. Leider liegen auch keine Decals für die Instrumente bei. Hier ist entweder Mikrobemalung angesagt, oder man schneidet einzeln passende Decals aus der Restekiste aus und bringt sie an.

Als weitere Resinbeigaben finden wir die beiden abgeflachten Hauptfahrwerksräder und das Bugrad. Im Gegensatz zu den Plastikteilen weisen sie ein schönes Profil auf. Besonders beim Bugrad könnte es passieren, dass beim Abtrennen vom Angussblock das Profil beschädigt wird.

Deutlich schöner als das Originalteil ist auch die Flugzeugnase, die zur Gänze aus Resin besteht und noch mit PE-Teilen und einem gedrehten Pitotrohr aus Messing von Master aufgewertet wird. Auch die Schubdüse besteht den Vergleich mit dem Kinetic-Teil locker. Ein ACMI-Data-Pod, ein 825 Liter Zusatztank und zwei Startschienen komplettieren die Resinbeigaben.

Die vorgestanzte, flexible Abdeckmaske sorgt dafür, dass das Abkleben der Klarsichtteile und der Räder sehr schnell und exakt von der Hand geht. Einfach vom Bogen abziehen, an der entsprechenden Stelle anbringen und schon kann mit der Airbrush lackiert werden.


Markierungsmöglichkeiten:

Der Decalbogen ist in bestechender Qualität von Cartograf gedruckt. Wir sind davon überzeugt, dass sich Nassschiebebilder nicht mehr sauberer und schärfer drucken lassen. Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass sich diese Decals hervorragend verarbeiten lassen. Sie sind  reißfest, kleben nicht sofort an der Modelloberfläche fest (d.h. sie lassen sich noch gut verschieben) und mit etwas Weichmacher legen sie sich sauber in jede Vertiefung.

Die F-21A wurden in drei verschiedenen Tarnschemen geflogen. Die US Navy flog nur Maschinen in Ghost Grey, während die US Marines noch zwei weitere Tarnschemen nutzte. Die Bauanleitung zeigt alle drei Möglichkeiten in farbigen 4-Seiten-Risszeichnungen. Da sollten keine Fragen offen bleiben. Prinzipiell müsste sich mit den beiliegenden Decals jede der 25 Lions bauen lassen, weil genügend Ziffern vorhanden sind. Die Bemalungsanleitung gibt keine Farben bestimmter Hersteller an, sondern die entsprechenden RAL-Nummern.

Folgende Bemalungs- und Markierungsoptionen sind in der Anleitung genau dargestellt:


F-21A, #02 (999732), VF 43, US Navy und

F-21A, #06 (999716), VMFA 401, US Marines

 


F-21A, #03 (999764), VMFA 401, US Marines und

F-21A, #07 (999727), VMFA 401, US Marines

 


F-21A, #01 (999731), VMFA 401, US Marines und

F-21A, #08 (999708), VMFA 401, US Marines

 


Detailbilder:


Fazit:

Mit diesem Bausatz lässt sich eine sehr interessantere Version der Kfir in 1:48 realisieren. Jede Menge gut gemachter Resinteile, ein solider Grundbausatz und ein hervorragender Decalbogen zeichnen diesen Kit aus. Es gibt nur einen nennenswerten Kritikpunkt: Die fehlenden Decals für das Instrumentenbrett. Fünf Kitchecker-Sterne gehen sich aber allemal aus.



Vielen Dank an die Firma für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters!

©kitchecker.de

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