Kitchecker Modell Journal

Wingman Models Mirage 5BA/5BR Belgian AF

Mirage 5 (1)

Herstellerbezeichnung: Mirage 5BA/5BR Belgian AF, Limited Edition

Hersteller: Wingman Models

Material: Spritzguss, Fotoätzteile, Metall, Resin, Abdeckmasken, Decals

Preis: € 72,50 bei shopofphantoms.com

Maßstab: 1:48

Artikelnummer: WMK48014

Produktlink: Mirage 5BA/5BR Belgische Luftwaffe

Erhältlich ab: Juni 2015


Einleitung:

Die Dassault Mirage 5 ist eine Exportvariante der Mirage IIIE desselben Herstellers. Im Gegensatz zum Jagdflugzeug Mirage III ist die Mirage 5 primär als Erdkampfflugzeug konzipiert.

Drei Jahre nach der ersten Auslieferung der Mirage III gab Israel bei Dassault eine spezielle Version des damals hochmodernen Jagdflugzeuges in Auftrag. Die guten Wetterverhältnisse in der Region machten die komplexe Elektronik der Mirage III überflüssig. Gefordert wurde ein Flugzeug mit den gleichen Flugeigenschaften der Mirage III, aber ohne deren Komplexität.

Die Mirage 5 ist gegenüber dem Ausgangsmuster 450 kg leichter, günstiger und weitaus wartungsfreundlicher. Durch den Wegfall eines großen Teils der Elektronik konnte hinter dem Cockpit ein zusätzlicher 500-l-Treibstofftank eingebaut werden. Außerdem wurden zusätzliche Waffenstationen montiert. Trotz der Änderungen ist die Mirage 5 praktisch baugleich mit dem Vorgängermuster. (Quelle: Wikipedia)


Box und Inhalt:

Seit einiger Zeit ist ein neuer Player auf dem Modellbaumarkt aktiv: Wingman Models aus dem mittelfränkischen Erlangen in der Nähe von Nürnberg. Diese Firma ist eine Kooperation zwischen dem AirDOC-Verlag von Andreas Klein und IsraDecal von Ra´Anan Weiss.

Wingman Models spezialisiert sich auf das upgraden bereits bestehender Bausätze anderer Hersteller. So dient in diesem Fall der Mirage IIIE Kit von Kinetic als Ausgangsbasis. Er wird mit Resin- und gedrehten Metallteilen, einer PE-Platine, Abdeckmasken und einem umfangreichen Decalbogen gehörig aufgewertet.

Der Stülpkarton, mit einem sehr schönen Foto einer Mirage 5BA der belgischen Luftwaffe als Coverbild, ist prall gefüllt und beinhaltet Folgendes:

  • 9 unterschiedlich große Spritzgussrahmen mit 224 Teilen in hellgrauem Plastik
  • 1 Rahmen mit den Klarsichtteilen
  • 27 Resinteile
  • 1 kleine Fotoätzteilplatine
  • 1 gedrehtes Pitotrohr aus Messing
  • 1 gedrehter AoA-Sensor aus Messing
  • 1 vorgestanzte Abdeckmaske
  • 1 Decalbogen
  • 7-seitige farbige Bemalungs- und Markierungsanleitung im Format A4
  • 8-seitige farbige Bauanleitung in englischer Sprache im Format A4

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Der Bausatz:

Wie schon erwähnt, stammen die Spritzgussteile von Kinetic aus Hong Kong. Die Oberflächen der Plastikteile sind typisch für diesen Hersteller ganz leicht angeraut. Die Blechstöße und Nietenreihen sind sauber graviert und ordentlich ausgeführt. Leider sind einige Sinkstellen zu erkennen, die nachbearbeitet werden sollten. Die Auswurfmarken im Lufteinlaufkanal müssen beseitigt werden, die restlichen  dürften nach dem Zusammenbau nicht mehr sichtbar sein. Kleinere Fischhautansätze und Formtrennlinien werden sich leicht entfernen lassen

Die Luftbremsen auf der Ober- und Unterseite der Tragflächen können aus- oder eingefahren angebaut werden. Das Seitenruder ist angegossen, könnte aber relativ einfach abgetrennt und ausgelenkt angebracht werden. Die Stellung aller anderen Ruder und Klappen ist frei wählbar. Die Klarsichtteile sind leider nicht ganz perfekt. Ein Tauchbad in Future müsste aber für Abhilfe sorgen.

Sehen wir uns nun die Beigaben von Wingman Models zu dieser auf 500 Stück limitierten Auflage an. Da sind vor allem die 27 Resinteile, die viele der Kinetic-Teile ersetzen werden. So wird z.B. das Cockpit – bis auf den Steuerknüppel – komplett neu aufgebaut. Es liegen zwei super detaillierte Schleudersitze inklusive angegossenen Sitzgurten bei. Ein Martin Baker Mk.4 für die frühen Mirage 5BA/BR und ein Mk. 10, der später nachgerüstet worden ist. Die Cockpitwanne und das Instrumentenbrett sind ebenfalls ein Traum an Detaillierung im Vergleich zu den originalen Bausatzteilen. Vier Decals liegen zur einfachen und schnellen Darstellung der Instrumente bei.

Als Abschluss zum Cockpit sei noch erwähnt, dass in der Bauanleitung nur sehr vereinfachte Angaben zur farblichen Gestaltung dieses Bereiches gemacht werden. Dafür sind aber auf der letzten Seite der Bemalungsanleitung 3 Farbfotos der Seitenkonsolen und des Instrumentenbretts abgebildet, die als Referenz für die Bemalung dienen.

Als weitere Resinbeigaben finden wir die beiden Hauptfahrwerksräder und das Bugrad. Im Gegensatz zu den Plastikteilen weisen sie ein schönes Längsprofil auf. Beim Abtrennen vom Angussblock könnte es passieren, dass das Profil beschädigt wird – also aufpassen. Auch die Schubdüse wird zu 100 % aus drei perfekt detaillierten Resinteilen zusammengebaut. Und ein neuer Schacht für das Bugfahrwerk kommt ebenfalls zum Einsatz.

In den späten 1970er Jahren wurden die belgischen Mirage modifiziert. Wingman Models hat daran gedacht und legt dafür ein korrektes Seitenleitwerk aus Resin bei. Um es anbringen zu können, muss allerdings zuvor das Leitwerk vom Plastikrumpf getrennt werden. Hier muss sehr vorsichtig und genau gearbeitet werden.

Weiters finden wir unter den Resinteilen eine neue Nase für die BA-Version, ein Fanghakensegment und zwei 1.700 Liter fassende Zusatztanks, die jeweils aus vier Teilen bestehen. Leider sind bei meinem Besprechungsmuster zwei der Finnen stark verzogen.

Alle anderen Resinteile sind im Großen und Ganzen sehr sauber ausgeführt und es wird nur wenig Nacharbeit anfallen. Außerdem sind sie wesentlich besser detailliert als die originalen Bausatzteile. Mag sein, dass der eine oder andere Hersteller diese Teile noch etwas akkurater erzeugen kann, aber die Zugaben von Wingman Models sind definitiv in Ordnung und werden das Modell enorm bereichern.

Die zwei gedrehten, superfeinen Metallteile stammen von der Firma Master aus Polen. Sie ersetzen das Pitotrohr und den AoA-Sensor. Die vorgestanzte, flexible Abdeckmaske sorgt dafür, dass das Abkleben der Klarsichtteile und der Räder sehr schnell, einfach und exakt erledigt werden kann. Mit der kleinen messingfarbenen Ätzteilplatine können weitere Details an den Schleudersitzen angebracht und die Rückspiegel dargestellt werden.


Markierungsmöglichkeiten:

Und dann haben wir noch ein weiteres Highlight dieses Bausatzes, den großen von Cartograf gedruckten und über jeden Zweifel erhabenen Decalbogen. Ich bin davon überzeugt, dass Nassschiebebilder nicht noch sauberer und schärfer gedruckt werden können. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass sich diese Decals hervorragend verarbeiten lassen. Sie sind  reißfest, kleben nicht sofort an der Modelloberfläche fest (d.h. sie lassen sich noch gut verschieben) und mit etwas Weichmacher legen sie sich sauber in jede Vertiefung.

Die 7-seitige Bemalungsanleitung gibt Farben des Herstellers Gunze und allgemeine FS-Nummern als Referenz an. Als großer Fan von Flugzeugen mit Sonderlackierungen geht mein großes Lob an Wingman Models, weil mit dem beiliegenden Decalbogen gleich mehrere belgische Mirage 5 in spektakulären Jubiläumsbemalungen realisiert werden können.


Seite 1 der Bemalungsanleitung

Mirage 5BA, Nr. 051, 1st Squadron „Chardon“, 3rd Wing, Bierset, Belgien, 1989

Mirage 5 (15)


Seite 2

Mirage 5BA, Nr. 043, 70th Anniversary of 2nd Squadron „Cométe”, Florennes, Belgien, 1987

Mirage 5 (16)


Seite 3

Mirage 5BA, Nr. 008, 8th Squadron, 3rd Wing – in support of the 70th Anniversary of No.8 Squadron at RAF Lossiemouth, Großbritannien, 8. August 1988 

Mirage 5BA, Nr. 063, 15th Anniversary of 8th Squadron “Cocotte”, Bierset, Belgien, 1982 

Mirage 5BA, Nr. 026, 2nd Squadron, 2nd Wing, „TAM”, Ramstein, Deutschland, 1980

Mirage 5 (17)


Seite 4

Mirage 5BA, Nr. 058, 2nd Squadron, 2nd Wing, Florennes, Belgien, 10. Januar 1977 

Mirage 5BA, Nr. 026, 2nd Squadron, 2nd Wing, Florennes, Belgien, 1979 

Mirage 5BA, Nr. 001, 2nd Squadron, 2nd Wing, Leeuwarden, Niederlande, 1985 

Mirage 5BA, Nr. 005, 1st Squadron, 3rd Wing, Leeuwarden, Niederlande, 1985 

Mirage 5BA, Nr. 038, 1st Squadron, 3rd Wing, Bierset, Belgien, 1974

Mirage 5 (18)


Seite 5

Mirage 5BA, Nr. 048, 1st Squadron, 3rd Wing, „TAM“, Gilze-Rijen, Niederlande, 1984 

Mirage 5BA, Nr. 041, 8th Squadron, 3rd Wing, Bierset, Belgien, 1982 

Mirage 5BA, Nr. 010, 8th Squadron, 3rd Wing, Volkel, Niederlande, 1989 

Mirage 5BR, Nr. 318, 42nd Squadron „Mephisto“, 2nd Wing, „TAM“, Ramstein, Deutschland, 1980 

Mirage 5BR, Nr. 323, 42nd Squadron „Mephisto“, 2nd Wing, „TAM“, RAF Wildenrath, Großbritannien, 1978

Mirage 5 (19)


Seite 6

Mirage 5BR, Nr. 322, 42nd Squadron „Mephisto“, 2nd Wing, Florennes, Belgien, 1974 

Mirage 5BR, Nr. 304, 30th Anniversary of 42nd Squadron „Mephisto“, Florennes Belgien, 1984 

Mirage 5BR, Nr. 322, 30th Anniversary of 42nd Squadron “Mephisto”, Solenzara, Frankreich, 1984 

Mirage 5BR, Nr. 327, 42nd Squadron “Mephisto”, 2nd Wing, RAF Coltishall, Großbritannien, 1992 

Mirage 5BR, Nr. 315, 42nd Squadron “Mephisto”, 2nd Wing, Florennes, Belgien, 1992

Mirage 5 (20)


Detailbilder:

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Zwei der Maschinen, die mit diesem Bausatz verwirklicht werden können (Copyright @ via Günter Grondstein und AirDOC Collection)

Mirage 5 (2) Mirage 5 (3)


Fazit:

Ein guter Grundbausatz, schön detaillierte Resinteile und ein traumhafter Decalbogen mit 20 (!!!) Markierungsoptionen ergeben zusammen einen grundsoliden Multimedia-Kit, mit dem der halbwegs erfahrene Bastler ein nicht alltägliches Modell einer belgischen Mirage 5 in der BA oder BR Version verwirklichen kann. 5 Kitchecker-Sterne für Wingmans 14. Superkit.


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Vielen Dank an die Firma für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters!

©kitchecker.de

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