Kitchecker Modell Journal

Eduard’s “Danger Zone” (F-14A Tomcat), Limited Edition

Kit-Bezeichnung: Danger Zone (Grumman F-14A Tomcat) – Limited Edition

Hersteller: Eduard Model Accessories

Material: Spritzguss, Fotoätzteile, Resin, Abdeckmasken, Decals

Preis: ca. € 85,–

Maßstab: 1:48

Kitnummer: 1192

Produktlink: Danger Zone

Erhältlich ab: September 2014


Einleitung:

Der amerikanische Konzern Grumman entwickelte für die US Navy die F-14 Tomcat, einen zweistrahligen, mit Schwenkflügeln ausgestatteten Luftüberlegenheitsjäger, dessen Hauptaufgabe die Verteidigung amerikanischer Trägerkampfgruppen gegen feindliche Luftstreitkräfte war. Ihren Jungfernflug absolvierte die F-14 am 21. Dezember 1970. Am 22. September 2006 wurde die letzte Tomcat von der US Navy außer Dienst gestellt. Nur noch der Iran, der auch der einzige Exportkunde war, betreibt diesen Flugzeugtyp noch.

Die beiden Nachbrenner-Triebwerke TF-30 brachten die Maschine in nur einer Minute auf eine Höhe von 9.144 m und beschleunigten sie auf bis zu 2.484 km/h. Die Dienstgipfelhöhe betrug ca. 15.000 m, die maximale Startmasse einer voll beladenen und bewaffneten Tomcat lag bei knapp über 32.000 kg.

Die F-14 konnte gleichzeitig bis zu sechs Ziele bekämpfen, unabhängig von deren Höhe, Geschwindigkeit und Kurs. Möglich machte das die Luft-Luft-Rakete AIM-54 Phoenix, mit einer Reichweite von 148 km. Für kürzere Distanzen verwendete sie die AIM-7 Sparrow oder die AIM-9 Sidewinder. Für den Dogfight verfügte die Tomcat über eine 20-mm-Gatling-Maschinenkanone M61 Vulcan mit 675 Schuss.


Box und Inhalt:

Eduard hat für seinen neuesten Kracher den Titel „Danger Zone“ gewählt. Dabei fällt einem sofort der Soundtrack zum Film „Top Gun“ ein, in dem die F-14 Tomcat die nichtmenschliche Hauptrolle spielte.

Der tschechische Hersteller verwendet für diese Limited Edition den Originalbausatz von Hobby Boss und pimpt ihn mit super detaillierten Schleudersitzen, Rädern und einem neuen Triebwerksauslass aus der Brassin-Reihe enorm auf. Zusätzlich liegen noch zwei Ätzteilplatinen, eine flexible Abdeckmaske und zwei Decalbögen für fünf farbenfrohe Markierungsoptionen bei. Brassin bedeutet übrigens, dass Resin- und Ätzteile genau aufeinander abgestimmt sind.

Die riesige Schachtel (51 x 30 x 10 cm) ziert ein schönes Bild einer Maschine der VF-84 Jolly Rogers, die mit diesem Kit auch umsetzbar ist. Hier der Inhalt der Box im Kurzüberblick:

  • 23 Spritzgussrahmen unterschiedlicher Größe in grauem Plastik
  • Ober- und Unterrumpf liegen separat bei
  • 1 Rahmen mit den Klarsichtteilen
  • 8 Resinteile für die beiden Schleudersitze
  • 8 Resinteile für das Haupt- und Bugfahrwerk
  • 11 Resinteile für die Triebwerksauslässe
  • 4 Räder aus Gummi
  • 2 Fotoätzteilplatinen
  • 1 Abdeckmaske für die Cockpitverglasung
  • 2 Decalbögen
  • 24-seitige farbige Bau- und Bemalungsanleitung in DIN-A4 

 


Der Bausatz:

An dieser Stelle gleich ein Warnhinweis: Beim Öffnen der Box besteht die Gefahr, dass man sie nicht mehr schließen will und sofort mit dem Bau des Modells beginnen möchte. Im Ernst, es handelt sich bei „Danger Zone“ um einen wirklich endgeilen Bausatz. Aber der Reihe nach.

Sehen wir uns zuerst den Grundbausatz von Hobby Boss an. Daran gibt es eigentlich nichts zu meckern. Die Oberflächen sind supersauber mit maßstabsgerechten, versenkten Blechstoßlinien und schönen Nietenreihen versehen. Der Radarkonus kann samt Radar offen gezeigt werden. Auch die Abdeckung für die M61 Vulkan kann offen angebaut werden und gibt somit die Sicht auf die mächtige Kanone frei. Die Fahrwerksschächte sind schon sehr gut detailliert.

Selbstverständlich können die Tragflächen geschwenkt werden. Vorflügel und Querruder liegen separat bei und können in ausgelenkter Stellung angebracht werden. Aber Achtung: Sollten sie ausgefahren montiert werden, werden sich die Tragflächen nicht mehr nach hinten schwenken lassen. Die Seitenruder sind angegossen, dafür lassen sich die Luftbremsen am Heck, die Betankungssonde und die Einstiegsleiter ausgefahren darstellen.

Neben den beiden Zusatztanks und einem TARPS-Behälter (Tactical Airborne Reconnaissance Pod System) liegen noch jede Menge Abwurfwaffen samt den nötigen Pylonen bei: 2 Sidewinder, 6 Sparrow und 6 Phoenix. Einziger Kritikpunkt ist eine Formtrennnaht auf der Cockpithaube, die beseitigt werden muss, was zu Kratzern auf dem Klarsichtteil führen könnte.

Kommen wir nun zu den Beigaben von Eduard, die diesen Kit erst zu einer richtigen Limited Edition machen: Im Cockpitbereich werden die beiden super detaillierten Schleudersitze aus der Brassin-Linie (das ist echte Spitzentechnologie) mit bereits fix und fertig lackierten Fotoätzteilen noch weiter verfeinert. Auch die Instrumenten- und Seitenpaneele werden damit perfektioniert.

Dem Bausatz liegen zwar auch vier Gummiräder bei, es wird aber jeder Modellbauer zu den wesentlich detaillierteren und bereits abgeflachten Resin-Rädern greifen. Man kann sogar die aufgeprägte Herstellermarke Good Year und die Reifendimension mit freiem Auge erkennen. Bei den Hauptfahrwerksrädern sind Reifen und Felgen getrennt, das erleichtert die Lackierung.

Auch die Triebwerksauslässe des Originalbausatzes wird man gegen Eduards Resinteile tauschen, die mit zusätzlichen PE-Teilen versehen, einen sehr starken Eindruck machen werden. Neben diesem Bereich kann mit der zweiten, in Naturmetall gehaltenen Fotoätzteilplatine noch das Radar und die Cockpithaube nachdetailliert werden.

Die beiliegende Maskierfolie erleichtert das Abkleben der Klarsichtteile und der Bugfahrwerksräder erheblich. Einfach abziehen, an der richtigen Stelle anbringen und schon kann mit der Airbrush lackiert werden.

Die farbige Bauanleitung ist typisch für Eduard sauber, verständlich und sehr detailliert gezeichnet. Auch bei kleinen Teilen ist angegeben, wie sie zu bemalen sind. Ersten Bauberichten aus dem Internet zufolge soll die Passgenauigkeit des gesamten Kits recht gut sein.


Markierungsmöglichkeiten:

Und hier noch ein weiteres Highlight von „Danger Zone“ – die beiden Decalbögen. Sie wurden von Furball Aero-Design entworfen und in perfekter Qualität von Cartograf gedruckt. Satte Farben, keinerlei Versatz und minimalster Überstand des Trägerfilms zeichnen diese Nassschiebebilder aus.

Die Decals lassen den Bau von fünf sehr farbenprächtigen Modellen der F-14A zu. Alle fünf Markierungsmöglichkeiten sind als farbige 4-Seiten-Risszeichnungen genau dargestellt. Die Farbangaben beziehen sich wie immer bei Eduard auf Gunze Aqueous- bzw. Mr. Color-Farben.


 

VF-84 Jolly Rogers, 162702, USS Theodore Roosevelt, 1989

 


VF-111 Sundowners, 161271 (TARPS), USS Carl Vinson, 1982

 


VF-31 Tomcatters, 161147 (TARPS), USS John F. Kennedy, 1984

 


VF-124 Gunfighters, 161144 (TARPS), NAS Miramar, 1983

 


VF-211 Fighting Checkmates, 159634, USS Constellation, 1976


Detailbilder:


Fazit:

Wer sich noch fragt, was er sich zu Weihnachten wünschen soll – „Danger Zone“ ist die Antwort. Für viel Geld bekommt man hier sehr viel Bausatz und das in top Qualität. Der Zusammenbau und die Lackierung sind mit Sicherheit recht anspruchsvoll – besonders wenn das Radom und die Abdeckung für die Vulcan offen, sowie die Betankungssonde, die Luftbremsen und die Einstiegsleiter ausgefahren dargestellt werden. Dieser Kit eignet sich daher eher für den fortgeschrittenen bzw. erfahrenen Modellbauer. Absolut empfehlenswert und natürlich die vollen fünf Kitchecker-Sterne!



Vielen Dank an die Firma für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters!

©kitchecker.de

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