Kitchecker Modell Journal

Eduard’s La-5FN, Limited Edition

Kitname: La-5FN

Hersteller: Eduard Model Accessories

Material: Spritzguss, Metall, Resin

Preis: ca. € 32,–

Maßstab: 1:48

Kitnummer: 1183

Produktlink: Lawotschkin La-5FN

Erhältlich ab: November 2013


Einleitung:

Im Oktober 1941 begann Semjon Lawotschkin an der Verbesserung seines schweren Jagdflugzeugs LaGG-3 zu arbeiten. Die daraus entstandene La-5, ausgestattet mit einem bulligen Sternmotor und abgeflachtem Hinterrumpf, kam im Juli 1942 in die Serienfertigung. In großem Stil wurde der Jagdeinsitzer erstmals über Stalingrad eingesetzt. Dabei konnte die Maschine ihre Stärke im Nahkampf, besonders in geringer Höhe, unter Beweis stellen.

Bei der La-5 handelte es sich weitgehend um eine Holzkonstruktion- so konnten knappe Leichtmetall-Werkstoffe eingespart werden. Die Tragflächen wurden z.B.  aus quergefasertem und harzimprägniertem Birkenholz mit einer Außenhaut aus Sperrholz hergestellt.

Ab der Version La-5FN wurde ein neues Tragwerk entwickelt, welches außer verbesserten Querrudern und Nasenklappen aerodynamisch fast unverändert blieb. Dafür hatte die Konstruktion einen höheren Metallanteil, wie z.B. Hauptholme aus Duraluminium und Chromstahl. Dieses Tragwerk wurde später für die La-7 übernommen. Das Leitwerk bestand wie die Querruder aus einer Duraluminiumkonstruktion und war stoffbespannt. Alle Ruder waren mit Trimmklappen ausgestattet.

Die La-5FN erzielte eine Höchstgeschwindigkeit von 650 km/h, stieg in 5 Minuten auf 5.000 m, hatte eine Reichweite von 765 km und war mit zwei SchAK-20-mm-Kanonen bewaffnet.


Box und Inhalt:

Eduard hat seit einiger Zeit in Kooperation mit anderen Herstellern – z.B. Academy – deren Bausätze mit eigenen Upgrade-Sets und umfangreichen Decalbögen versehen und so als Limited Edition auf den Markt gebracht. Die neueste Zusammenarbeit wurde nun mit der russischen Firma Zvezda fixiert, die den Grundbausatz der La-5FN liefert. Die in Blautönen gehaltene Schachtel ist mit einer schönen Box-Art versehen und beinhaltet Folgendes:

–      4 Spritzgussrahmen in hellgrauem Plastik mit insgesamt 142 Teilen

–      1 Rahmen mit den Klarsichtteilen

–      2 Ätzteilplatinen, davon ist eine bereits farbig lackiert

–      2 Resinräder für das Hauptfahrwerk

–      1 vorgestanzte, flexible Maskierfolie

–      1 Decalbogen

–      1 12-seitige farbige Bau- und Bemalungsanleitung

 


Der Bausatz:

Die Spritzgussteile stammen, wie bereits erwähnt, von Zvezda und sind durchaus ansprechend. Feine Gravuren und Nietenreihen zieren die Oberflächen. Einige markante Sinkstellen – besonders an der linken Rumpfseite und den Tragflächenwurzeln – sind zu bemängeln und müssen mit Spachtelmasse behoben werden. Auch die Kleinteile weisen eine ordentliche Detaillierung auf. Allerdings ist vor allem an den Auspuffrohren ist starker Gussgrat zu erkennen, die meisten restlichen Teile sind aber recht sauber gespritzt.

Eines muss aber klar ausgesprochen werden: Mit der top Qualität der neuen Bausätze von Eduard (z.B. Bf 109, Spitfire) kann Zvezda nicht ganz mithalten.

Die Vorflügel und die Quer-, Höhen- und das Seitenruder liegen separat bei und können daher leicht in ausgelenkter Stellung angebracht werden. Auch der Doppelsternmotor macht einen sehr guten Eindruck. Was mich nicht so überzeugt ist, dass die Oberseite der Tragflächen aus zwei Teilen und der Rumpf im Bereich der Motorverkleidung aus mehreren Teilen bestehen. Wenn da nicht alles passt ist mit umfangreichen Spachtel- und Schleifarbeiten zu rechnen.

Sehen wir uns nun die Beigaben von Eduard an, die diesen Kit erst zur auf 1.500 Stück limitierten Ausgabe machen: Da sind erstens die beiden Hauptfahrwerksräder aus Resin. Wunderschön detailliert und absolut blasenfrei abgegossen haben sie einen entscheidenden Vorteil gegenüber den Bausatzrädern. Sie sind aus einem Stück und müssen nicht zusammen geklebt werden, was bei den Originalteilen sicher zu einer Naht führen wird, die zwar verschliffen werden kann, wodurch aber das Profil der Reifen beschädigt wird.

Zweitens kann mit der beiliegenden bereits fix und fertig lackierten Fotoätzteilplatine das Cockpit (Instrumentenbrett, Sitzgurte u.s.w.) gehörig aufgemotzt werden. Mit der zweiten, nicht lackierten PE-Platine können u.a. wesentliche Verbesserungen am Ölkühler, am Fahrwerk, an den Fahrwerksklappen, an der Motoröffnung und an den Abdeckblechen für die Auspuffrohre durchgeführt werden.

Drittens sorgt die vorgestanzte, flexible Maskierfolie dafür, dass das Abkleben der Klarsichtteile und der Räder sehr schnell, einfach und exakt erledigt werden kann. Der farbige Bauplan ist typisch für Eduard sehr genau gezeichnet und sollte keine Fragen offen lassen. Auch bei Kleinteilen ist angegeben, wie sie zu bemalen sind.


Markierungsmöglichkeiten:

Und dann ist da noch das Highlight der Zugaben, der von Cartograf gedruckte Decalbogen. Absolut sauber und versatzfrei gedruckt, erlaubt er den Bau fünf verschiedener Modelle, die nach Fertigstellung so aussehen könnten:


Major Ivan A. Vishniakov, 171. IAP, Sommer 1944

 


Leutnant Anatolii V. Ruzin, 159. IAP, Sommer 1944

 


Hauptmann Konstantin S. Nazimov, 254. IAP, Sommer – Herbst 1944

 


P. Rakov, Sommer 1944

 


Hauptmann Kirill A. Yevstigneev, 178. GIAP, Februar 1945


Detailbiler:


Fazit:

Ein nicht ganz perfekter Grundbausatz und Eduards Upgrade-Beigaben ergeben zusammen einen soliden Kit, nach dessen Fertigstellung man ein schönes Modell der La-5FN in die Vitrine stellen kann. Durchaus auch für Anfänger geeignet, weil die Verarbeitung der Ätzteile nicht sonderlich kompliziert erscheint.



Vielen Dank an die Firma für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters!

©kitchecker.de

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