Hauptmann Theo Blaich, ein deutscher Abenteurer, Plantagenbesitzer und Sportflieger, ist 1939 in die Wehrmacht eingetreten und hat gleich seine eigene Messerschmitt Bf 108 Taifun mitgebracht – eben jene, die im Diorama zu sehen ist. Er hat die Bedeutung von Fort Lamy im Tschad erkannt, das von freien französischen Kräften kontrolliert wurde und als Ausgangspunkt alliierter Aktivitäten sowie als Umschlagplatz für Transporte von der Westküste Afrikas zum Nil genutzt wurde. Er entwarf einen Angriffsplan, der von Rommel unterstützt und vom Fliegerführer Afrika letztendlich befohlen wurde.
Am Mittwoch, dem 21. Januar 1942, startete die Luftwaffe einen ihrer spektakulärsten Angriffe auf dem afrikanischen Kriegsschauplatz. Morgens um 8.00 Uhr hob auf dem einsamen Wüstenflugplatz Campo Uno, nahe der Oase Hun, eine bis zum Rand aufgetankte Heinkel He 111 mit Hauptmann Blaich als Kommandant an Bord zum etwa 2.500 km langen Flug nach Fort Lamy ab.
Nachdem gegen 12.00 Uhr die östlichen Ausläufer des Tschadsees überflogen wurden, konnte die He 111 um 14.30 Uhr ungehindert ihre Bomben über Fort Lamy abwerfen. Alle dort vorhandenen Öllager, dazu 400 Tonnen Flugbenzin und zehn startbereite Flugzeuge, gingen in Flammen auf. Damit war der Stützpunkt für mehrere Wochen ausgeschaltet.
Die einbrechende Dunkelheit und Mangel an Treibstoff zwangen die Crew auf dem Rückflug zu einer Notlandung in der Wüste. Erst nach einer Woche konnten die Vermissten von der Besatzung einer Ju 52 gerettet werden, die auch Flugbenzin mitbrachte. Dadurch konnte auch die He 111 wieder zur Basis zurückgeflogen werden. (Quelle: Der Zweite Weltkrieg von Janusz Piekalkiewicz und Wikipedia)
Mein Diorama stellt das (fiktive?) Treffen Blaichs mit Rommel dar, bei dem er ihm seine Pläne für den Luftangriff vorgestellt hat.
Noch ein paar Worte zum Dio selbst: Den Bau der Messerschmitt Bf 108 Taifun, des Sd.Kfz. 250/3 „Greif“ und des 2 cm Flakvierling 38 könnt Ihr unter den Links nachlesen. Die Dioramenplattform ist einfach ein Bilderrahmen mit den Außenmaßen 33 x 43 cm.
Den Boden habe ich aus einem Gemisch aus Spachtelmasse, Wasser, Vogelsand und erdfarbenen Acrylfarben hergestellt und dünn aufgetragen. Auf die noch feuchte Masse habe ich ganz feinen Sand rieseln lassen und kleine Steine eingedrückt. Nachdem alles getrocknet war wurden mit der Airbrush sand- und erdfarbene Lacke von Gunze und Tamiya aufgespritzt. Die Steine wurden mit weiß trockengemalt und an einigen Stellen habe ich noch African-Earth-Pigmente von MIG aufgetragen.
Die Figuren stammen von Tamiya (Rommel, der Soldat neben dem Greif und dem Flakvierling), Eduard (Hauptmann Blaich) und ICM (der Mechaniker an der Bf 108), wobei auffällt, dass Tamiya’s Figuren im Vergleich zu Eduard und ICM sehr klein und geradezu schmächtig ausgefallen sind. Aber was soll’s, auch im richtigen Leben gibt es kleine und große Menschen. Die Figuren habe ich ebenfalls mit Acrylfarben von Gunze und Tamiya bemalt und mit Ölfarben die Faltenwürfe betont, was durchaus noch etwas deutlicher hätte ausfallen dürfen.
Kleine Eyecatcher stellen die beiden Schlangen und der Skorpion dar, die aus einem bereits farbig bedruckten Ätzteilset von Eduard stammen. Die Tarnnetze habe ich aus Verbandmaterial ausgeschnitten und in ein Weißleim-Wasser-Gemisch getaucht, um sie so an die Form der Tragfläche bzw. des Rumpfs der Bf 108 anpassen zu können.
Ich hoffe, Euch gefällt meine kleine Szene und wünsche viel Spaß mit den Bildern.
©Stefan Fraundorfer www.kitchecker.de
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