Kitname: Good Morning Da Nang
Hersteller: Eduard Model Accessories
Material: Plastik, Resin, Metall
Preis: ca. € 74,-
Maßstab: 1:48
Kitnummer: 1186
Produktlink: Good Morning Da Nang
Erhältlich ab: März 2014
Einleitung:
Der Titel dieses Bausatzes erinnert einen irgendwie an einen Hollywood-Klassiker mit Robin Williams.
Es ist auf jeden Fall ein cooler Name und zudem auch ein echt toller Bausatz, den uns der Tschechische Modellbauhersteller im März präsentiert. Eduard hat ein weiteres mal ein Fusionsprojekt mit dem Koreanischen Hersteller Academy auf die Beine gestellt. Der Bausatz selbst stammt von Academy, die Beigaben, wie Resinteile, Ätzteile, Masken und Markierungsvarianten stammen jedoch von Eduard. Das dies recht gut funktioniert wurde ja bereits mit vergangenen Bausätzen, wie z.B. den „F-15 Fighting Eagle“, oder der „F-16 Top Falcons“ bewiesen. Sehen wir uns nun diesen Bausatz der F-4B Phantom an, die durch den Vietnamkrieg zur Legende wurde.
Box und Inhalt:
Was die bis zum Deckel prall gefüllte Box enthält, seht ihr hier im Kurzüberblick:
- 14 hellgraue Plastikspritzrahmen, mit einer unbekannten Anzahl an Teilen. Auf alle Fälle sehr viele!
- 1 Rumpfteil in einem Stück gegossen
- 1 Rahmen mit den Klarsichtteilen
- 24 Resinteile
- 2 Ätzteilplatinen, wobei eine die Cockpitteile beinhaltet (Sitzgurte, Schalter, Hebel, Instrumente)
- 1 Bogen mit Sitzgurten aus Stoff
- 1 Bogen Maskierfolie
- 2 riesige, extrem sauber gedruckte Decalbögen von Cartograph
- 20- Seitige Bauanleitung mit farbigen Profilbildern der einzelnen Maschinen.
Der Bausatz:
Wie schon erwähnt ist Academy der Stifter des Grundbausatzes, also der F-4B. Auf den ersten Blick machen die einzelnen Bauteile einen richtig guten Eindruck. Fein versenkte Panellinien und Nietenreihen sind auf allen Teilen zu finden.
Die Cockpitinstrumente und Knöpfe sehen sehr vielversprechend aus, wobei Ätzteile einiges davon ersetzen werden. Ebenso die Außenlasten sind bereits sehr detailliert umgesetzt worden und weisen Nieten und versenkte Panelstöße auf. Manche dieser Spritzrahmen liegen dem Bausatz doppelt bei. So ist gewährleistet, dass auch genügend Bewaffnung vorhanden ist. Die Stabilisierungsflossen sind mit 100%-iger Sicherheit zu dick am Plastik umgesetzt worden. Wen das stört, der wird sich auf jeden Fall etwas selber basteln müssen, oder sich um alternative Produkte umsehen müssen. Dennoch wurden die Finnen schön umgesetzt, mit Nietenreihen und versenkten Gravuren und überlappend dargestellten Blechstößen.
Anhand der Spritzrahmen kann man erkennen, dass dieser Bausatz mit der „slide mold“ Technologie hergestellt wurde. An prekären Teilen, wurden die Auswurfmarken am Spritzrahmen selbst gewählt. Man hat also ein einwandfreies Teil, welches nicht mit unschönen, runden Stempel versehen wurde. An großen Teilen, wie den Tragflächen, wurden die Auswurfmarken natürlich an Stellen gesetzt, an denen sie nach der Montage nicht mehr zu sehen sind.
Formtrennlinien sind nur an den üblichen Stellen zu sehen, welche sich aber absolut in Grenzen halten. Fischhaut habe ich keine entdecken können. Die Säuberung der Teile sollte sich also nicht allzu zeitaufwändig gestalten.
Den einzigen „downer“ sehe ich bei der Cockpitverglasung. Hier hat sich eine äußerst hässliche Formtrennlinie genau in der Mitte der beiden Hauben abgesetzt. Diese gilt es vorsichtig abzuschleifen und zu polieren! Es ist ganz feines Schleifpapier gefragt, da ansonsten das Klarsichtteil abstumpft und undurchsichtig wird. Man muss schon sagen, Eduard hat das echt besser drauf, bei hauseigenen Modellen sind solche Linien nie vorzufinden.
Dem Bausatz liegen auch drei Figuren bei. Zwei davon sitzend, eine davon stehend, mit einem Pilotenhelm unter dem Arm. Die Figuren wurden gar nicht schlecht gegossen und sind für den Maßstab ganz gut detailliert. Es ist also nicht zwingend erforderlich Ersatz aus Resin zu besorgen
Die Resinteile sind ein absoluter Traum! Besonders zeichnen sich hier die Triebwerksenden aus. Die Teile sind „nackt“ schon der Wahnsinn, aber dem ist nicht genug, es liegen weitere Ätzteile bei, um diesen Bereich zum absoluten Hingucker zu machen. Auch der Schleudersitz kann noch mit unzähligen Ätzteilen verschönert werden. Diesmal wird in der Bauanleitung sogar gezeigt, wo man Kupferdraht anbringen sollte, um dem Schleudersitz noch mehr Realismus einzuhauchen. Die Räder aus Resin sind denen aus dem Bausatz ganz klar vorzuziehen. Erstens sind die Resinräder aus einem Stück gegossen, also werden keine Trennlinien entstehen, zweitens gehen sie in punkto Details ganz klar als Sieger hervor.
Die Ätzteile machen alle Sinn und sind auch zahlreich vorhanden. Besonders die Cockpitätzteile, welche wie gewohnt bereits coloriert wurden, sind eine Wucht. Man kann jeden einzelnen Knopf ausmachen! So eine ruhige Hand muss man erst einmal haben, wenn man das alles von Hand bemalen würde. Die Sitzgurte aus Stoff sind fraglich. Da ich selbst noch keine verarbeitet habe, kann ich schwer sagen, wie gut sich die verarbeiten lassen bzw. dann aussehen werden.
Die beiden Decalbögen von Cartograph zeichnen sich durch hauchdünnen Trägerfilm und gestochen scharfen Motiven aus. Diese Nassschiebebilder werden ganz klar sehr einfach zu verarbeiten sein.
Der Bogen Maskierfolie bietet einem die Gelegenheit die Cockpithauben und die Räder sauber abzukleben.
Markierungsmöglichkeiten:
Es stehen 5 attraktive Markierungsmöglichkeiten zur Auswahl. Eine davon stellt eine Maschine der legendären „Jolly Rogers“ dar, welche auf der USS Independence stationiert waren.
A F-4B 151492, VF-84 “Jolly Rogers”, USS Independence, 1965
B F-4B 152238,VMFA-542 “Bengals”, Da Nang Air Base, South Vietnam, 1966
C F-4B 152258, VMFA-323 “Death Rattlers”, Chu Lai Air Base, South Vietnam, 1967
D F-4B 153020, VF-161 “Chargers”, USS Midway, May 1972
E F-4B 153019, VF-111 “Sundowners”, USS Coral Sea, March 1972
Detailbilder:
Fazit:
Dieser Bausatz ist definitiv eine gelungen Komposition. Der Grundbausatz ist bereits qualitativ sehr gut, die beiliegenden Zurüstteile, werden daraus ein hoch detailliertes Modell machen. Die Markierungsmöglichkeiten sind sehr gut gewählt, der Preis ist für den Umfang gerechtfertigt. Es steht also stundenlangem Bastelspaß für Freunde der modernen Luftfahrt nichts mehr im Wege!
Der Bausatz hat sich alle 5 Kitchecker Sterne redlich verdient!
Vielen Dank an die Firma für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters!
©kitchecker.de
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